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Louise Amoore – Our lives with Algorithms | bpb.de

Louise Amoore – Our lives with Algorithms Beitrag zur Redenreihe "Making Sense of the digital Society"

von: Louise Amoore

Louise Amoore analysiert, wie Algorithmen und algorithmische Entscheidungssysteme Sinnbildung in unserer Gesellschaft beeinflussen.

Inhalt

Von der Erkennung von Anomalien in medizinischen Bildern über Drohnenaufnahmen bis hin zur Beeinflussung von Wahlen verändern maschinelle Lernalgorithmen radikal, wie wir in der Gesellschaft Sinn produzieren. Tiefenneuronale Netzalgorithmen verdichten die Merkmale einer Szene zu einem Output von Bedeutung wie – "ein Mann wirft ein Frisbee in einen Park", "eine Frau steht am Grenzzaun mit einer Menge im Hintergrund" oder "die Demonstranten versammeln sich auf dem Stadtplatz". Sie reduzieren die Schwierigkeiten und die Unentschiedenheiten dessen, was in einer Szene passieren könnte, in eine einzige Bedeutung, die Entscheidungen und Handlungen beeinflusst. Ist das Hate Speech oder Redefreiheit? Sind die Menschen dabei zu klauen oder zu kuscheln? Ist das ein Demonstrant oder ein Terrorist?

Um jedoch zu lernen, wie man Unterscheidungen trifft, erfordern die Algorithmen Interaktionen mit uns und unseren Daten. Das Training und die Anpassung von Algorithmen erfolgt durch die Attribute unseres Lebens und des Lebens anderer. Das ist problematisch, denn die Bedeutung unserer Beziehungen zu anderen Wesen und wie sie ihren Sinn erlangen, lässt sich gerade nicht verdichten. Wie beginnen wir, diese Aspekte innerhalb der Sinnproduktion des Algorithmus in der digitalen Gesellschaft zu lokalisieren? Gibt es Gegenmaßnahmen, die sich dem Clustering menschlicher Attribute durch maschinelles Lernen widersetzen? Was bleibt in der digitalen Gesellschaft von dem, was nicht zuordenbar ist, was nicht in eine numerische Darstellung übersetzt werden kann?

Louise Amoore ist Professorin für Geographie an der Durham University, Großbritannien. Sie forscht und lehrt in den Bereichen globale Geopolitik und Sicherheit. Ihr besonderes Interesse gilt der Frage, wie zeitgenössische Formen von Daten, Analysemethoden und Risikomanagement die Techniken der Grenzkontrolle und -sicherheit verändern. Amoore erhielt das Leverhulme Major Research Fellowship (2016-18) für ihre Arbeit über die Ethik von Algorithmen. Ihr jüngstes Buch ist The Politics of Possibility: Risk and Security Beyond Probability (Duke University Press, 2013).

Mehr Informationen

  • Jeanette Hofmann (HIIG)

  • Tobi Müller (Moderator)

  • Louise Amoore

  • Kamera & Schnitt: Kooperative Berlin

  • Produktion: 01.07.2019

  • hrsg. von: bpb, HIIG

Lizenzhinweise

Dieser Text und Medieninhalt sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-SA 4.0 - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International" veröffentlicht. Autor/-in: Louise Amoore für bpb.de

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