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Quiz - Experten | Der Erste Weltkrieg | bpb.de

"Seien Sie doch nicht so unruhig! Sie werden den Kahn noch zum Kentern bringen." - Das missratene Kind. Karikatur auf Wilhelm II. aus der englischen Punch, 10.05.1890.

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Was wird als "Augusterlebnis" bezeichnet?

Erläuterung

Als "Augusterlebnis" bezeichnet man die Kriegsbegeisterung der deutschen Bevölkerung. In der Tat erfasste die deutsche Bevölkerung, wie in anderen Ländern auch, eine dynamische Stimmungsentwicklung, in der Kriegsbegeisterung und nationale Einheitsstimmung eine wesentliche Rolle spielten. Das lange unhinterfragte Bild, die Massenstimmung im Juli/August 1914 sei ausschließlich davon geprägt worden, ist von der neueren Forschung jedoch nachhaltig relativiert worden. Zweifellos gab es kriegsbegeisterte Massen, die auf den Straßen der Großstädte die Mobilmachung bejubelten, und der Burgfrieden wurde in der Öffentlichkeit vielfach als nationale Versöhnung des deutschen Volkes gefeiert. Doch insgesamt war die Stimmungsentwicklung bei Kriegsbeginn zuerst einmal geprägt von einer wachsenden Anspannung und Erregung der Bevölkerung, die in vielfältigen Erscheinungsformen zum Ausdruck kam und sich schließlich in einer weitgehenden Bereitschaft zum Krieg verdichtete.

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Welcher Maler ist besonders für seine Kriegskunst bekannt?

Erläuterung

Otto Dix ist für seine ernüchternden Werke bekannt, in denen er erschütternde Kriegseindrücke verarbeitete. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Dix gilt als sehr prononcierter Vertreter einer Kunst, die sinnbildlich für die Zivilisationskrise zu Beginn des 20. Jahrhunderts steht.

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Was ist mit "Burgfriedenspolitik" gemeint?

Erläuterung

Unter Burgfriedensschlusses versteht man die Integration aller relevanten politischen Kräfte in eine nationale Einheitsfront. Alle politischen und sozialen Konflikte wurden vertagt, um erst einmal mit gemeinsamen Anstrengungen den Krieg zu gewinnen. Diese Entwicklung war keineswegs selbstverständlich, insbesondere nicht für die Sozialdemokratie, die bisher betont kriegsgegnerische, fundamentaloppositionelle und internationalistische Positionen bezogen hatte, während sie von den herrschenden Kräften umgekehrt als vaterlandslos und reichsfeindlich denunziert und ausgegrenzt worden war.

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Die Zerstörung welcher belgischen Stadt steht sinnbildlich für deutsche Kriegsverbrechen im Ersten Weltkrieg?

Erläuterung

Die Zerstörung Löwens durch deutsche Truppen vom 25. bis 28. August 1914 kostete 248 Zivilisten das Leben. Im Rahmen dieser bewussten Repressalie gegen die Bürger der flämischen Stadt wurde auch die Universitätsbibliothek, und mit ihr ein reicher Kulturschatz, zum Raub der Flammen. Die monströse Tat wurde damit begründet, dass Freischärler gegen die deutschen Besatzer aufbegehrt hätten. Nachdem am 25. August 1914 auf einen Schusswechsel hin Sirenen ertönten, drangen die Soldaten in zahlreiche Wohnungen ein, töteten Zivilisten und steckten ihre Häuser an. Insgesamt wurden 1.081 Gedäude komplett niedergebrannt. Mit ihnen ging auch der historische Stadtkern der architektonisch reizvollen Stadt verloren.

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Was hatte Wladimir Iljitsch Uljanow (Lenin) mit dem Deutschen Reich des Ersten Weltkrieges zu tun?

Erläuterung

Lenin und seine Bolschewiki wurden von der Obersten Heeresleitung verdeckt unterstützt. Diese erhoffte sich von ihren Hilfestellungen, zu denen u. a. Reisemöglichkeiten und Revolutionsfinanzierung zählten, einen schnellen Friedensschluss nach einer bolschewistischen Machtübernahme. Lenin selbst lebte zu Kriegszeiten mitunter im Schweizer Exil und durfte über Deutschland heimlich nach Russland reisen. In der Tat hatten sich die Bolschewiki von Anfang an gegen einen Krieg mit Deutschland positioniert.

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Auch die Kaiserzeit hat ihre eigene Ideengeschichte. Was wurde damals unter dem "deutschen Wesen" verstanden?

