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Jugendgewalt und Gesellschaft | Gewalt in der Gesellschaft | bpb.de

Gewalt in der Gesellschaft Editorial Gewalt und Gesellschaft Gewalt in modernen Gesellschaften - zwischen Ausblendung und Dramatisierung Jugendgewalt und Gesellschaft Die Innenseite der der Globalisierung Gewalttätig durch Medien? Veränderung der Schulkultur als Ansatz schulischer Gewaltprävention

Jugendgewalt und Gesellschaft

Joachim Kersten

/ 19 Minuten zu lesen

Wir möchten uns im Spiegel von Amoklauf und Terror nicht selbst erkennen. Eher neigen wir dazu, die Täter zur Inkarnation "des Bösen" zu erklären.

I. "Immer schlimmer"

Jugendprobleme, erst recht Jugendgewalt, sind für Pädagogen und Kriminologen das, was Überschwemmungen für Klimaforscher darstellen: Medien und Öffentlichkeit interessieren sich für bad news über die Jugend, denn ähnlich wie zerstörerisches Hochwasser offenbar die Annahmen über die Klimakatastrophe bestätigt, scheint das Ansteigen der Jugendgewalt eine Folge des Verlusts von Werten und Tradition darzustellen. Sind die Schäden von Flut und Gewalt durch Menschen - präziser formuliert durch unkontrollierte Modernisierung - verursacht? Wird tatsächlich alles immer schlimmer? Im vorliegenden Beitrag soll diese Analogie nicht weiter strapaziert werden. Ziel ist es, mit einem auch kulturvergleichend interessierten Blick auf Jugendgewalt in Deutschland über den Tellerrand der Debatte hinauszuschauen.

Jugendforscher, Pädagogen und Kriminologen müssen von Berufs wegen über Jugendgewalt beunruhigt sein. Es besteht der Eindruck, dass Jugendgewalt "immer schlimmer" wird, tritt sie doch nach Meinung medienpräsenter Experten "immer entgrenzter" auf und wird von einer "stetig steigenden" Anzahl jugendlicher Täter verübt. Solcherlei "Berufsbesorgnis", noch dazu von Wissenschaftlern vorgetragen, erzeugt öffentliche Aufmerksamkeit. Wird nach spektakulären Vorfällen oder bei der jährlichen Präsentation von Kriminalstatistiken nach den Gründen für das Ansteigen der Jugendgewalt gefragt, so sollen die Antworten der Jugend- und Gewaltexperten aufgrund der Marktgesetze des Medienbetriebs möglichst kurz und leicht nachvollziehbar sein. Doch die immer gleichen oder sich ähnelnden Interpretationsmuster ("Orientierungslosigkeit", "Desintegration", "Machotum") befriedigen nicht so recht, weil sie alles - vom Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft über den Amoklauf an Schulen bis hin zu statistischen Veränderungen der Kriminalitätszahlen - erklären sollen. Die Beunruhigung bleibt auf hohem Niveau erhalten.

Auslöser für eine allgemeine Beunruhigung sind meist konkrete Ereignisse, wobei nicht die gesamte Jugend, sondern Vereinzelte oder Jugendliche in Gruppierungen ihren Mitmenschen Leid antun. Im vereinigten Deutschland waren es vor allem ausländerfeindliche Ausschreitungen und Übergriffe bis hin zu den Brand- und Mordanschlägen sowie die Amokläufe von Bad Reichenhall und Erfurt, die das Thema Jugendgewalt auf der Prioritätenliste von Jugendforschern und Politikern weiter nach oben rücken ließen. Die Frage, ob Jugend ganz allgemein gewalttätiger wird, stellt sich vor allem dann, wenn sich solche Ereignisse in kurzen Zeiträumen häufen und die Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik einen Anstieg im Bereich Körperverletzung oder gar Tötungsdelikte aufweisen.

Vor dem Hintergrund der jüngeren Geschichte unseres Landes und der Wiederkehr der Vergangenheit anlässlich der "Goldhagen"-Debatte oder bei den Auseinandersetzungen um die "Wehrmachtausstellung" wirken die Dramatisierungen der "Alles wird immer schlimmer"-Rufer merkwürdig unhistorisch. Auf diesen Mangel der auf Einstellungsdaten und Allerweltstheorien ("Individualisierung", "Desintegration") beruhenden Jugendforschung, bei der Jugendgewalt stets "immer schlimmer" wird, passt ein Zitat von Hannah Arendt, mit dem sie den Realitätsverlust moderner Ideologien in Bezug auf den Antisemitismus kennzeichnet: "Je mehr die Geschichtschreibung sich in die so genannte Gesellschaftswissenschaft auflöst, desto stärker hängt sie sich an scheinbar wissenschaftlich bewiesene oder beweisbare Arbeitshypothesen, die doch in Wahrheit nichts anderes als gängige Meinungen sind, die in geschichtlicher Verabsolutierung sich dann in Ideologien verwandeln und schlechterdings alles, und das heißt gar nichts mehr, erklären." Millionen von jungen Männern aus unserem Land beteiligten sich am schwerwiegendsten Gewaltverbrechen des 20. Jahrhunderts. "Aber das war ja Krieg" - diese Relativierung ist eben historisch kurzsichtig, weil die Themen "Verteidigung", "Ehre" und "richtige Männlichkeit" zur Legitimation der massenhaften Gewalttätigkeit der nazideutschen Truppen und Sondereinheiten auf der Makroebene ebenso tauglich waren, wie sie es auf der (allerdings weitaus weniger lebensvernichtenden) Mikroebene der Gewalt beispielsweise von Cliquen von Migrantenjugendlichen oder "nationalgesinnten" Gruppierungen und Kameradschaften heute sind. Deutlich wahrnehmbar kommt der deutschen Vergangenheit auf der Schiene der Legitimation von Gewalt eine Funktion zu, und zwar bei "Glatzen" oder "nationalgesinnten Scheitelträgern", welche Vaterland und "Rasse" schützen wollen, sowie bei denjenigen, die gegen "Nazischweine" Gewalt als Gegenmittel befürworten.

