Die jährlichen Zuzüge im Bereich der dauerhaften Einwanderung beliefen sich seit 1990 durchgehend auf über 200.000,
Einwanderungsströme
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Trotz der Veränderungen in der jüngeren Vergangenheit bleibt Kanadas Einwanderungspolitik eine Politik der ″Masseneinwanderung″.
Die Zulassungspolitik zielt darauf, Antragsteller aus den verschiedenen Zulassungskategorien – Arbeitsmigranten, Einwanderer im Rahmen der Familienkategorie und Flüchtlinge – in einem Mischungsverhältnis zuzulassen. 2011 lag dieses Verhältnis bei etwa 66:20:12 Prozent, wobei allerdings beachtet werden muss, dass die Zahl der Arbeitsmigranten diejenige der sie begleitenden Familienangehörigen umfasst. Darüber hinaus ist eine nicht unerhebliche Zahl von Einwanderern der Kategorie "Andere" zuzuordnen. Darunter fallen Rentner, Personen, deren Abschiebung ausgesetzt wird, und Personen, die aus humanitären Erwägungen per Ministererlass aufgenommen werden. Abbildung 2 zeigt die Zahl der Zulassungen zwischen 1987 und 2011 nach den jeweiligen Zulassungskategorien.
Zusätzlich zum oben genannten Zustrom von Menschen, die sich dauerhaft niederlassen wollen, gewährt Kanada jedes Jahr einer noch höheren Zahl von Ausländern befristeten Aufenthalt. Seit 2002 hat Kanada jährlich zwischen 300.000 und 400.000 temporäre Einwanderer zugelassen, darunter ausländische Arbeitskräfte, Studierende, Asylbewerber und Besucher mit einem befristeten Aufenthaltsvisum. Zwischen 2006 und 2011 (mit Ausnahme von 2010) überstieg die Zahl der temporär zugelassenen ausländischen Arbeitskräfte die der Hauptantragsteller in der Wirtschaftskategorie, die sich dauerhaft in Kanada niederlassen durften.
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Jennifer Elrick ist Doktorandin an der soziologischen Fakultät der Universität Toronto. Ihre Forschung konzentriert sich auf familienbezogene Migrationspolitiken in Kanada und Deutschland seit 1945.
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