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Zur Geschichte von Black America | Black America | bpb.de

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Zur Geschichte von Black America

Michael Hochgeschwender

/ 21 Minuten zu lesen

Trotz der Erfolge der Bürgerrechtsbewegung ab den 1930er Jahren blieb die color line für die amerikanische Gesellschaft bis heute konstitutiv. Was sind die historischen Wurzeln dieser Spaltung?

Als im November 2008 Barack Obama zum 44. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, glaubten viele, eine neue Zeit sei angebrochen. Von einer postethnischen und postrassischen Gesellschaft war die Rede. Die notorisch unrühmliche color line, die strikte Trennlinie zwischen Schwarzen und Weißen, welche die amerikanische Geschichte seit nunmehr 300 Jahren durchzogen habe, sei endgültig überwunden. Wie so oft irrten die Bannerträger des "Fortschritts". Obwohl sich seit der Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre manches geändert hatte, neigte die medial vermittelte Wahrnehmung schwarzer und weißer US-Amerikaner am Ende der Präsidentschaft Obamas dazu, die Kluft zwischen beiden Ethnien tiefer zu verorten als zu Beginn seiner Amtszeit. Was aber sind die Wurzeln dieser Spaltung? Warum wirkt die color line so lange und so intensiv nach?

Vertragsknechte, Kriegsgefangene und Sklaven

Alles begann in den 1610er Jahren in den englischen Plantagenkolonien rund um die Chesapeake Bay, den heutigen Bundesstaaten Maryland und Virginia. Da es in Nordamerika keine Gold- und Silbervorkommen gab, deren Ausbeutung sich gelohnt hätte, standen, neben dem ertragreichen Fellhandel, sogenannte cash crops ("Bargeld-Pflanzen") im Mittelpunkt der kolonialen Wirtschaft, die für den imperialen Markt des Mutterlandes hergestellt wurden. Dabei richtete sich das Hauptaugenmerk auf Tabak, Indigo, Reis und vor allem ab den 1790er Jahren auf Baumwolle, die zum Exportschlager des US-amerikanischen Südens wurde.

Wegen des subtropischen Klimas und des Arbeitskräftemangels, aber auch, um die Produktionskosten möglichst niedrig zu halten, griffen die Pflanzer anfangs auf indianische Sklaven zurück. Ein Modell, das sich jedoch nicht bewährte: Die ortskundigen Indianer verschwanden fast ebenso schnell, wie sie eingefangen wurden. Deshalb griff man auf das System der indentured servitude (Vertragsknechtschaft) zurück. Landarbeiter und Hausangestellte bekamen von den Grundbesitzern die Überfahrt in die Neue Welt bezahlt und arbeiteten dort als unfreie Zwangsarbeiter fünf bis sieben Jahre lang die entstandenen Kosten ab. Oft kamen arme Engländer und Waliser, aber auch viele Iren nutzten diese Chance, um dem Elend der Grünen Insel zu entfliehen – schließlich hatte man im Anschluss an die Dienstzeit das Recht auf eigenes Land. Da die Pflanzer sich diese Spätkosten gerne ersparten, behandelten sie die Leibeigenen im letzten Dienstjahr besonders schlecht, um deren kostengünstigen Tod zu beschleunigen. Parallel zu den weißen Leibeigenen wurden ab 1619 schwarze Plantagenarbeiter eingeführt, zuerst als indentured servants, die nach der Freilassung dann selbst Landbesitzer und schließlich Dienstherren für weitere indentured servants wurden, danach, ab etwa 1630, in wachsendem Maße westafrikanische Sklaven, meist Kriegsgefangene aus innerafrikanischen Territorialkonflikten.