So vergesslich die Pädagogik in Bezug auf die neuere Zeitgeschichte argumentiert, so hartnäckig wird das Argument von der "Orientierungslosigkeit" als Ursache der Jugendgewalt aufrechterhalten. Wer mit Jugendlichen aus entsprechenden Cliquen und Gruppierungen zu tun hat, merkt wie irreführend diese Denkweise ist. Junge Gewalttäter haben Orientierungen, die ihre Haltungen und Handlungen legitimieren helfen. Diese muss man freilich anders ergründen als durch Einstellungsmessungen, wenn man der Jugendgewalt sinnvoll präventiv begegnen will.

Das seit einiger Zeit von der Frauenbewegung, aber auch von medienpräsenten Kriminologen vertretene Argument, dass Jugendgewalt eben "Jungengewalt" sei, kann empirisch kaum bestritten werden. Je gewalttätiger die Taten und Ereignisse werden, umso deutlicher steigt nach den verfügbaren Daten die Beteiligung männlicher Geschlechtsangehöriger auf der Täterseite - und mit Ausnahme der Straftatsbestände im Bereich sexueller Über- und Angriffe auch auf der Opferseite. Der Blick auf gender - auf die Geschlechtszugehörigkeit - als sozial und kulturell vermittelte (und sanktionierte) Materialgrundlage für eine "männliche Geschlechtsidentität" in Abgrenzung zum "anderen" Weiblichen (und sonstwie "Fremden") ist sinnvoll und notwendig. Als Allgemeingültigkeit beanspruchende Kausalannahme dümpelt jedoch die "Maskulinitäts"-These (z. B. die "Macho-Türken") ähnlich wie die Desintegrationsthese im Fahrwasser des Essentialismus: "Männlich" wird als etwas wesensmäßig Bösartiges gesetzt, etwas Schlechtes, das "naturgemäß" mit Gewalt, Aggressivität und Zerstörung einhergeht, während "weiblich" als gut gilt. Mit solchen Dogmen erklären sich Krieg, Vergewaltigung und Jugendgewalt nahezu von selbst - und von daher wenig zufriedenstellend. Wenn es um notwendige Differenzierungen geht - z. B. zwischen subkultureller Gewaltakzeptanz bei Skinheads, die aber keineswegs in Gewaltausübung münden muss, und "funktionaler" Gewaltorientierung bei Cliquen von männlichen Jugendlichen mit einer Herkunft aus Migranten- oder Spätaussiedlerhaushalten -, versagen solche One-size-fits-all-Erklärungen. In gewisser Weise ist die männerkritische "Maskulinitäts"-These", ähnlich wie die eher gesellschaftskritische These der "sozialen Desintegration", ebenso wenig zur differenzierten Erklärung von Jugendgewalt geeignet, wie es die gängigen Annahmen über die gewaltfördernde Wirkung von Videos und Computerspielen sind: Wir finden bei Gewalttätern sehr häufig Hinweise auf Maskulinitätsbesessenheit und Probleme in Familie, Schule, Arbeitswelt et cetera, so wie uns bei ihnen gleichfalls häufig eine Vorliebe für gewaltstrotzende Medien entgegentritt. Würde aber bei allen Jugendlichen und jungen Männer, die "Macho-" und Gewaltmedien konsumieren und sich mit Vorliebe an PC-"Baller"-Spielen ergötzen, die Gewaltbereitschaft zunehmen, so wären vermutlich in unseren Städten weder Schulen noch öffentliche Plätze ohne bewaffneten Personenschutz begehbar. Und würde sozialer Ausschluss Jugendliche zwangsläufig gewaltbereiter machen, müssten dann nicht Gangs von waffenstarrenden Mädchen, die bekanntermaßen schlechtere Chancen bei der Verwirklichung ihrer beruflichen Vorstellungen haben, Straßenecken und Parks für Männer nahezu unpassierbar machen?