Erläuterung

Das "deutsche Wesen" war eine metaphysische Verklärung dessen, was "deutsch" sei. Eine Inkarnation des Deutschen mit eigener Würde und höherer Wirklichkeit wurde postuliert. Durch seine Agenda sollten deutsche "Tugenden" wie Unterordnung, Disziplin und Opferbereitschaft begründet werden. Dieser ideengeschichtliche Begriff fomulierte somit ein kollektivistisches Programm. Der Einzelne habe vollständig im "großen Ganzen" aufzugehen, zum puren Glied eines kollektiven und esoterisch überhöhten Volkskörpers zu werden. Eingliederung in die Organisation, Opferbereitschaft, Hingabe des eigenen Lebens waren Forderungen, die besonders im Krieg lauter wurden. Das "deutsche Wesen", das ideengeschichtlich besonders auf die Philosophie Georg Wilhelm Friedrich Hegels und Johann Gottlieb Fichtes zurückgeht, wurde dabei gerade auch zu Propagadazwecken gegen den äußeren und inneren Feind instrumentalisiert. Es war der Gegenpol zu den als westlich geschmähten Werten des Liberalismus, des Individualismus und der Menschenrechte. Am "deutschen Wesen" sollte "die Welt genesen".

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Wie viele Armenier wurden im ersten großen Völkermord des 20. Jahrhunderts unter Verantwortung der jungtürkischen Regierung ermordet?

Erläuterung

Mehr als eine Million Armenier fielen den Vernichtungsaktionen der jungtürkischen Regierung zum Opfer. Die erschreckenden Ereignisse, die im Wesentlichen 1915 und 1916 stattfanden, belegen, dass der Erste Weltkrieg nicht nur Soldaten, sondern auch unzählige Zivilisten das Leben kostete. Der Genozid unterstreicht zudem den globalen Charakter dieser verheerenden Episode der Weltgeschichte.

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Welche der folgenden Waffen wurden im Ersten Weltkriegs erstmals gebraucht?

Erläuterung

An der Westfront 1917: Deutsche Soldaten und ein Maultier mit Gasmasken. (© picture-alliance/akg)

Am 22. April 1915 erfolgte bei Ypern der erste große Giftgasangriff. Er zeigte die neue, industrielle Qualität des Ersten Weltkrieges. Fast 1.200 alliierte Soldaten starben an diesem Tag durch deutsche Hand. 3.000 Männer überlebten und blieben mitunter ihr Leben lang geschädigt. Später fand die alliierte Entgegnung auch ein Opfer sehr fragwürdiger Prominenz: Der Soldat Adolf Hitler erblindete durch einem Senfgasangriff 1918 vorübergehend.

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Was war das "Manifest der 93"?

Erläuterung

Im "Manifest der 93", auch als "Aufruf an die Kulturwelt" bezeichnet, riefen 93 Wissenschaftler und Kulturschaffende zur Kriegsunterstützung auf. Vorwürfe gegen Gräueltaten der deutschen Armee wurden bestritten, indes für die Sache des Krieges geworben. Der Krieg wurde hierbei als notwendig und heilig beschrieben; eine Qualifizierung, die im Ausland zu heftigen Entgegnungen führte. Auch bedeutende Persönlichkeiten wie Gerhart Hauptmann und Max Planck hatten das Manifest mitgezeichnet.

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Was wird als "Augusterlebnis" bezeichnet?

Erläuterung
Als "Augusterlebnis" bezeichnet man die Kriegsbegeisterung der deutschen Bevölkerung. In der Tat erfasste die deutsche Bevölkerung, wie in anderen Ländern auch, eine dynamische Stimmungsentwicklung, in der Kriegsbegeisterung und nationale Einheitsstimmung eine wesentliche Rolle spielten. Das lange unhinterfragte Bild, die Massenstimmung im Juli/August 1914 sei ausschließlich davon geprägt worden, ist von der neueren Forschung jedoch nachhaltig relativiert worden. Zweifellos gab es kriegsbegeisterte Massen, die auf den Straßen der Großstädte die Mobilmachung bejubelten, und der Burgfrieden wurde in der Öffentlichkeit vielfach als nationale Versöhnung des deutschen Volkes gefeiert. Doch insgesamt war die Stimmungsentwicklung bei Kriegsbeginn zuerst einmal geprägt von einer wachsenden Anspannung und Erregung der Bevölkerung, die in vielfältigen Erscheinungsformen zum Ausdruck kam und sich schließlich in einer weitgehenden Bereitschaft zum Krieg verdichtete.
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Welcher Maler ist besonders für seine Kriegskunst bekannt?

Erläuterung
Otto Dix ist für seine ernüchternden Werke bekannt, in denen er erschütternde Kriegseindrücke verarbeitete. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Dix gilt als sehr prononcierter Vertreter einer Kunst, die sinnbildlich für die Zivilisationskrise zu Beginn des 20. Jahrhunderts steht.
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Was ist mit "Burgfriedenspolitik" gemeint?

Erläuterung
Unter Burgfriedensschlusses versteht man die Integration aller relevanten politischen Kräfte in eine nationale Einheitsfront. Alle politischen und sozialen Konflikte wurden vertagt, um erst einmal mit gemeinsamen Anstrengungen den Krieg zu gewinnen. Diese Entwicklung war keineswegs selbstverständlich, insbesondere nicht für die Sozialdemokratie, die bisher betont kriegsgegnerische, fundamentaloppositionelle und internationalistische Positionen bezogen hatte, während sie von den herrschenden Kräften umgekehrt als vaterlandslos und reichsfeindlich denunziert und ausgegrenzt worden war.
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Die Zerstörung welcher belgischen Stadt steht sinnbildlich für deutsche Kriegsverbrechen im Ersten Weltkrieg?

