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Social Media im Sozialkunde- und Politikunterricht | Kriege und Konflikte – Schule zwischen medialer Meinungsbildung und dem Anspruch politischer Bildung | bpb.de

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Social Media im Sozialkunde- und Politikunterricht

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Social Media-Anwendungen sind für die meisten Jugendlichen eine Selbstverständlichkeit. Wie kann diese Affinität in Unterrichtskontexten genutzt werden, um politisches Interesse bei den Heranwachsenden zu wecken und demokratische Partizipation zu fördern?

Rund 20 Teilnehmende des Workshops unter der Leitung des Medienpädagogen Dr. Thorsten Junge von der RWTH Aachen beschäftigten sich mit den Möglichkeiten und Problemen der Social Media-Nutzung in Unterrichtskontexten. Denn: Soziale Medien sind in der Lebenswelt Heranwachsender von immer größerer Bedeutung.

Politische Diskurse verlagern sich zunehmend in den virtuellen Raum. Soziale Netzwerke, wie Facebook oder Twitter werden zu "Diskurs-Arena". Ein Politiker oder eine Privatperson postete etwa einen Kommentar, ein Bild oder ein Video zum Thema Flucht und Migration. Unter dem Post finden sich dann unzählige Reaktionen: Gegenreden, unterstützende Kommentare, Wut, Hass, Lob, Kritik. Die unterschiedlichen Positionen werden in den Kommentarspalten mehr oder weniger sachlich ausgetragen. Welche Argumentationsmuster sind dabei zu finden? Wer steckt hinter den Accounts? Wie treten Parteien, NGO’s oder Initiativen auf ihren Seiten auf? Schülerinnen und Schüler könnten auf Recherchereise geschickt werden, so die Überlegung des Referenten. Über Irritationen und aufgekommene Fragen könnte dann im Unterricht gemeinsam gesprochen werden. Mit Faktenchecks und weiterführender Recherche könnte dann bei der Schülerschaft eine Sensibilität für Manipulation und Stimmungsmache im Netz gefördert werden.

Heikles Feld

Ganz einverstanden waren die Workshop-Teilnehmenden mit den Anregungen des Referenten jedoch nicht. Denn: Wie ernst dürfe man Kommentare im Netz überhaupt nehmen? Laufe der Unterricht bei solchen Recherchereisen durchs Netz nicht Gefahr, mit einer Flut unsinniger Halbwahrheiten, zeitfressender Posts oder menschenfeindlicher Hassreden konfrontiert zu sein? Die Workshop-Gruppe war sich bei allen Unsicherheiten einig, dass solch eine Unterrichtsmethode nur als Ergänzung zu denken sei. Oder als Ausgangspunkt, der Interesse wecken und Bewusstsein darüber schaffen könne, dass politische Themen gesamtgesellschaftlich und nicht nur im Schulkontext von Bedeutung sind. Ganz nach dem Motto: „Das Private ist politisch“.

Auch die Idee, mit Schülerinnen und Schülern gemeinsam an den Diskussionen im Netz teilzunehmen, stieß auf Kritik. So etwas könne sehr heikel werden, wendeten Praktikerinnen ein.

Fussnoten