Das Problem liegt darin, dass in Erklärungen zur Jugendgewalt bestimmte Ansätze mit einem alleinigen Wahrheitsanspruch "aufmarschieren, dem die Komplexität des Problems entgegensteht. Tatsächlich bilden geschlechtsspezifische Ursachen zusammen mit den desintegrierenden Folgen von sozialen und kulturellen Entwicklungen sowie zusätzlich mit situativen Anlässen ein Bündel von Faktoren, das latente Gewaltbereitschaft und -faszination in tatsächliches Gewalthandeln gegen Mitmenschen umschlagen lässt. Das Zusammenwirken dieser und anderer Faktoren gerät jedoch nun ansatzweise in den Blick von Jugendexperten. Die Hoffnung auf kurzfristig bessere und in der pädagogischen Praxis verwendbare Annahmen über auslösende Konstellationen scheint aufgrund der beschriebenen Komplexität allerdings wenig begründet.

Aus chronologischer Perspektive betrachtet, lassen sich Erscheinungen von Jugendgewalt bzw. "Jugendprobleme" als eine Aufeinanderfolge - manchmal auch als ein Nebeneinander - provozierender, sich von der "anständigen Gesellschaft" abgrenzender Haltungen beschreiben. Darin lösen sich maskulinitätsorientierte Gruppierungen, häufig im Kernpunkt der jeweiligen Form von "Jugendgewalt", mit eher androgynen Szenen und Bewegungen ab, in denen auch Mädchen und junge Frauen eine wahrnehmbare Rolle spielen. Letztere können zwar durch Konfrontation mit der Gesellschaft gekennzeichnet sein, aber Gewaltgeschehen ist eher untypisch.

In den meisten Jugendsubkulturen lassen sich Elemente von Rebellion gegen Haltungen und Überzeugungen der "anständigen" Gesellschaft feststellen. Sichtbar wird dies durch den jeweiligen Stil in Kleidung, Auftreten, Gehabe und durch Musikvorlieben. Die Jugendlichen verstoßen gegen die Norm, dass man "in der Öffentlichkeit" möglichst unauffällig und "anständig" zu erscheinen habe. Gesellschaftskritische Jugendforscher unterlagen in den siebziger und achtziger Jahren häufig dem Zwang, insbesondere in den gewaltorientierten Szenen "Kulturen von politischem Widerstand" oder Traditionen von "Arbeiterjugend" erkennen zu wollen, bspw. bei jugendlichen Fußballfans oder bei den "ursprünglichen" Skinheads, die sich gern auf ihr Working-class-Erbe berufen - zum Teil wohl auch deshalb, weil diese Akademiker als 68er Gewalt gegen den Staat und seine Institutionen insgeheim befürworteten. Seit den Ausschreitungen von Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen und den mit der rechten Skinhead- und Hooligan-Szene im Zusammenhang stehenden Gewalttaten ist diese Apologetik verstummt und durch die der "Orientierungslosigkeit" und "Desintegration" als Grund für Jugendgewalt ersetzt worden.

II. Merkmale von Jugendgewalt in verschiedenen Kulturen

Was in intrakulturellen Studien normativ als "Männlichkeitswahn" oder "Maskulinitätsbesessenheit" bezeichnet wird und die überproportionale Beteiligung von männlichen Jugendlichen und jungen Männern auf der Täter- wie der Opferseite von Jugendgewalt erklären soll, lässt sich kulturvergleichend präziser veranschaulichen. Der Berichterstattung der Medien über Kriminalität und Gewalt sowie der Forschung über Faktoren der Kriminalitätsfurcht folgend, müsste man annehmen, dass Kulturen mit massivem Auftreten von jugendlichen Gangs und Straßencliquen auch durch ein hohes Kriminalitätsaufkommen geprägt sind. Die in kulturellen Aspekten sehr unterschiedlichen Industrieländer Australien, Japan und Deutschland bieten im Hinblick auf diesen Zusammenhang von Jugendgangs und dem offiziellen Bild der Kriminalität einen nahezu paradoxen Zustand. Dort, wo die meisten Gangs nachgewiesen werden können (Japan), ist das gemeldete Kriminalitätsaufkommen am geringsten. Dort, wo sich eine sehr hohe Belastung durch Gewaltkriminalität in den Statistiken und Opferbefragungen abzeichnet (Australien), lassen sich durch Feldforschung nur wenige Gruppierungen nachweisen. Kann es sein, dass unter bestimmten Gegebenheiten, beispielsweise in ethnisch segregierten Ghettos, solche Gruppierungen als Ordnungsfaktor neben oder anstelle von Polizeikräften auftreten?

