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Die Preisträgerprojekte des Aktiv-Wettbewerbs 2023 aus Bayern | bpb.de

Die Preisträgerprojekte des Aktiv-Wettbewerbs 2023 aus Bayern

/ 6 Minuten zu lesen

Jetzt die Projekte aus Bayern kennenlernen, die im Jahr 2023 im Aktiv-Wettbewerb ausgezeichnet wurden.

AusARTen - Perspektivwechsel durch Kunst

Das Projekt "AusARTen - Perspektivwechsel durch Kunst" des Münchner Forum für Islam aus München in Bayern ist ein jüdisch-muslimisches Kunst- und Kulturfestival. Die Ausgabe des Festivals im Jahr 2022 war als transalpines Festival mit Veranstaltungen in München, Wien und Zürich konzipiert, um den jüdisch-muslimischen Dialog über Ländergrenzen auszuweiten, die Vernetzung der postmigrantischen Communities zu stärken und einen Beitrag zur Entfaltung einer mehrperspektivischen und pluralen europäischen Kultur zu leisten. In München wurden sieben Veranstaltungen angeboten, die sich mit dem jüdisch-muslimischen Dialog befassen: Eine Ausstellung von sechs Künstler*innen mit unterschiedlichen postmigrantischen Biografien, Glaubenswelten und kulturellen Hintergründen, ein Afro-Rap-Konzert und ein Kunst-Workshop sowie Podiumsdiskussionen zu Themen wie Kunst als Mittel der Selbstermächtigung, Hate Speech und Verschwörungsmythen, Antimuslimischen Rassismus oder NS-Frauenbildern im öffentlichen Raum. In Wien und Zürich wurden ebenfalls Panels, Workshops, Lesungen sowie ein Live-Podcast rund um die Themen Identität, Rassismus und Community Building angeboten. Mit dem Angebot sollen zum einen die Communities empowert werden, zum anderen der Mehrheitsgesellschaft ein künstlerischer Zugang zum jüdischen und muslimischen Leben in München und darüber hinaus ermöglicht werden. Die acht ehrenamtlichen Kurator*innen des Festivals sind Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, Muslim*innen, Jüdinnen*Juden und BIPoC und arbeiten multidirektional, themenübergreifend und intersektional.

Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 2.000€
Projektträger: Münchner Forum für Islam
Standort: 80331 München
E-Mail: E-Mail Link: info@ausarten.org
Internet: Externer Link: www.ausarten.org
Instagram: Externer Link: aus_art_en
Facebook: Externer Link: ausarten.muenchen

BIPoC Abend

Das Projekt "BIPoC Abend" des diversity München e. V. - Queere Jugendorganisation München aus München in Bayern ist eine durch Peers selbstorganisierte Jugendgruppe für queere BIPoC im Alter von 14 bis 27 Jahren. Die Gruppe wurde im Juni 2022 gegründet und bietet seitdem monatliche Treffen in einem Safe Space an. Nicht-weiße queere Jugendliche fallen am häufigsten durch soziale Auffangnetze und Sicherheitsstrukturen. Diese Jugendlichen entwickeln durch Ablehnung und Anfeindungen oder sogar körperliche oder psychische Gewalt ein Gefühl von Unwohlsein in vielen Räumen. Da betroffene Jugendliche seitens der Familie oftmals Queerfeindlichkeit erleben und gleichzeitig in der queeren Community auf Rassismus stoßen, haben sie nicht den nötigen Freiraum für persönliche Entwicklung und Entfaltung. Deshalb schafft der “BIPoC Abend” für diese Jugendlichen einen inklusiven und diskriminierungsarmen Raum. Es fanden Freizeitangebote statt, unter anderem auch in Kooperation mit anderen Gruppen, um so junge queere BIPoC dabei zu unterstützen, den Zugang zu anderen queeren Orten zu finden. An den bisher 19 Gruppentreffen nahmen regelmäßig 25 und manchmal bis zu 50 junge queere BIPoC teil, die hauptsächlich aus München und Umgebung, aber aufgrund der fehlenden Angebote für diese Zielgruppe auch aus anderen Gebieten kommen. An dem Projekt beteiligen sich fünf Ehrenamtliche.

Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 4.000€
Projektträger: diversity München e. V.
Standort: 80331 München
E-Mail: E-Mail Link: info@diversity-muenchen.de
Internet: Externer Link: www.diversity-muenchen.de
Instagram: Externer Link: diversitymuenchen
Facebook: Externer Link: diversityMuenchen

Diversität im Ehrenamt - Engagement wird bunt

Das Projekt "Diversität im Ehrenamt - Engagement wird bunt" des Ökumenischen Verein für Flüchtlinge, Asylsuchende und Migration e. V. / Interkultureller Treff KOMM aus Hersbruck in Bayern vereinfacht Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte den Zugang zu ehrenamtlichen Tätigkeiten, wobei der Ansatz des Projektes sowohl auf Seiten der Ehrenamtlichen als auch auf Seiten der Institutionen ansetzt. Eine besondere Zielgruppe des Projekts sind Frauen mit Migrationsgeschichte. Durch die Angebote sollen Hürden abgebaut werden und so aktive gesellschaftliche Teilhabe gefördert werden. Integration wird hier als ein sich wechselseitig bedingender Prozess verstanden. Die erfolgreiche Vermittlung von Menschen mit Flucht- beziehungsweise Migrationsgeschichte erfordert seitens der Zielgruppe die notwendigen Voraussetzungen, wie Sprachkenntnisse und Grundwissen über die verschiedenen Bereiche, in denen das Ehrenamt erfolgen soll. Gleichzeitig ist eine Sensibilität der Einrichtungen, die ehrenamtliches Engagement anbieten, unabdingbar, um sich auf die Lebensrealitäten der Menschen einzustellen. Daher bietet das Projekt niedrigschwellige Sprachlernangebote, Qualifizierungsmaßnahmen, eine Vermittlung ins Ehrenamt sowie Schulungen und Beratung von Kultur- bzw. Sprachmittler*innen. Das Projekt fördert gemeinsames Engagement von Zugewanderten und Einheimischen, da Kontakte auf Augenhöhe geknüpft werden können, Kompetenzen und Ressourcen der Geflüchteten sichtbar gemacht werden und sich durch eine diversere Mitgliederstruktur die Angebotsvielfalt erhöht. Seit Projektstart 2021 wurden circa 50 Sprachangebote und 30 Qualifizierungsformate angeboten und 28 Menschen ins Ehrenamt vermittelt. Das Projekt wird von 13 Ehrenamtlichen und fünf Hauptamtlichen durchgeführt.

Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 4.000€
Projektträger: Ökumenischer Verein für Flüchtlinge, Asylsuchende und Migration e.V. / Interkultureller Treff KOMM
Standort: 91217 Hersbruck
E-Mail: E-Mail Link: komm@fluechtlings-verein.de
Internet: Externer Link: www.fluechtlings-verein.de

Lärmfilm - feministisches Stummfilm-Festival

Das Projekt "Lärmfilm - feministisches Stummfilm-Festival" des Kulturkollektivs MehrKollektiv e. V. aus Augsburg in Bayern umfasst den Dreh und die Produktion von zehn queer-feministischen Stummfilmen sowie die Organisation eines Filmfestivals, bei dem diese gezeigt wurden. Zwischen Dezember 2020 und April 2022 entstanden zehn kurze Stummfilme mit Filmmusik und Filmplakaten. Das Projekt wurde unter Beteiligung von über 50 FLINTA* Künstler*innen aus den Bereichen Film, Fotografie, Schauspiel, Modedesign, Musik und Literatur sowie von Aktivist*innen aus Augsburg und Umgebung durchgeführt. Die Stummfilme behandeln Themen, bei denen sich die FLINTA* Personen nicht gehört fühlen und die in die Öffentlichkeit gebracht werden sollen, wie sexualisierte Gewalt, unbezahlte Care-Arbeit oder Trans- und Homophobie. Alle künstlerischen Aufgaben wurden von FLINTA* Personen übernommen, wodurch sich auch gezielt in eher männlich geprägten Bereichen wie der Kameraarbeit Wissen angeeignet werden konnte. Im Mai 2021 fand pandemiebedingt eine Online-Premiere mit fünf Filmen statt, darauf folgte im Jahr 2022 die Premiere in Präsenz beim Lärmfilm-Festival. Dort wurden zehn Filme im Provino Club in Augsburg kostenlos gezeigt. Danach wurden die Filme bei acht weiteren Veranstaltungen in Augsburg und Umgebung präsentiert. Es wurde eine nachhaltige Vernetzung der beteiligten Personen und Initiativen erreicht und das Thema in regionalen Medien aufgegriffen, sodass sich ein breites Publikum mit queer-feministischen Themen auseinandersetzen konnte. Die Online-Premiere erreichte rund 150 Zuschauer*innen. Bei dem Filmfestival in Präsenz konnten die Filme vor über 200 Besucher*innen gezeigt werden. Das Projekt wurde von 70 Ehrenamtlichen durchgeführt.

Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 4.000€
Projektträger: MehrKollektiv e. V.
Standort: 86152 Augsburg
E-Mail: E-Mail Link: hallo@mehrfrau-kollektiv.de
Internet: Externer Link: https://www.mehr-kollektiv.de/
Instagram: Externer Link: mehr_kollektiv
Facebook: Externer Link: mehr.kollektiv

Münchner Balkantage 2023

Das Projekt "Münchner Balkantage 2023" des Hilfe von Mensch zu Mensch e. V. aus München in Bayern ist ein alljährliches Friedens- und Kulturfestival, welches vom 24. Mai bis zum 15. Juli 2023 zum 17. Mal stattfand. Mit dem diesjährigen Thema "Sind uns die Hände gebunden? – Die politische Teilhabe der Balkan-Diaspora" leisteten die Balkantage einen Beitrag zur Demokratieförderung und Toleranz in der Gesellschaft. Die von 50 Ehren- und fünf Hauptamtlichen geplanten Veranstaltungen gaben einen Einblick in die große kulturelle Vielfalt Südosteuropas. Das Programm der Balkantage wurde vorwiegend von Migrant*innen und Geflüchteten gestaltet und richtete sich an die ganze Stadtbevölkerung. Informationen sowie der Besuch waren leicht zugänglich, das heißt größtenteils kostenlos und barrierefrei gestaltet. Die Inhalte des Festivals, bestehend aus kulturellem Unterhaltungsprogramm und dialogfördernden Fragestellungen, waren im Jahr 2023 darauf ausgelegt, den Austausch über die politische und gesellschaftliche Teilhabe der Balkan-Diaspora zu fördern. Diskussionsrunden mit Expert*innen des Themengebiets boten die Möglichkeit, Fragestellungen ausführlich zu beleuchten und nach Lösungsansätzen, wie Beteiligungsmöglichkeiten, zu suchen. Kulturelle Veranstaltungen, wie die Balkan-Filmtage, ein Jugendtheater und mehrere Konzerte luden die Besucher*innen ein, mehr über die Kulturen des Balkans zu lernen. Das diesjährige Festival wurde von mehreren tausend Personen besucht.

Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 4.000€
Projektträger: Hilfe von Mensch zu Mensch e. V.
Standort: 81241 München
E-Mail: E-Mail Link: sadija.klepo@hvmzm.de
Internet: Externer Link: www.balkantage.org
Instagram: Externer Link: balkantage.muenchen
Facebook: Externer Link: balkantage.muenchen

Visual Escapism - Intersection

Das Projekt "Visual Escapism - Intersection" des Künstler*innenkollektivs Visual Escapism aus München in Bayern ist eine Kunstausstellung mit Live-Perfomances und Workshops, die aktuelle Geschehnisse und Themen wie Diskriminierung, Fluchtursachen und Gender mit intersektional-gesellschaftskritischen Ansätzen behandelt. Die Ausstellung verband Bildendende Kunst mit Schreibkunst, so wurden Songwriting, Poetry und Live-Auftritte von Musiker*innen neben ausgestellten Werken dargeboten. Zehn Künstler*innen und acht Musiker*innen waren Teil der Ausstellung, wobei die Diversität der Projektbeteiligten eine Bedingung der Teilnahme war. Die Kuration spiegelte eine ausgewogene Geschlechter- und Altersverteilung wider und integrierte Kunstschaffende aus einem breiten Spektrum künstlerischer Disziplinen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Die Ausstellung wurde vom 6. Mai bis 4. Juni 2023 im Münchener "Kunstlabor 2" gezeigt. Über das Projekt wurde unter anderem von der Süddeutschen Zeitung berichtet. Das Künstlerkollektiv besteht aus zwei ehrenamtlichen Personen.

Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 2.000€
Projektträger: Visual Escapism
Standort: 81539 München
E-Mail: E-Mail Link: enternellesroom@gmail.com
Instagram: Externer Link: vis_escapism

Eindrücke aus Bayern

(© AusARTen) (© diversity München e.V. - Queere Jugendorganisation München) (© Ökumenischer Verein für Flüchtlinge, Asylsuchende und Migration e.V. und Diakonisches Werk NAH e.V.) (© Franziska Heim, Mehrfrau e. V.) (© Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.) (© Visual Escapism)

Fussnoten