Linksextremismus – ein unbestimmbares Phänomen? Wohl kaum eine andere Form des Extremismus provoziert vergleichbar kontroverse wissenschaftliche und politische Debatten. Zum Teil ist dies den widersprüchlichen Positionen und Ideologien der Szene geschuldet. Aber auch interessengeleitete Diskussionen, ob Linksextremismus eine sinnvolle Analysekategorie oder eher ein Kampfbegriff gegen abweichende Meinungen ist, sind ein wesentliches Element des Diskurses.
Die Fachtagung "Linksextremismus und linke Militanz - Phänomene, Kontroversen und Prävention" fand am 21. Juni 2017 in Wolfsburg statt und richtete sich dabei an Multiplikatoren aus den Bereichen politischer Bildung, Schule, Sozialarbeit, Wissenschaft, Verwaltung und Sicherheitsbehörden.
Der Fachtag nahm eine Bestandsaufnahme des Linksextremismus vor und bot Einblicke in verschiedene Handlungsfelder und Strömungen. Das Spektrum reichte dabei von linken Militanten über "Autonome" bis hin zu "Antideutschen", die in ihrer Position kaum noch als "links" identifizierbar scheinen. Ungeachtet der teils exzessiven Gewaltanwendung auf Demonstrationen und dem Hass auf die Polizei sind viele der von Linksextremisten aufgegriffenen Themen auch im demokratischen Spektrum vertreten. Ist also Gewalt ein Unterscheidungskriterium zwischen demokratischer und extremistischer Linke? Oder gibt es auch inhaltlich-ideologische Unterschiede?
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion und von Vorträgen wurden Aktionsfelder, Kontroversen und spezifische Phänomene innerhalb der extremen Linken beleuchtet. Außerdem wurden Präventionsmaßnahmen vorgestellt, mit denen Linksextremismus zivilgesellschaftlich begegnet werden kann. Ziel des Fachtags war es, die diversen Facetten des Phänomens verständlicher zu machen.

Begrüßungsrede
"(...) Doch der Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung lautet, die Demokratie zu stärken und dabei die Auseinandersetzung mit allen Ideologien und Verhaltensweisen zu suchen, die der Demokratie entgegenstehen. Und solche Phänomene gibt es auch im linken Spektrum."

Audiomitschnitt: Auftaktvortrag von Prof. Dr. Hans-Gerd Jaschke
Im Auftaktvortrag "Linksextremismus in Deutschland 2017" gab Prof. Dr. Hans-Gerd Jaschke (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin) einen Überblick über Linksextremismus aus historischer und heutiger Perspektive und legte damit das Fundament für die Fachtagung.

Tagungsdokumentation
Hier finden Sie die Tagungsdokumentation zur Fachtagung "Linksextremismus und linke Militanz - Phänomene, Kontroversen und Prävention" von Johannes Bluth.

Programm
Die Fachtagung bot ein abwechslungsreiches und spannendes Programm mit zahlreichen Vorträgen, Arbeitsgruppen und einer abschließenden Podiumsdiskussion.
Dossier
Linksextremismus
DKP, MLPD, Autonome und Antifaschisten, Antideutsche und Antiimperialisten: Zum linksextremen Spektrum zählen eine ganze Reihe Gruppen, Parteien und Strömungen, die kaum auf einen Nenner zu bringen sind. Das Dossier beleuchtet Ideologie, Struktur und Geschichte des Linksextremismus in Deutschland.
Event series
Mapping Memories
Mapping Memories is an event series focusing on commemorative culture in Eastern Europe and beyond. Current events include conferences, summer schools and practical workshops.
Fachkonferenz
Konferenz zur Holocaustforschung
Die Internationalen Konferenzen zur Holocaustforschung dienen dem Austausch zwischen wissenschaftlicher Forschung und der Praxis politischer Bildung. Sie entstehen aus einer Kooperation der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und Partnern aus der Wissenschaft.
TiT-Veranstaltungsreihe
Themenzeit im Themenraum
Themenzeiten: Kompakte Informationsmodule und anregende Diskussionen mit männl. und weibl. Experten zu Themen der politischen Bildung.
Veranstaltungsreihe
Checkpoint bpb – Die Montagsgespräche
Alle zwei Monate montags diskutiert der Checkpoint aktuelle Fragestellungen aus Politik, Gesellschaft und Forschung – anspruchsvoll, unterhaltsam und gerne auch kontrovers.
Veranstaltungsreihe
What's up, America? – Perspectives on the United States and Transatlantic Relations
Mehr als die Hälfte der Europäer steht TTIP positiv gegenüber – in Deutschland und zwei weiteren Ländern jedoch ist die Ablehnung innerhalb der Bevölkerung groß. Anhand dieses Fallbeispiels beschäftigt sich die Podiumsdiskussion mit der Frage, wieso wirtschaftliche Fragen auf beiden Seiten des Atlantiks und auch innereuropäisch auf so unterschiedliche Art und Weise diskutiert werden.
Blog zur Fachkonferenz
Medienkompetenz 2014
Zielsetzung der Fachkonferenz Medienkompetenz 2014 ist es, theoretische und praktische Konzepte angesichts aktueller digitaler Umbrüche und vor dem Hintergrund bestehender Modelle der Medienkompetenz zu diskutieren und weiterzuentwickeln.