In allen Industrienationen gibt es im Kontext von Jugendgewalt vorwiegend drei Formen, denen sich Gruppierungen zuordnen lassen: Street-corner- Gruppen, die eher Cliquencharakter haben; mehr oder weniger fest organisierte Jugendgangs und schließlich Netzwerke Heranwachsender und junger Männer im Bereich von Drogenhandel, Prostitution und Eigentumskriminalität. Ein Großteil der wahrgenommenen Jugendgewalt spielt sich in den ersten beiden Kategorien ab. Dabei lassen sich in Bezug auf Schauplätze, Auftreten, Konfliktformen und andere beobachtbare Merkmale des jeweiligen Verhaltens kulturvergleichend Gemeinsamkeiten und Unterschiede beschreiben. Bahnhöfe und Knotenpunkte des Nahverkehrs sind Lokalitäten, die gewaltorientierte Gruppierungen anziehen und sichtbar machen. Dort stören sie den Durchfluss des "Normalen" und können gleichzeitig zum Blickfang werden. Parallel dazu sind Tankstellen oder Parkplätze vor rund um die Uhr, vor allem des Nachts geöffneten Ladenketten (convenience stores) Treffpunkte von Gruppierungen mit lockerer Organisationsform. In der Umgebung solcher Treffpunkte weisen Graffiti oder tags auf Territorialansprüche hin. Die Provokation ist beabsichtigt, es soll Aufmerksamkeit gezollt werden. Ähnlich bewirken die äußerlichen und akustischen Attribute solcher Gruppierungen und Cliquen sowie ihre Verhaltensmerkmale Verunsicherung bei Außenstehenden. Die Beachtung (oder das bewusste Wegsehen) ist eine Art Zoll, der in Form von "Respekt" erhoben wird. Uniformes Auftreten Jugendlicher trifft den Nerv der Öffentlichkeit besonders. Japanische Jugendgangs benutzen die modifizierte Kampffliegerkleidung der Kamikaze-Piloten, "nationalgesinnte" oder rechte Skinheads verwenden anstößige Symbole der deutschen Vergangenheit und erzielen somit den gleichen Effekt: Es werden die Narben des noch nicht verheilten, teils offiziell verdrängten gewaltsamen Nationalerbes berührt. Der Stil japanischer und deutscher Jugendlicher erinnert an die Kriegsgrausamkeiten, begangen in den Zeiten des hässlichen kaiserlichen Japans und Nazideutschlands; die chauvinistischen T-Shirts australischer Gruppenmitglieder rufen den schwelenden Rassismus des White Australia wach, die offizielle Staatsideologie, nach der bis in die siebziger Jahre asiatische und teilweise auch südeuropäische Einwanderung unerwünscht war.

Bewährung angesichts von Gefahr und Rausch, ob durch Alkohol oder andere Drogen, sind über moderne oder vormoderne Kulturen hinweg häufig ein entscheidender Bestandteil der Initiation junger Männer in die Welt erwachsener Maskulinität. Obgleich die Anlässe für die physische Bewährung in Fabrikhallen, auf Kriegs- oder Katastrophenschauplätzen schwinden, bleiben die "Beweise" zählebig mit geschlechtsspezifischen Haltungen der vormodernen oder frühindustriellen menschlichen Gemeinschaften verknüpft:

- Betonung und Zurschaustellung von Kampfbereitschaft; Todesverachtung; Hinnahme von Verletzungen, Schlägen und Narben;

- Betonung und Zurschaustellung von Fertigkeiten im Umgang mit Motorfahrzeugen (auch bei deren Diebstahl) und bei gefährlichem Fahren, Waffenverehrung und -sammeln;

- "Ehre", "Respekt", "echte Kameradschaft", "Zusammenhalt" (sie bilden ein Wertesystem, aus dem sich normative Haltungen zwangsläufig ableiten);

- Betonung heterosexueller Potenz, Verachtung des "Weiblichen", Schwulen- und Fremdenhass (auch bei Migrantengruppen werden jeweils "Andere" zum Gegenstand von Hass), Pflege eines körperbetonten männlichen Erotizismus.

Die Legitimation für antagonistisches Verhalten und für die Provokation von eskalierenden Auseinandersetzungen mit gegnerischen Gruppierungen, vereinzelten Unbeteiligten, spontanen oder "ausgeguckten" Opfern bezieht sich auf:

- territoriale Ansprüche, auch im übertragenen Sinne (mangelnder "Respekt", verletzte "Ehre");

- Besitzansprüche oder Beschützerhaltungen bezogen auf die "eigenen" Frauen;

- Konflikte, die mit Autos und Motorrädern zu tun haben.

Stets finden sich Hinweise darauf, dass sich die Mitglieder solch gewaltorientierter Gruppierungen in der Rolle von männlichen Beschützern sehen, als legitimes Wachpersonal des Ghettos oder benachteiligten Stadtteils. Uniformierung symbolisiert den Anspruch auf die Legitimation des Einsatzes von Gewalt in abgesteckten Gebieten. Die daraus resultierenden Gewaltkonflikte mit "Gegnern", Unbeteiligten sowie ausgesuchten Opfern sind gewissermaßen programmiert und bieten Gelegenheit, die oben angeführten Tugenden wie Mut, Härte, Kampfbereitschaft et cetera öffentlich zu "beweisen".