Sklaven waren rechtloser und billiger als die Leibeigenen auf Zeit. Bald wurde der englisch-britische Sklavenhandel zu einem etablierten Bestandteil des Dreieckshandels zwischen Europa, Afrika und Amerika. Zwischen 1619 und 1850 wurden insgesamt 388.747 Schwarzafrikaner lebend als Sklaven in die nordamerikanischen Kolonien Großbritanniens verschleppt, freilich nur ein Bruchteil der insgesamt 10.702.656 Afrikaner, die Amerika lebend erreichten. Allein in die britische Karibik kamen über 2,3 Millionen Sklaven, nach Brasilien sogar über vier Millionen. Anders als in der Karibik oder in Brasilien beherrschten auf dem nordamerikanischen Festland weniger Großplantagen mit 100, 500 und mehr Sklaven die Szenerie, sondern kleine und mittlere Betriebe mit zwei bis zehn, mitunter bis zu 50 Sklaven. Diese Dislozierung verhinderte zum einen die vielen Sklavenaufstände, die für die Zentralgebiete der amerikanischen Sklaverei charakteristisch waren, zum anderen gab sie den Rahmen für die einzige neuweltliche Sklavenpopulation, die sich aus sich heraus reproduzierte.

Obwohl die Diskussion über die ökonomische Effizienz von Sklavenhalterwirtschaften noch keineswegs beendet ist, muss man festhalten, dass im frühen 19. Jahrhundert die nordamerikanischen Sklavenhalter zu den reichsten Menschen der Welt zählten, da die von ihnen produzierte Baumwolle inzwischen den Weltmarkt beherrscht hatte. Gleichfalls in der Diskussion ist die Frage, ob die nordamerikanisch-angelsächsische oder die iberoamerikanische beziehungsweise karibische Variante der Sklaverei "menschlicher" war. Für erstere These spricht die höhere Lebenserwartung und höhere Reproduktionsquote nordamerikanischer Sklaven – was allerdings die bloße Folge gesünderer Lebensumstände und nicht jenes spezifisch paternalistischen Ansatzes gewesen sein dürfte, den sich nordamerikanische Sklavenhalter selbst zubilligten, wenn sie etwa von Sklaven als Angehörige ihrer "family black and white" sprachen. Für die zweite These, die erstmals der US-amerikanische Historiker Frank Tannenbaum formulierte, spricht insbesondere die deutlich höhere Freilassungsquote gerade in katholischen Pflanzerkolonien, wo kirchliche Bruderschaften die finanziellen und institutionellen Grundlagen für den Freikauf legten.

One-drop rule

So umstritten zentrale Fragen zur Sklaverei auf dem nordamerikanischen Festland auch sein mögen, in zwei Problemkomplexen, die für das Verhältnis von schwarzen und weißen US-Amerikanern von bleibender Bedeutung sind, herrscht weitgehend Konsens: Erstens handelte es sich bei der Sklaverei in den britischen Kolonien und den USA um chattel slavery, also eine Form der Sklaverei, die sich von älteren Formen der Leibeigenschaft und Hörigkeit nicht nur durch die Adaption von globalisierten kapitalistischen Produktionsweisen und Marktverhältnissen auszeichnete, sondern die obendrein an der Rechtsfiktion festhielt, dass Sklaven keine humane Personalität besäßen, sondern reine Sachen wären.

Damit verband sich zweitens der strikt rassistische Charakter der Sklaverei im Süden der USA. Mit dem Auslaufen der indentured servitude von Weißen im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden die Konzepte "schwarz" und "Sklave" weithin identisch, obwohl es, insbesondere in früheren französischen Kolonialgebieten, etwa dem Louisiana-Territorium, noch bis in die 1860er Jahre freie schwarze Sklavenhalter gab. Dies hing mit den unterschiedlichen Rassenordnungen in lateinisch-katholischen und nordeuropäisch-protestantischen Kolonialgebieten zusammen. Während in katholischen Territorien ein komplexes Kastensystem galt, in das man je nach Herkunft und Färbung der Haut eingegliedert wurde, und es stellenweise durchaus wohlhabende freie Schwarze gab, kannten Briten und Niederländer nur die binäre Unterscheidung von schwarz und weiß, wobei jede noch so geringe Variante von Farbigkeit sozial disqualifizierend wirkte. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verfestigte sich diese zuvor traditionale Rassenordnung zur legalen one-drop rule, wonach jeder als schwarz galt, der mindestens zu einem Achtel, also von einem Urgroßelternteil, "schwarzes Blut" aufwies. Dieses Blutquantum sollte bis weit in das 20. Jahrhundert seine gesetzliche Gültigkeit behalten.

