Weltweit hungern fast 800 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen sind chronisch unterernährt, aber auch von akuten Hungerkrisen sind viele Menschen betroffen. Mit der "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" der Vereinten Nationen hat sich die internationale Staatengemeinschaft das ambitionierte Ziel gesetzt, den Hunger auf der Welt binnen 15 Jahren zu beenden.
Wer hungert, tut dies in der Regel nicht freiwillig. Wer es doch tut, der entzieht sich bewusst der Nahrung, die verfügbar wäre. Dies ist etwa bei der politischen Protestform des Hungerstreiks der Fall. Ein anderes Phänomen des Hungerns betrifft vor allem junge Frauen, die versuchen, einem Körperideal zu entsprechen, das Untergewicht vorsieht. Dieses kann auch zu den Ursachen für das Entstehen des Krankheitsbildes der "Magersucht" gehören.
Martín Caparrós
Der Hunger
Niger ist das vielleicht repräsentativste Land in der Sahelzone, in der jedes Jahr aufs Neue eine Hungernot droht. Die kurze Geschichte handelt von einem der vielen Kinder, für die Hilfe zu spät kommt.
Michael Brüntrup
Welthunger und Welternährung
Der Beitrag bietet einen Überblick über die Definitionen von Hunger, Unter- und Fehlernährung, schildert Perspektivwechsel in diesem Feld und skizziert mit einem kritischen Blick auf Messmethoden Stand und Trends der Welternährung.
Steven Engler, Anna Bönisch, Esther Trost
Relevanz einer "neuen Nachhaltigkeit" im Kontext globaler Ernährungskrisen
Frühere Anstrengungen, globalen Ernährungskrisen zu begegnen, hatten mäßigen Erfolg. Die Ausrichtung auf eine "neue Nachhaltigkeit" bietet hingegen Chancen, Ernährungssysteme langfristig resilienter zu gestalten.
Christian Gerlach
Hunger in der Geschichte des 20. Jahrhunderts
Ausgehend von Theorien zur Entstehung von Hunger skizziert der Beitrag Besonderheiten von Massenhunger und seine politischen Implikationen im 20. Jahrhundert und schlägt aus globalhistorischer Perspektive neue Forschungsfelder vor.
Frederike Felcht
Hunger als literarisches Experiment
Ausgehend von Knut Hamsuns "Sult" zeigt der Beitrag, welche Diskurse für die Wahrnehmung von Hunger relevant sind, welchen historischen Wandel sie durchlaufen haben und wie Literatur sich dazu verhält.
Maximilian Buschmann
Hungerstreiks. Notizen zur transnationalen Geschichte einer Protestform im 20. Jahrhundert
Hungerstreiks werden bis heute weltweit als politische Protestform angewendet. Der Beitrag geht ihrer transnationalen Diffusion seit Beginn des 20. Jahrhunderts nach und skizziert ein globales Panorama dieser politischen Praxis.
Christiane Eichenberg
Hungern im Netz
Essstörungen wie Magersucht zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen; die Ursachen ihrer Entstehung sind vielfältig. Der Beitrag gibt einen Überblick und widmet sich insbesondere der sogenannten Pro-Ana-Bewegung im Internet.
Dossier
Welternährung
Jeder neunte Mensch weltweit hungert. Die unterschiedlichen Ausprägungen von Unter-, Mangel-, Fehl-, Überernährung hat nicht nur Auswirkung auf den einzelnen Menschen, sondern auf die gesamte Gesellschaft. Wo leben die Menschen, die unter Ernährungsunsicherheiten leiden? Was für eine Rolle spielt die Welternährung in der Weltpolitik, welche Organisationen sind zuständig? Und was bedeutet das Menschenrecht auf Nahrung?
Publikation zum Thema
APuZ - Jahresband 2015
Der APuZ-Jahresband 2015: Sämtliche Ausgaben der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" aus dem Jahr 2015.Weiter...