Bezogen auf die verfügbaren Daten und Kenntnisse über Jugendgewalt im gegenwärtigen Deutschland ist zunächst festzustellen, dass die angezeigte und von jungen Menschen wahrgenommene Gewalt zwischen Personen seit Ende der achtziger Jahre deutlich angestiegen ist. Gleichwohl sollte festgehalten werden, dass in den letzten drei Jahrzehnten die viel beschworenen "amerikanischen Verhältnisse", die in allen größeren US-Städten jährlich Hunderte von Todesopfern aufgrund von Gang-Auseinandersetzungen fordern, bei uns nicht eingekehrt sind. Auch gab es bisher in Deutschland keine Minderheitenaufstände (race riots), die denen in den USA oder in Großbritannien, ansatzweise auch im Nachbarland Frankreich, vergleichbar wären, obwohl die Tendenz zu ethnisch segregierten (und gleichzeitig immer benachteiligten) Stadtvierteln oder Wohngebieten als Folge der Zuwanderung auch bei uns entstanden ist. Viele Experten und Expertinnen stimmen mittlerweile darin überein, dass insbesondere männliche Jugendliche aus zugewanderten Familien ein höheres Kriminalitäts- und Opferrisiko aufweisen als einheimische Jugendliche. Dies entspricht auch den übereinstimmenden Erkenntnissen der internationalen kriminologischen Forschung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Belastung niemals die Mehrheit der betreffenden Kinder von Zuwanderern betrifft. Selbst im Fall einiger "Spätaussiedler-Ghettos", in denen die Verhältnisse oft als beunruhigend eingeschätzt werden, liegt die Prozentzahl der Nichtauffälligen bei über 90 Prozent. Diese Jugendlichen besitzen einen deutschen Pass. Sprachlich, sozial und kulturell sind sie aber häufig entfremdeter als die Nachkommen südosteuropäischer Zuwanderer. Nachweisbar ist auch, dass das Opferrisiko junger Menschen zugenommen hat, während das der älteren (die aufgrund ihres Medienkonsums besondere Angst vor Jugendgewalt haben) abnimmt. Schließlich kann man glücklicherweise immer noch nachweisen, dass Jugendgewalt eine vorübergehende Angelegenheit ist, d. h., bei über 21-Jährigen, auch bei solchen, die in jüngerem Alter über die Stränge geschlagen haben, tritt sie zunehmend seltener auf.

III. Andere Erklärungen, andere Folgerungen und ein anderer Umgang mit Jugendgewalt

Für eine differenziertere Einschätzung und im Hinblick auf Überlegungen zum Umgang mit Jugendgewalt erweist es sich als nützlich, beim Thema Jugendgewalt nach Personen, Gelegenheiten und Schauplätzen zu differenzieren. Den kriminalstatistischen Daten der letzten Jahrzehnte zufolge wird die überwiegende Mehrheit der Gewaltstraftaten von mehr als einem jugendlichen Täter begangen. Gewalttaten, die von Gutmeinenden (aber Schlechtberatenen) häufig mit defizitären Umständen bei den Tätern "(weg)erklärt" werden sollen, bieten einen mehrfachen Gewinn über die materielle Beute hinaus: Die Erniedrigung des Opfers macht Spaß, die Tat gilt als cool, gar als gerecht, weil das Opfer diskriminiert oder "verweiblicht" wird, und so gewinnen Straftaten erheblicher Schwere einen Geschmack von "Spaß" und "Kick". Jack Katz hat dies in seiner Studie des Straßenraubs den "verführerischen Effekt" der Kriminalität genannt und damit gegen die vorherrschenden Defizittheorien argumentiert. James Messerschmidt hat auf der Basis solcher Studien und anknüpfend an die Überlegungen von Robert Connell gezeigt, dass Kriminalität, speziell Gewalttätigkeit, eine Möglichkeit darstellt, bei der randständige Männer an der patriarchalischen Dividende zu partizipieren in der Lage sind. Kurz gesagt: Die Erniedrigung und gewissermaßen "Verweiblichung" der Opfer bringt einen Zuwachs an maskuliner Bestätigung, auch in einer Situation sozialer und kultureller Benachteiligung. Härter ausgedrückt: Gerade wenn sozialer Status und Perspektive, Bildung und andere Ressourcen fehlen, hat Gewalt Sinn und macht Spaß. Im Hinblick auf die Merkmale fremdenfeindlicher Gewalt im vereinigten Deutschland, speziell in den neuen Bundesländern, erscheinen solche theoretischen Modelle weitaus geeigneter als die vorherrschende Tendenz, Jugendgewalt geschlechtsneutral und mithilfe aufgewärmter Theorien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts als Modernisierungsfolge zu erklären (Orientierungslosigkeit). Unterscheidet man auf der Basis solcher Überlegungen, die geschlechtsspezifische Handlungstheorie, Sozialstruktur und kulturelle Faktoren bei der Erklärung von Gewalt miteinander verknüpfen, die gewaltbereiten Tätergruppen und Gruppierungen männlicher Jugendlicher und Heranwachsender in unserem Land, so ergeben sich andere Muster als in der gängigen (Medien-)"Ordnung der Dinge", was Jugendgewalt betrifft.

