Inhaltsbeschreibung
Deutschland ist seit vielen Jahrzehnten ein Einwanderungsland. Doch gerade in den vergangenen Jahren polarisiert das Thema Migration die öffentlichen Debatten. Zwischen Forderungen nach Abschottung und Appellen zu humanitärer Offenheit fehle es häufig an realistischen Konzepten, wie Migration tatsächlich gesteuert werden kann, so der Jurist und Migrationsforscher Daniel Thym.
In seiner Analyse plädiert er für einen Mittelweg: eine aktiv gestaltende Einwanderungspolitik, die klar zwischen Asylmigration und Fachkräftezuwanderung differenziert, menschenrechtliche Standards einhält, sich zugleich aber auch am gesellschaftlichen Nutzen ausrichtet und Instrumente zur Migrationssteuerung etabliert.
Er zeigt auf, wie sich Asylmigration begrenzen, Fachkräfte gezielt anwerben und legale Zuwanderungswege organisieren lassen. Dabei gebe es, betont Thym, nicht das eine Werkzeug, um die vielfältigen Problemlagen zu bewältigen, sondern es müsse an vielen Stellen zugleich angesetzt werden – mit Maßnahmen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Migration, so Thym, sei weder Schicksal noch Bedrohung, sondern eine Gestaltungsaufgabe für ein solidarisches, demokratisches Gemeinwesen. Hierzu gehöre es auch, Menschen mit dauerhafter Bleibeperspektive als gleichberechtigte Mitglieder anzuerkennen und ihre Integration zu fördern.