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Wer braucht den Osten? Gesellschaft | bpb.de

Wer braucht den Osten? Gesellschaft

von: Ariane Riecker und Dirk Schneider

Nach dem Umbruch in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in Ostdeutschland ist im Osten von den Strukturen der alten DDR wenig geblieben. Doch Manches, was zunächst aIs gestrig abgelehnt wurde, hat heute Eingang in den Alltag des gesamten Landes gefunden.

Inhalt

Der Umbruch in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in Ostdeutschland war umfassend und radikal. Oberflächlich betrachtet sieht der Osten heute aus wie der Westen. Wenig blieb von den Strukturen der alten DDR. Doch 28 Jahre nach der Einheit wird deutlich, dass der Osten noch immer anders tickt, ganz Eigenes hervorgebracht hat, und dass mehr geblieben ist, als der grüne Pfeil an der Ampel. Manches, was zunächst aIs gestrig abgelehnt wurde, hat heute Eingang in den Alltag des gesamten Landes gefunden: Die Diskussion um einheitliche Bildungsstandards, Kitas und Krippen, die Selbstverständlichkeit, dass Frauen auch mit Kindern in Vollzeit arbeiten, die professionelle Sportförderung oder die neuen Medizinischen Versorgungszentren, die seit 2004 per Gesetz den Geist der alten Polikliniken der DDR zum Leben erwecken.

Der Einfluss des Ostens wird immer öfter sichtbar: Waren in Westdeutschland in den 1980ern nur sechs Prozent aller Kinder unter drei Jahren in der Krippe, sind es heute fast ein Drittel. Prägend für das gesamte Land ist auch die reiche Kultur- und Naturlandschaft Ostdeutschlands. Die Straße der Romanik, das Meißner Porzellan, die Uhrentradition in Glashütte, Weimar und Dresden, zahllose mittelalterliche Burgen. Von den 16 Nationalparks liegen allein sieben im Osten. In der Müritzregion, in der Anfang der 1990er-Jahre eine hohe Arbeitslosigkeit herrschte, sind der Nationalpark und der Tourismus heute die wirtschaftliche Basis. Durch Umbrüche ist Neues entstanden.

Bei allen politischen Differenzen, kulturellen Eigenheiten und wirtschaftlichen Ungleichgewichten – Ost und West nähern sich an, in Lebensstil und Einstellungen. Und doch brauchen und bewahren die Menschen in Ostdeutschland auch die Erinnerungen an ihr untergegangenes Land. Der Osten ist Heimat und Identität.

Mehr Informationen

  • Kamera: Jörg Junge, Thomas Keffel, Marc Voigt

  • Drohne: Jörg Weimann, Daniel Liepke

  • Ton: Kai Hesselbarth, Ullrich Menges, Claus Stoermer, Johnathan Skorupa, Christian Carl

  • Schnitt: Ole Eicker, Claudia Nagel, Ferenc Stobäus

  • Mischung: Johannes Ramson, Tim Fischer, Marcus Wilhelm

  • Grafik: Maxim Knorz, Bianca Pointner, Sarah Pertermann

  • Recherche: Gundula Fasold, Martin Kopplin

  • Sprecher: Frank Arnold, Beatrix Hermens

  • Mitarbeit: Inga Brantin

  • Produktionsleitung: Kathrin Lemcke, Frank Seidel

  • Produktionsassistenz: Franziska Linne, Theresa Schwark

  • Produzent: Olaf Jacobs

  • Produktion: 2018

  • Spieldauer: 45 Min.

  • hrsg. von: MDR / Hoferichter & Jacobs GmbH

  • Verfügbar bis: 31.12.2029

Lizenzhinweise

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