Die Euro-Krise, die seit über drei Jahren nicht nur auf den Euroländern lastet, hat wichtige, für die Europäische Union existenzielle Fragen aufgeworfen. Sie betreffen nicht nur die Finanzierung von überschuldeten Staaten beziehungsweise das Verhältnis zwischen Politik und Finanzmärkten, sondern auch die demokratische Verfasstheit der europäischen Institutionen.
Die Meinungen darüber, welcher Ausweg aus der Krise langfristig der geeignetste wäre, sind so vielfältig wie Europa selbst. Die Positionen bewegen sich dabei zwischen dem Ruf nach "mehr Europa", also nach vertiefter Integration und deutlich stärkerer Übertragung nationaler Souveränitätsrechte auf die EU, und der Forderung, zahlreiche Kompetenzen wieder zu "repatriieren".
Ulrike Guérot
Zwischen Haushalts- und Legitimationsdefizit: Zur Zukunft der europäischen Demokratie - Essay
Die Euro-Krise zeigt, dass sich Europa nicht länger um die Ausgestaltung der eigenen Staatlichkeit herumdrücken kann. Ein "weiter so wie bisher" dürfte als dauerhafte Lösung nicht ausreichen.
Dominik Geppert
Halbe Hegemonie: Das deutsche Dilemma - Essay
Deutschland hat im Rahmen der Währungsunion eine halbhegemonielle Stellung inne: zu stark, um sich einzufügen, aber zu schwach, um in Europa die deutsche Politik durchzusetzen.
Oskar Negt
Plädoyer für ein gerechtes Gemeinwesen Europa - Essay
Europa ist auch ein Stück Friedensutopie. Deshalb sollte das gemeinsame europäische Gebäude nach den Regeln eines Gesellschaftsentwurfs errichtet werden, dessen Zentrum der Gerechtigkeitswille ist.
Werner Link
Europa in der Welt: Ansätze, Möglichkeiten und Grenzen einer gemeinsamen Außenpolitik
Ihren internationalen Einfluss übt die EU primär aufgrund ihrer ökonomischen Macht in aus. Auch in der Außen- und Sicherheitspolitik ist sie – nach Auf- und Ausbaumaßnahmen – zunehmend aktiv.
Annegret Eppler
Legitimation durch interparlamentarische Zusammenarbeit?
Im europäischen Mehrebenensystem haben Parlamente kontinuierlich an Einfluss verloren. Mit der verstärkten parlamentarischen Vernetzung seit dem Lissabon-Vertrag gehen Hoffnungen auf größere Legitimität der EU-Politik einher.
Hans-Heinrich Nolte
Zentrum und Peripherie in Europa aus historischer Perspektive
In Europa gibt es seit der Neuzeit zunehmende Unterschiede im Lebensstandard zwischen Zentren und "Rändern". Um Abspaltungen zu verhindern, sollte ein Ausgleichsfonds für die Peripherien eingerichtet werden.
Silviu Mihai
Rumänien und Bulgarien: Hoffen auf Europa
Obwohl Rumänien und Bulgarien unter einer strikten, von der EU unterstützen Sparpolitik leiden, vertrauen viele ihrer Bürgerinnen und Bürger eher der EU als der eigenen Regierung.
EU-Projekttag
Jedes Jahr diskutieren deutschlandweit Schülerinnen und Schüler mit Politikerinnen und Politiker über Europa. Der für Ende April 2020 geplante EU-Projekttag an Schulen wird wegen der Coronakrise verschoben. Unser kostenloses Informationspaket zum Thema können Sie weiterhin bestellen.
Publikation zum Thema
APuZ - Jahresband 2013
Der APuZ-Jahresband 2013: Sämtliche Ausgaben der Zeitschrift “Aus Politik und Zeitgeschichte” aus dem Jahr 2013. Weiter...