Nachbarschaftscliquen mit deutschstämmiger oder multiethnischer Zusammensetzung bilden rein von der Quantität her den Brennpunkt der Jugendgewalt, nicht die erwähnten kriminellen Netzwerke. Dabei stehen bei den Gruppierungen häufig territorial definierte Beschützerrollen und die beschriebenen Orientierungen an einer traditionellen Maskulinität im Vordergrund. Auch wenn es aufgrund vorherrschender Meinungen nicht so erscheint, bestehen zwischen Respekt heischenden Cliquen aus Migrantenjugendlichen und Gruppen einheimischer Jugendlicher, die mitunter auch ausländerfeindliche Einstellungen und Verhaltensweisen zeigen, gar keine so großen Unterschiede. Einheimische Realschüler und Auszubildende in den alten Bundesländern sind nicht bis ins Mark von Xenophobie besessen, wenn sie die Territorialansprüche von Migrantenjugendlichen sowie ihr nicht selten provozierendes Auftreten an Jugendtreffpunkten oder -clubs fürchten oder ablehnen. Ihr Verhalten ist zu unterscheiden von Gruppierungen, besonders in den neuen Ländern, die als selbst ernannte Wächter der Volksgemeinschaft in Kameradschaften oder ähnlich rechtsextrem orientierten Gruppen die deutschen Frauen vor Fremden schützen wollen, die es dort gar nicht gibt. Wer nicht glauben mag, dass Territorialansprüche, Sozialneid und Eifersucht auf Fremde sowie Beschützergehabe bei Eskalationen eine Rolle spielen, der möge die ethnografische Studie über Hoyerswerda heranziehen, die Rainer Joedecke vorgelegt hat. Wenn Jungkrieger das Gewaltmonopol übernehmen und sich mit dem Mob verbinden, wie dies in Hoyerswerda und Rostock der Fall war, ist das Pogrom angelegt. Insofern sind Kameradschaften und Glatzentrupps in den neuen Ländern, aber auch im Allgäu, nicht mit Nachbarschaftscliquen, ob einheimisch oder ethnisch, gleichzusetzen. Anders bewerten muss man auch Cliquen und einzelne Jugendliche aus dem Spätaussiedlermilieu, die eine extreme Tathäufigkeit im Bereich Jugendgewalt aufweisen. Ein höherer Prozentsatz von Migrantenjugendlichen sowie Kindern aus (einigen, bei weitem nicht allen) Aussiedlerfamilien (trotz deutscher Staatsangehörigkeit; dies zeigt, dass das Problem mit Einbürgerung allein nicht zu bewältigen ist) verfügt über ausgeprägtere Gewalterfahrungen in der Herkunftskultur und -familie. Selbstverständlich sind die Gründe für solche Verhältnisse auch in sozialen Ursachen zu finden, und nicht zuletzt spielen auch kulturell überlieferte Definitionen des Geschlechterverhältnisses eine Rolle. Ungebildete Frauen aus entlegenen Teilen Südosteuropas, die ethnisch segregiert in deutschen Städten leben, können ihren Kindern weder die deutsche Sprache bei- noch ein gleichberechtigtes Verständnis des Umgangs zwischen Frau und Mann nahe bringen.

Aus dieser Zuordnung folgen Konsequenzen für den gesellschaftlichen Umgang mit unterschiedlichen Formen der Jugendgewalt. Cliquenjugendliche, ob einheimisch oder ethnisch, erfordern im Wesentlichen nichts anderes als integrative Maßnahmen und Unterstützung bei der Herausbildung geschlechtsspezifischer Identifikationsmuster, die nicht oder zumindest nicht dramatisch im Bereich von Normverstößen liegen. Dies sind keine polizeilichen oder kriminaljustitiellen Aufgaben- und Kompetenzbereiche. Leider ist aber die gegenwärtige Pädagogik nicht in der Lage, diese Aufgabe zielstrebig wahrzunehmen - und das liegt nicht nur an den Mittelkürzungen. Mittelkürzungen, ob in der Wissenschaft oder in der Praxis, erfolgen vor allem da, wo die Arbeit seit über zehn Jahren kein Profil mehr aufweist. Dies gilt für Teile der Jugendsoziologie und -forschung ebenso wie für bürokratisch vor sich hin laborierende Bereiche der praktischen Sozialpädagogik. Bessere Forschung, bessere Hochschul- und Praxisausbildung unter systematischem Einbezug von Gender-Aspekten stehen auf der Tagesordnung.

