Das Fußballspiel von 1970 und weitere deutsch-italienische "Klassiker" sind am 15. Juli ab 19.00 Uhr in der unilounge in München Aufhänger für eine Gesprächsrunde, in der die Verzahnung von Sport und Gesellschaft im Mittelpunkt steht. Themen sind u.a: Fußball als identitätsstiftendes gesellschaftliches Feld, Fußball/Sport als Integrationsfaktor, Fußball als Abbild sich verändernder Arbeitswirklichkeit und Blick auf die WM 2006.
Fußball-Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko, das "Endspiel" im Halbfinale: Deutschland gegen Italien nicht nur auf dem Papier ein Highlight. Über 80.000 Zuschauer im Azteken-Stadion zu Mexiko-City ahnen anfangs noch nicht, dass sie Augenzeugen eines Klassikers werden und diese Hitzeschlacht als das "Jahrhundertspiel" in die Fußball-Weltgeschichte eingeht. Bis zur letzten Minute verteidigen die Italiener ihre 1:0-Führung durch Boninsegna, die er bereits nach acht Minuten erzielte. In der 89. Minute kommt es zum großen Kick: Schnellinger gleicht in allerletzter Sekunde aus – ausgerechnet der deutsche Verteidiger, der in Italien beim AC Mailand spielt. Er überwindet Albertosi und erzwingt doch noch die Verlängerung. Und die hat es in sich: Diese zusätzlichen 30 Minuten wird keiner der 22 Akteure auf dem grünen Rasen jemals vergessen. Gerd Müller bringt die Deutschen in der fünften Minute der Verlängerung in Führung, dann treffen die Italiener durch Burgnich und Riva zum 3:2. Doch erneut ist der "Bomber der Nation" zur Stelle, sorgt für das 3:3. Eine unglaubliche Dramatik, die sich auf dem Platz abspielt. Noch ist der deutsche Jubel über den Ausgleich nicht verklungen, da schießt Rivera in der 112. Minute das entscheidende 4:3 für Italien. Acht Minuten später wird ein Spiel abgepfiffen, das zur Legende, ja regelrecht zum Kult wird.
Nach wie vor ist dieses Spiel ein Mythos, in beiden Ländern. Anlass genug, im Rahmen von "Va bene – Europa verstehen: Italien" auch über Fußball zu reden. Dabei geht es allerdings weder um reine Fachgespräche noch um den Austausch verklärender Erinnerungen. Zu den Gästen gehören unter anderem: Jürgen Rollmann (Koordinator der Bundesregierung für die Fußball-WM 2006), Klaus Theweleit (Schriftsteller und Kunsttheoretiker), sowie Fußballspieler und -experten.
Jürgen Rollmann
Geboren 1965, Koordinator der Bundesregierung für die Fußball-WM 2006; spielte für den FSV Frankfurt und Kickers Offenbach und war Bundesliga-Torwart von Werder Bremen und MSV Duisburg. Rollmann, der mit dem Europapokalgewinn mit Bremen 1992 seinen größten Erfolg feierte, war schon zu seiner Zeit als Fußballspieler einer der profiliertesten Vertreter seiner Zunft. Neben seiner Sportlerkarriere arbeitete er als Journalist für Zeitungen und Hörfunksender. Von 1994 bis 1996 war er Präsident der Vereinigung der Vertragsspieler, der Gewerkschaft der Bundesliga-Profis. Als erster Interessenvertreter der Fußballs-Profis bewährte er sich in einer schwierigen Phase mit umstrittenen Themen wie dem Bosman-Urteil und dem Urlaubsentgelt für die Profis in Verhandlungen mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). 1995 begann Rollmann in München ein Studium in den Fächern Politik und Kommunikationswissenschaften.
Klaus Theweleit
Geboren 1942, ist Professor für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Lehrbeauftragter am Institut für Soziologie der Universität Freiburg und Schriftsteller. Er veröffentlichte u.a. "Männerphantasien", "Buch der Könige", "Objektwahl. All you need is love", "Pocahontas in Wonderland. Shakespeare on Tour", "Der Knall", "Deutschlandfilme. Godard, Hitchcock, Pasolini".
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