Marwa El-Sherbini wurde auf einem Spielplatz von einem Mann beleidigt. Sie trug ein Kopftuch und wurde von ihm als "Islamistin" und "Terroristin" beschimpft. Sie zeigte ihn an, es kam zum Prozess. Im Gerichtssaal attackierte er die schwangere Apothekerin und erstach sie. Ihr Tod jährte sich am 1. Juli 2019 zum zehnten Mal.
Die Bundeszentrale für politische Bildung nahm dies zum Anlass, sich dem Phänomen des antimuslimischen Rassismus auf einer zweitägigen Fachtagung ausführlicher zu widmen. Denn noch immer sind feindselige Blicke, Beschimpfungen und offener Hass trauriger Alltag für viele Musliminnen und Muslime und all jene Menschen, die als muslimisch markiert werden. Oft bleibt es nicht "nur" bei Worten: Zuletzt ermordete ein Australier im März 2019 im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen während des Freitagsgebets in zwei Moscheen. Sein Motiv: Hass auf Musliminnen und Muslime.
Wie es um antimuslimischen Rassismus in Deutschland zehn Jahre nach dem Tod von Marwa El-Sherbini bestellt ist, wie sich Ablehnung, Hass und Gewalt auf das Leben von Musliminnen und Muslimen und Menschen, die als muslimisch markiert werden, auswirken, waren deshalb Kernfragen der bpb-Fachtagung in Celle. Rund 100 Teilnehmende diskutierten in zahlreichen Vorträgen, Paneldiskussionen und Workshops unterschiedliche Aspekte und Dimensionen von antimuslimischem Rassismus und suchten gemeinsam nach Möglichkeiten, wie antimuslimischem Rassismus begegnet werden kann.
Die Veranstaltung fand vom 1.- 2. Juli 2019 in Celle statt.
Hier finden Sie das Interner Link: Programm der Fachtagung als PDF-Datei.