Es ist zu differenzieren zwischen den Gruppierungen und Cliquenszenen und dem Problem, das Besucher der schon im Vorfeld mit Gewalt in Verbindung gebrachten Massenereignisse ("Maifeiern", "Chaostage", Bundesligatage für Fußballhooligans) verursachen. Sozialpädagogische Betreuung mag bei Fußballfans Wirkung zeigen, aber der "Kick", den die Gewaltanlässe für die jungen Männer auf der Erlebnis- und Gemeinschaftsebene bieten, wird nicht durch gute pädagogische Gespräche unattraktiv. Hier werden eher die Ordnungskräfte pädagogische und psychologische Betreuung von hoher Qualität benötigen, um Einsätze mit dem Prinzip des minimal impact und der größten Wirkung durchführen zu können. Ähnlich wird man Globalisierungsgegnern - darunter "Autonome" als Mitglieder sozialer Bewegungen, die meinen, beim Steinewerfen auf Polizisten stellvertretend für die Armen der Dritten Welt zu handeln - nicht mit sozialpädagogischer Unterstützung und Betreuung von ihrem Engagement abhalten. Vorfälle wie in Seattle und Genua zeigen deutlich, dass hier die Polizei bzw. die verantwortliche Sicherheitspolitik Lernbedarf hat. Benötigt wird der öffentliche Diskurs mit Politik und Experten, und dem können sich die Eliten auf Dauer nicht straflos verweigern (auch nicht, indem Aktivisten von Protestbewegungen isoliert und kriminalisiert werden), wie die Geschichte der deutschen Studentenbewegung der sechziger und siebziger Jahre gezeigt hat.

Gewalt hat bei weiblichen Jugendlichen, trotz der auch hier anschwellenden Unkenrufe von Forschern und Pädagogen, in unserem Land immer noch weitaus weniger mit identitätsstiftenden als mit funktionalen/pragmatischen Beweggründen zu tun und bedarf deshalb einer besonderen Forschung und Praxis.

Die Berichterstattung über "Schauplätze" von Gewalt, wie die Medien sie seit Jahren beispielsweise in Schulen lokalisieren, stellt eine Dramatisierung dar, die dann anlässlich vereinzelter Amoktaten gewissermaßen zum Glauben an ein Naturgesetz der sich stetig verschlimmernden Gewalt beitragen. Medienpräsente Forscher beteiligen sich nicht selten an solcher Dramatisierung, wenn auch die Ergebnisse ihrer eigenen Untersuchungen solche apokalyptischen Prognosen selten rechtfertigen. Seriöse Gewaltforschung, wie sie beispielsweise in der Langzeitstudie über Gewalt an bayrischen Schulen vorgelegt wurde, führt zum Ergebnis, dass ernst zu nehmende Gewalttätigkeit stagniert oder manchmal sogar abnimmt. Ähnliches zeigen mitunter auch sorgfältige Analysen der Entwicklung von Jugendkriminalität, mitunter auch der Jugendgewalt, die nicht immer "stetig ansteigt". Die Schule hat viele Probleme, aber das Gewaltproblem an Schulen muss im Rahmen der allgemeinen Neuorientierung auf einen besseren und sozialeren Unterricht mit aufgegriffen werden.

Bei Amokläufen in Schulen wird in stets wiederkehrendem Ritual nach solchen Gewalttaten auf die Pathologie des Täters gestarrt, oder man spekuliert über die Mitschuld von Familie und Gesellschaft. Ziel der Bluttat von Erfurt war jedoch eine pädagogische Institution. Sie sollte Entscheidungen, die von jungen Menschen als Demütigung erlebt werden müssen, nicht einfach fällen können, wie im Fall des Schülers in Erfurt. Erlebte Demütigung und rasche Eskalation stehen bei jungen Männern, die Amok gelaufen sind, in einem Zusammenhang, gottlob nicht in einem monokausalen. Einige dieser Demütigungen lassen sich vermeiden. Ein wirksames Mittel, das den Amok verhindern oder früh erkennbar machen könnte, wird es jedoch nicht geben. Amok ist ein Phänomen jenseits von Krankheit, Kriminalität und Kontrolle. Die Begleitumstände des modernen Amoklaufs treffen auf zu viele zu, um für Präventionsansätze tauglich zu sein: Man(n) wird gedemütigt, man(n) liebt Waffen oder virtuellen Waffenersatz, trainiert mit ihnen, man(n) übt sich in der Entmenschlichung (Dehumanisierung) der vermeintlichen Gegner, man(n) teilt sich niemandem mit. Kein Staat, keine Polizei kann das kontrollieren.

Mittlerweile besteht ein Nachahmungsrisiko: Die Aufmerksamkeit der Medien, natürlich in der (besten) Absicht zu informieren, wird selbst zum Gefährdungsmoment. Die Diagnosen der Experten und die Vorschläge der Politiker finden in den Medien eine Plattform, aber sie machen auch in ihrer Häufung und stetigen Wiederholung aus dem Amokläufer einen Superstar und aus der Tat etwas, das wirklich die Welt anhalten kann.