Erläuterung
Die Zerstörung Löwens durch deutsche Truppen vom 25. bis 28. August 1914 kostete 248 Zivilisten das Leben. Im Rahmen dieser bewussten Repressalie gegen die Bürger der flämischen Stadt wurde auch die Universitätsbibliothek, und mit ihr ein reicher Kulturschatz, zum Raub der Flammen. Die monströse Tat wurde damit begründet, dass Freischärler gegen die deutschen Besatzer aufbegehrt hätten. Nachdem am 25. August 1914 auf einen Schusswechsel hin Sirenen ertönten, drangen die Soldaten in zahlreiche Wohnungen ein, töteten Zivilisten und steckten ihre Häuser an. Insgesamt wurden 1.081 Gedäude komplett niedergebrannt. Mit ihnen ging auch der historische Stadtkern der architektonisch reizvollen Stadt verloren.
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Was hatte Wladimir Iljitsch Uljanow (Lenin) mit dem Deutschen Reich des Ersten Weltkrieges zu tun?

Erläuterung
Lenin und seine Bolschewiki wurden von der Obersten Heeresleitung verdeckt unterstützt. Diese erhoffte sich von ihren Hilfestellungen, zu denen u. a. Reisemöglichkeiten und Revolutionsfinanzierung zählten, einen schnellen Friedensschluss nach einer bolschewistischen Machtübernahme. Lenin selbst lebte zu Kriegszeiten mitunter im Schweizer Exil und durfte über Deutschland heimlich nach Russland reisen. In der Tat hatten sich die Bolschewiki von Anfang an gegen einen Krieg mit Deutschland positioniert.
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Auch die Kaiserzeit hat ihre eigene Ideengeschichte. Was wurde damals unter dem "deutschen Wesen" verstanden?

Erläuterung
Das "deutsche Wesen" war eine metaphysische Verklärung dessen, was "deutsch" sei. Eine Inkarnation des Deutschen mit eigener Würde und höherer Wirklichkeit wurde postuliert. Durch seine Agenda sollten deutsche "Tugenden" wie Unterordnung, Disziplin und Opferbereitschaft begründet werden. Dieser ideengeschichtliche Begriff fomulierte somit ein kollektivistisches Programm. Der Einzelne habe vollständig im "großen Ganzen" aufzugehen, zum puren Glied eines kollektiven und esoterisch überhöhten Volkskörpers zu werden. Eingliederung in die Organisation, Opferbereitschaft, Hingabe des eigenen Lebens waren Forderungen, die besonders im Krieg lauter wurden. Das "deutsche Wesen", das ideengeschichtlich besonders auf die Philosophie Georg Wilhelm Friedrich Hegels und Johann Gottlieb Fichtes zurückgeht, wurde dabei gerade auch zu Propagadazwecken gegen den äußeren und inneren Feind instrumentalisiert. Es war der Gegenpol zu den als westlich geschmähten Werten des Liberalismus, des Individualismus und der Menschenrechte. Am "deutschen Wesen" sollte "die Welt genesen".
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Wie viele Armenier wurden im ersten großen Völkermord des 20. Jahrhunderts unter Verantwortung der jungtürkischen Regierung ermordet?

Erläuterung
Mehr als eine Million Armenier fielen den Vernichtungsaktionen der jungtürkischen Regierung zum Opfer. Die erschreckenden Ereignisse, die im Wesentlichen 1915 und 1916 stattfanden, belegen, dass der Erste Weltkrieg nicht nur Soldaten, sondern auch unzählige Zivilisten das Leben kostete. Der Genozid unterstreicht zudem den globalen Charakter dieser verheerenden Episode der Weltgeschichte.
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Welche der folgenden Waffen wurden im Ersten Weltkriegs erstmals gebraucht?

Erläuterung

An der Westfront 1917: Deutsche Soldaten und ein Maultier mit Gasmasken. (© picture-alliance/akg)

Am 22. April 1915 erfolgte bei Ypern der erste große Giftgasangriff. Er zeigte die neue, industrielle Qualität des Ersten Weltkrieges. Fast 1.200 alliierte Soldaten starben an diesem Tag durch deutsche Hand. 3.000 Männer überlebten und blieben mitunter ihr Leben lang geschädigt. Später fand die alliierte Entgegnung auch ein Opfer sehr fragwürdiger Prominenz: Der Soldat Adolf Hitler erblindete durch einem Senfgasangriff 1918 vorübergehend.
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Was war das "Manifest der 93"?

Erläuterung
Im "Manifest der 93", auch als "Aufruf an die Kulturwelt" bezeichnet, riefen 93 Wissenschaftler und Kulturschaffende zur Kriegsunterstützung auf. Vorwürfe gegen Gräueltaten der deutschen Armee wurden bestritten, indes für die Sache des Krieges geworben. Der Krieg wurde hierbei als notwendig und heilig beschrieben; eine Qualifizierung, die im Ausland zu heftigen Entgegnungen führte. Auch bedeutende Persönlichkeiten wie Gerhart Hauptmann und Max Planck hatten das Manifest mitgezeichnet.
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