Niederländische Immigranten bei der Ankunft in Quebec 1910: Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 50er Jahre wanderten vermehrt Niederländer aus. Bevorzugte Ziele waren Kanada und Australien, gefolgt von den USA, Südafrika und Neuseeland. (© picture alliance / empics)
Niederländische Immigranten bei der Ankunft in Quebec 1910: Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 50er Jahre wanderten vermehrt Niederländer aus. Bevorzugte Ziele waren Kanada und Australien, gefolgt von den USA, Südafrika und Neuseeland. (© picture alliance / empics)
Viele Hugenotten – Protestanten aus Frankreich – und Juden aus Süd- und Osteuropa flohen in die Niederlande. Zwischen 1590 und 1800 betrug der geschätzte Anteil im Ausland Geborener nie weniger als fünf Prozent.
In den 1960er Jahren überstieg die Einwanderung dann wieder die Auswanderung wobei Menschen aus den (ehemaligen) Kolonien und "Gastarbeiter" den größten Anteil dieser Einwanderung der Nachkriegszeit ausmachten. Als die niederländische Kolonie Indonesien 1945 die Unabhängigkeit ausrief, kamen zwei Gruppen von Migranten in die Niederlande: etwa 300.000 niederländisch-indonesische Rückwanderer und 12.500 Molukker.
Die Niederländischen Antillen, eine Gruppe kleiner karibischer Inseln, die immer noch Teil des Königreichs der Niederlande sind, bilden einen weiteren bedeutenden Herkunftsraum von Einwanderern. Das Studium in den Niederlanden hat sowohl bei wohlhabenden Surinamern als auch bei wohlhabenden Einwohnern der Antillen lange Tradition. Als sich jedoch in den 1990er Jahren die wirtschaftliche Lage auf den Niederländischen Antillen immer mehr anspannte, entschlossen sich zunehmend auch Menschen aus benachteiligten sozialen Milieus, in das "Mutterland" einzuwandern. Da viele dieser weniger qualifizierten Migranten in den Niederlanden nicht Fuß fassen konnten, hat es in den letzten Jahren eine zunehmende Rückwanderung auf die Inseln gegeben.
Nachkriegsmigration
Wie andere westeuropäische Länder, warben auch die Niederlande in den 1960er und 1970er Jahren ausländische Arbeitskräfte ("Gastarbeiter") an. Die Niederlande unterzeichneten Abkommen mit Interner Link: Italien (1960), Interner Link: Spanien (1961), Portugal (1963), der Interner Link: Türkei (1964), Interner Link: Griechenland (1967), Interner Link: Marokko (1969), Jugoslawien (1970) und Tunesien (1971). Dabei waren die Türkei, Marokko und Spanien die wichtigsten Herkunftsländer. Die meisten südeuropäischen "Gastarbeiter" kehrten in ihre Herkunftsländer zurück – vor allem, nachdem Spanien und Portugal der EU beigetreten waren. Rückkehrmigration in die Türkei und nach Marokko war dagegen seltener, da die wirtschaftliche und politische Situation in diesen Ländern schwierig blieb und die Wiedereinreise in die Niederlande oder andere EU-Staaten für Drittstaatsangehörige erschwert wurde. Nach dem Anwerbestopp von 1975 holten viele der ausländischen Arbeitskräfte ihre Familien nach. Die Familienzusammenführung erreichte 1980 ihren Höhepunkt. Diese Entwicklung stieß seitens der niederländischen Regierung und Gesellschaft auf Widerstand, nicht zuletzt aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes in den Niederlanden. Dennoch wurden zu Beginn der 1980er Jahre die Bestimmungen zum Familiennachzug gelockert. Seit dem Ende der Anwerbung ist die marokko- und türkeistämmige Bevölkerung infolge von Familienzusammenführung, Familiengründung
Jüngere Entwicklungen der Ein- und Auswanderung
Abbildung 1: Ein- und Auswanderung 1960 – 2013 (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
Abbildung 1: Ein- und Auswanderung 1960 – 2013 (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
Zwischen 1960 und 2003
Bis 2007 war Familienmigration mit einem Anteil von beinahe 40 Prozent die dominierende Einwanderungsform.
Dieser Text ist Teil des Interner Link: Länderprofils Niederlande.