Die Einschränkung menschenverachtender Praktiken auf der virtuellen Folie von Film, Video- und Computerspiel, aber auch auf der Ebene von realen Waffen und ihrer Verfügbarkeit, ist nicht nur eine Frage von raschen Verboten, Strafverschärfungen und -verfolgung. Solche Maßnahmen werden nur greifen können, wenn sich ein Konsens erreichen lässt, was sich die Gesellschaft zumuten und verkaufen lassen will. Das ist eine pädagogische, ästhetische und eine politische Frage, aber sie liegt außerhalb der gewohnten politischen Routinen, in denen Verantwortung delegiert wird. Wir selbst müssen die Aufgabe eines besseren Umgangs mit Jugendgewalt in stärkerem Maß verantwortlich übernehmen und in gemeinsamer Forschung und in gegenseitigem Austausch in Angriff nehmen. Wer Verbote predigenden Populisten oder resignierten Endzeitphilosophen diese Aufgabe überlässt, ergibt sich in die ohnmächtige Sehnsucht, die an der Wurzel von Gewalt und Amok liegt.

Internetverweise des Autors:

(zur Bestellung der Filmhefte zu "Hass" (M.Kassovitz F 1994/1995) und "American History X" (T. Kaye USA 1999), Filme, die das Thema Jugendgewalt aufgreifen und sich als Diskussionsgrundlage für Schulklassen oder Jugendgruppen anbieten)

(im Archiv "Jugendgewalt" eingeben)

(eine Kritik an der "immer schlimmer"-Optik)

(Zahlen und Erhebungen zum Thema)

(Untersuchungen und Empfehlungen)

Fussnoten

Fußnoten

  1. Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft, New York 1951 (München 1986), S. 41.

  2. Vgl. Dirk Enzmann, Ausmaß, Erscheinungsformen und Ursachen jugendlicher Gewaltdelinquenz, in: Detlef Gause/Heike Schlottau (Hrsg.), Jugendgewalt ist männlich. Gewaltbereitschaft von Mädchen und Jungen, Hamburg 2002.

  3. Vgl. Heinz Cornel, Schwere Gewaltkriminalität durch junge Täter in Brandenburg, Potsdam - Berlin 1999.

  4. Vgl. Klaus Farin, Generation-kick.de. Jugendsubkulturen heute, München 2001, S. 33 ff.; Joachim Kersten, Die Gewalt der Falschen, in: Klaus Farin (Hrsg.), Die Skins. Mythos und Realität, Bad Tölz 1997, S. 95 ff..

  5. Vgl. Joachim Kersten, Männlichkeitsdarstellungen in Jugendgangs. Ein Kulturvergleich, in: Peter-Alexis Albrecht/Alexander P. F. Ehlers/Franziska Lamott/Christian Pfeiffer/Hans-Dieter Schwind/Michael Walter (Hrsg.), Festschrift für Horst Schüler-Springorum, Köln - Berlin - Bonn - München 1993; Ian Warren/Megan Aumair, Media Depictions and Public Discourse on Juvenile "Gangs" in Melbourne, 1989 - 1991, in: Kayleen M. Hazlehurst/Cameron Hazlehurst (Hrsg.), Gangs and Youth Subcultures. International Explorations, New Brunswick - New Jersey 1998.

  6. So wird in der kontrovers aufgenommenen Studie von Martin SÄnchez Jankowski, Islands in the Street. Gangs and American Urban Society, Berkeley 1991, argumentiert; empirisch begründet dazu Mary Patillo-McCoy, Black Picket Fences. Privilege and Peril among the Black Middle Class, Chicago-London 1999.

  7. Vgl. D. Enzmann (Anm. 2), S. 9.

  8. Vgl. Jack Katz, Seductions of Crime. Moral and Sensual Attractions of Doing Evil, Stanford 1988.

  9. Vgl. James Messerschmidt, Masculinities and Crime. Critique and Reconceptualization of Theory, Lanham 1993.

  10. Vgl. Robert W. Connell , Masculinities, Cambridge 1995.

  11. Vgl. Deutsche Shell (Hrsg.), Jugend 2002. 14. Shell-Jugendstudie, Frankfurt/M. 2002, S. 42.

  12. Vgl. Rainer Joedecke, Willkommen in Hoyerswerda, in: Kursbuch 107 (Die Unterwanderung Europas), März 1992.

  13. Vgl. Deutsche Shell (Anm. 11), S. 38.

  14. Vgl. ebd., S. 41.

  15. Vgl. Siegfried Lamnek, Die Gewaltentwicklung an Schulen in Deutschland. Status quo ante?, in: Gesine Folyanti-Jost (Hrsg.), Schule, Schüler und Gewalt. Beiträge zu Deutschland, Japan, China und der Mongolei, München 2000.

Dr. rer. soc. habil, geb. 1948; Professor für Soziologie, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Hochschule für Polizei Baden-Württemberg.

Anschrift: FHPol, 78054 Villingen-Schwenningen.
E-Mail: E-Mail Link: JoachimKersten@fhpol-vs.de

Veröffentlichungen u.a.: Rechte Gewalt in Deutschland. "Dieser Waggon ist nur für Weiße", in: Psychologie Heute, (Oktober 2000).