Auch 70 Jahre nach seiner Gründung als jüdischer und demokratischer Staat ist Israel in der Nahostregion umstritten. Der Konflikt mit den arabischen Nachbarn hat Politik, Wirtschaft und Gesellschaft des Landes genauso geprägt wie die Erinnerung an die Schoah und die Einwanderung aus verschiedensten Kulturkreisen. Die Darstellung zeigt, wie ein facettenreiches Land seinen Herausforderungen begegnet.
Informationen zur politischen Bildung Nr. 336/2018
Annäherung an ein facettenreiches Land
Auch sieben Jahrzehnte nach der Staatsgründung bleiben grundlegende Fragen der politischen, territorialen und kulturellen Struktur Israels offen und werden nicht zuletzt auch in der israelischen Gesellschaft intensiv diskutiert. Der Zusammenhalt angesichts einer als vorwiegend feindlich wahrgenommenen Außenwelt eint eine Gemeinschaft, die innergesellschaftlich durchaus heterogen ist.
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Eine Bewegung schafft sich ihren Staat: der Zionismus
Der Zionismus als politische Bewegung nimmt seinen Ausgang im Europa des späten 19. Jahrhunderts. Die Zunahme judenfeindlicher Ausschreitungen führt zur verstärkten Auswanderung nach Palästina. Befördert durch die machtpolitischen Interessen Großbritanniens gelingt die Bildung eines eigenen jüdischen Staatswesens.
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Die Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern
Der jüdische Zuzug nach Palästina und die Entstehung des Staates Israel stoßen auf den Widerstand der arabischen Einwohner Palästinas. Es entsteht ein Konflikt, der in den Folgejahrzehnten in mehrere kriegerische Auseinandersetzungen eskaliert und bis heute fortbesteht.
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Israel und seine Beziehungen zu den Nachbarstaaten
Während Israel speziell in kultureller Hinsicht längst ein Teil der Nahost-Region geworden ist, bleibt es von den regionalen Allianzsystemen der arabischen Nachbarstaaten ausgeschlossen. Verhärtete Positionen auf beiden Seiten stehen einer nachhaltigen Friedenslösung entgegen.
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Politisches System und Parteien
Im politischen System Israels herrscht Gewaltenteilung. Eine unabhängige Justiz kann auch gegenüber dem Parlament als verfassungs- und gesetzgebender Gewalt demokratischen und universalistischen Prinzipien Geltung verschaffen. Die Interessenvielfalt der Bevölkerung, gespiegelt in der Vielzahl der Parteien, hat zur Folge, dass sich die Regierungen in der Regel auf breite Koalitionsbündnisse stützen müssen.
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Jüdisch und demokratisch? Religion und Staat in Israel
Zwei wichtige Grundgesetze definieren Israel als sowohl jüdisches wie demokratisches Staatswesen. Die Fragen, wie sich diese beiden Prinzipien miteinander vertragen, in welchem Ausmaß religiöse Richtlinien im öffentlichen Raum bestimmend sein sollten und wie sich die Zugehörigkeit zum Judentum definiert, werden in einem breiten Spektrum von ultraorthodoxen über nationalreligiöse bis hin zu säkularen Gesellschaftsgruppen lebhaft diskutiert.
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Schmelztiegel oder Mosaik? Israelische Gesellschaft
Menschen, die aus den verschiedensten Weltregionen nach Israel einwandern und auf die einheimische Bevölkerung Palästinas stoßen, machen Integration in das Gemeinwesen zugleich zur Herausforderung und zu einem vordringlichen staatlichen Anliegen. Eine wichtige Kollektiverfahrung ist dabei für Männer wie für Frauen der Dienst in der Armee.
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Der Umgang mit der Schoah
Der Völkermord an sechs Millionen europäischen Juden ist Teil des nationalen Narrativs und von tragender ideologischer Bedeutung. Das Gedenken daran, der Wille, nie wieder Opfer zu sein, und der Umgang mit den Überlebenden der Schoah prägen die Gesellschaft und finden die unterschiedlichsten Ausdrucksformen.
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Medien und Kultur
Das Hebräische, jahrhundertelang dem religiösen Ritus vorbehalten, hat sich nicht nur im modernen Alltag und in den landeseigenen Medien etabliert. Auch in Literatur und Musik ist die Sprache von hoher Ausdrucksfähigkeit. Israelische Kunstschaffende (Schriftsteller und Musiker) haben sich ein internationales Publikum geschaffen.
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Wirtschaftliche Grundzüge und Entwicklungen
Innerhalb von 70 Jahren hat sich Israel vom Erzeuger hauptsächlich landwirtschaftlicher Produkte zum HightechLand entwickelt. Viele hochgebildete Zuwanderer und deren Nachfrage bildeten einen wichtigen Motor für diese Transformation. Probleme bereiten die wachsende Ungleichheit in der Bevölkerung und der weiterhin ungelöste Nahostkonflikt.
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Die internationalen Beziehungen Israels
Die politische Distanz zu den arabischen Nachbarstaaten veranlasst Israel, sich im weiteren Umfeld politischen Rückhalt und wirtschaftliche Kooperationspartner zu suchen. Während es supranationaler Zusammenarbeit eher distanziert begegnet, unterhält es enge bilaterale Beziehungen zu den USA und zur EU. Aber auch mit Staaten Afrikas und Asiens werden Kontakte geknüpft.
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Ausblick
Alle Gesellschaften wandeln sich – für Israel gilt dies in besonderem Maße. Die Schwierigkeiten sind groß und die Hindernisse zahlreich, und doch liegt die vielleicht größte Stärke des Landes gerade darin, dieses Schicksal selbstbewusst anzunehmen und optimistisch in die Zukunft zu blicken.