Inhaltsbeschreibung
Seit Januar 2025 ist Donald Trump erneut Präsident der USA. Weder Skandale und strafrechtliche Ermittlungen noch seine Rolle beim gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2021 konnten verhindern, dass ihn rund 77 Millionen US-Amerikaner erneut im Amt sehen wollten. Und seit Beginn seiner Präsidentschaft macht Trump mit vielen seiner Versprechen Ernst: Seine Angriffe auf Justiz, Wissenschaft, staatliche Behörden, Verbündete und nicht zuletzt die globale Sicherheits- und Wirtschaftsordnung haben multiple Krisen und Schocks ausgelöst. Aber zu welchem Zweck, mit welcher Programmatik und aus welchem Weltbild heraus agiert die Trump-Administration? Und welche Rolle spielt Trumps Präsidentschaft für autoritäre Bewegungen auf der ganzen Welt? Georg Seeßlen analysiert den Trumpismus auch mit Blick auf die durch ihn aufgerufenen politischen Mythen, imperialen Fantasien und affektiven Polarisierungen. Das verfolgte Ziel scheint insbesondere die Abwendung von regelbasierter und gesellschaftlich kontrollierter Herrschaft hin zu einer Politik der „Deals“ zu sein, in denen der Stärkere den Schwächeren dominiert. Hier treffen sich die Machtinteressen des „Volkstribuns“ Trump, die Geschäftsinteressen des Unternehmers Trump und die Wünsche und Fantasien einiger Tech-Milliardäre, denen anstelle des demokratischen Rechtsstaats eine oligarchische, monopolistische oder libertäre Ordnung vorschwebe.