Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Einführung in das Projekt | Klassiker sehen – Filme verstehen | bpb.de

Einführung in das Projekt

Eines der frühesten bekannten Filmkunstwerke zählt zur Science-Fiction: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schickte der Illusionist und Filmpionier Georges Méliès in seinem Film eine bemannte Rakete auf DIE REISE ZUM MOND (LE VOYAGE DANS LA LUNE, F 1902). Bis heute zählt es zu den langlebigsten, populärsten und auch vielseitigsten Genres. Science-Fiction-Filme zeigen uns menschliches oder außerirdisches Leben auf der Erde und fernen Planeten in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Zeitreisen werden Wirklichkeit, Außerirdische bedrohen die Erde. In gesellschaftlichen Zukunftsvisionen kommen unsere Träume, aber auch unsere tiefsten Ängste als großes Spektakel auf die Leinwand. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Begreift man das Kino als Projektion unserer Vorstellungen, als technische Apparatur mit allen Möglichkeiten einer Zeitmaschine, kommt es in der Science-Fiction am besten zum Ausdruck.

Das vorliegende Programm behandelt zunächst die verschiedenen Definitionen des Begriffs Science-Fiction und gibt einen kurzen Überblick über die literarischen Ursprünge des Genres und filmhistorischen Anfänge. Anschließend werden wichtige Subgenres anhand beispielhafter Filme vorgestellt.

Im Mittelpunkt stehen zwei unbestrittene Filmklassiker. Mit dem Weltraummärchen STAR WARS (KRIEG DER STERNE, USA 1977 – nach heutiger Zählung der Filmreihe: STAR WARS: EPISODE IV – EINE NEUE HOFFNUNG) schuf George Lucas ein ganz eigenes Universum, das mit seinen Nachfolgefilmen Sci-Fi-Fans bis heute begeistert. Der künstliche Mythos sprengt jede gängige Definition von Science-Fiction und bedient zugleich alle Genres: riesige Raumschiffe, ferne Galaxien, sprechende Roboter, wilde Außerirdische und der ewige Kampf zwischen Gut und Böse gehören zum unwiderstehlichen Mix. Dagegen handelt es sich bei Ridley Scotts THE BLADE RUNNER (BLADE RUNNER, USA 1982) um eine düstere Zukunftsvision: Im zerstörten Los Angeles des Jahres 2019 – unsere unmittelbare Gegenwart – kämpfen Menschen und menschenähnliche Kunstwesen um die uralte Frage der Science-Fiction: "Was ist der Mensch?"

Im annähernd gleichen Zeitraum entstanden, zeigen beide Filme doch das große Spektrum der Science-Fiction. Im Vergleich wird deutlich, dass sie sich bei aller Eigenständigkeit auf ähnliche Traditionen berufen. Eine genaue Analyse der erzählerischen und filmsprachlichen Mittel beider Werke soll helfen, die Filme besser zu verstehen und ins Genre einordnen zu können. Genaueres dazu findet sich in den vorbereitenden Texten (Interner Link: Phase 1: Vorbereitung für Lehrende) und zu den einzelnen Filmen (Interner Link: Phase 2: Double-Feature und seine Regisseure).