Big Data und das Eliteloch
Warum machen uns große Daten Angst? Das hat sowohl mit der Drohkulisse des totalitären, allwissenden Systems zu tun, als auch mit der Fähigkeit von Big Data menschliche Erfahrungen zu automatisieren und aus den Rechenergebnissen Prognosen abzuleiten, die in den Händen von mächtigen Menschen großen Schaden anrichten können. Soweit das Horroszenario. Warum das nur die halbe Wahrheit ist, erklärt Alexander Pschera.
Warum machen uns große Daten Angst? Erstens, weil die Akkumulation von Informationen per se totalitären Charakter hat. Denn Wissen ist bekanntlich Macht, und wer alles wüsste, der wäre allmächtig. Zweitens, und das ist mindestens ebenso bedrohlich, weil Big Data menschliche Erfahrungen automatisiert und aus den Rechenergebnissen Prognosen ableitet: Wie werden Menschen sich in bestimmten Situationen verhalten? Wie reagieren soziale Systeme auf Herausforderungen? Welchen Verlauf nehmen typischerweise Krankheiten? Wenn diese Prognosen in die Hände der Mächtigen geraten, ist das Horrorszenario perfekt: Eine prädeterminierte Welt entsteht, in der die Starken die Schwachen unterdrücken, weil sie wissen, was zukünftig passieren wird.