(Spät-)Aussiedler aus den ehemals sozialistischen Staaten des Ostblocks sind eine der größten Zuwanderungsgruppen in Deutschland. Trotz vieler anfänglicher Herausforderungen für die Zuzügler und die Aufnahmegesellschaft gilt ihre Integration als gelungen. Die Darstellung will Aufmerksamkeit auf diesen oft wenig sichtbaren Teil der deutschen Gesellschaft lenken und bezieht ihn ein in den größeren Zusammenhang einer modernen Migrationsgesellschaft.
Informationen zur politischen Bildung Nr. 340/2019
Historischer Kontext: Deutsche in und aus Osteuropa
Wird die Geschichte der Deutschen im östlichen Europa in einen größeren migrationsgeschichtlichen Zusammenhang gestellt, öffnet sich der Blick für ihre Vielfalt. Diese Vielfalt kennzeichnet auch die Menschen, die aus den ehemals kommunistisch regierten osteuropäischen Ländern nach Deutschland übersiedelten, weil sie sich als Deutsche bzw. Deutschland zugehörig empfanden.
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Migrationsgesellschaft Deutschland
Nach jahrzehntelanger Zuwanderung sind Migration und Integration in Deutschland zu zentralen gesellschaftlichen Themen geworden. Form und Ausmaß der Integration sind sowohl bei den Hinzugekommenen als auch bei der Aufnahmegesellschaft immer wieder umstritten.
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(Spät-)Aussiedler aus den postsowjetischen Staaten
Russlanddeutsche stellen den größten Anteil der (Spät-)Aussiedler dar. Ihre strukturelle Integration gilt inzwischen als gelungen. ihre Lebenswirklichkeit ist geprägt von Teilhabe an der bundesdeutschen Gesellschaft bei einem gleichzeitigen Bewusstsein um die eigene Herkunft und fortbestehender emotionaler und kultureller Verbundenheit zur "alten Heimat".
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(Spät-)Aussiedler aus Polen
Bis 1989 stellten Zuwandernde aus Polen, speziell aus der Grenzregion Oberschlesien, die größte Gruppe der Aussiedler nach Deutschland. Ihre Lebenswelt bewegt sich dauerhaft in einem Spannungsfeld aus Integration in den deutschen Lebensalltag, regionaler Verbundenheit zu Oberschlesien und Sozialisierung in Polen.
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(Spät-)Aussiedler aus Rumänien
Im Rumänien vor 1945 stellten Deutsche, vor allem Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben, nach den Ungarn die zweitgrößte Minderheit. Ihre Auswanderung hat die gesellschaftlich-kulturelle Landschaft Rumäniens nachhaltig verändert. In Deutschland fühlen sie sich mehrheitlich gut integriert und verfügen über sehr aktive landsmannschaftliche Netzwerke.
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Fazit
Die Position der Spätaussiedler in der deutschen Migrationsgesellschaft lässt sich unter verschiedenen Perspektiven beleuchten, auch und besonders unter dem Konzept der kulturellen, strukturellen und sozialen Integration einschließlich der Beziehungen über Ländergrenzen hinweg. Es ergibt sich ein Bild heterogener Identitäten in einer heterogenen Gesellschaft.