Im Laufe der 1840er und 1850er Jahre etablierte sich eine essenzialistische Zuschreibung fester Rassencharakteristika in den USA – im Norden und Süden. Schwarze, die zuvor wegen angeblicher kultureller Defizite als bloß rückständig und unzivilisiert gegolten hatten, wurden nun als minderwertige Menschen zweiter Klasse definiert. Selbst eine bessere Bildung, wie sie die Aufklärer des späten 18. Jahrhunderts für angebracht gehalten hatten, erschien mithin als vergebliche Liebesmüh. Einzig wenige evangelikale Sklavenhalter hielten es im Interesse des jenseitigen Seelenheils ihrer Sklaven für angebracht, ihnen gegen das Gesetz das Lesen der Bibel beizubringen, während sich im Gegensatz dazu viele südstaatliche evangelikale Pfarrer weigerten, schwarze Kinder zu taufen. Als biblische Begründung diente die Verfluchung Hams und Kanaans durch Noah in Genesis 9,25. Protestantische Kirchengemeinden waren folgerichtig strikt rassisch segregiert. Allerdings war die religiöse Begründung meist sekundär gegenüber der vordarwinistischen naturwissenschaftlichen Lehre von der Polygenese, nach der Schwarze einer separaten "Menschenrasse" entstammten, die von Natur aus primitiver gewesen sei als die "weiße Rasse", allen voran als die Angelsachsen.

Ab den 1860er Jahren fiel dem Sozialdarwinismus die Begründungsfunktion für den weltanschaulichen Rassismus zu. Mit der Lehre von den unabänderlichen Rassecharakteristika setzte sich im Süden die Vorstellung vom naturhaft devoten "Sambo" oder dem treudoofen, aber loyalen "Onkel Tom" durch. Im Norden hingegen, wo im Ausgang des 18. Jahrhunderts die Sklaverei abgeschafft worden war und freie Schwarze die Regel waren, galten – gerade für die Demokratische Partei – die schwarzen Männer als besonders gewalttätig und als potenzielle Vergewaltiger weißer Frauen. Hier herrschte das Stereotyp vom black perpetrator ("schwarzer Verbrecher") vor, das in Verbindung mit den Ängsten in den Südstaaten vor einem blutigen Sklavenaufstand wie dem auf Santo Domingo (Haiti) um 1791 die Wahlkämpfe der Demokraten ab den 1840er Jahren dominierte.

Aber selbst die Gegner der Sklaverei, viele Liberale, aufgeklärte Philanthropen, vor allem aber radikale nordstaatliche Evangelikale und Quäker (die ersten Abolitionisten überhaupt), blieben nicht frei von rassistischen Vorurteilen und Stereotypen. Sie strebten zwar aus religiösen, ethischen und wirtschaftlichen Gründen ein Ende der Sklaverei an, viele von ihnen aber hätten es nur zu gerne gesehen, wenn im Anschluss an die künftige Emanzipation alle Schwarzen nach Afrika "zurückgekehrt" wären. Die Gründung des liberianischen Freistaates an der Westküste Afrikas in den 1820er Jahren durch die American Colonization Society, der auch viele Sklavenhalter angehörten, verdankte sich dieser Hoffnung.

Black Community, Abolitionismus und Antiabolitionismus

Noch zu Zeiten der Sklaverei entstand ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert die black community. Als Zentren dienten zum einen freie Schwarze, vor allem Pfarrer der evangelikalen black church, zum anderen Sklaven, die – wie etwa Kutscher oder Hausdiener – über ein gewisses Maß an Beweglichkeit verfügten und Nachrichten von Plantage zu Plantage verbreiten konnten. Auf Großplantagen organisierten die Sklaven außerdem nachts ein afrikanisch-synkretistisch geprägtes religiöses und kulturelles Eigenleben mit afrikanischer Musik, Gesängen und Zeremonien. Es gelang den Sklaven sogar, so etwas wie ein geregeltes Familienleben mit eigenen Hochzeitszeremonien aufrechtzuerhalten, das indes durch die zahllosen Vergewaltigungen schwarzer Frauen durch Sklavenhalter und Aufseher sowie durch den ungehemmten Verkauf schwarzer Familienmitglieder erheblich beeinträchtigt wurde. Zudem zog die sexuelle Rivalität durch Sklavinnen den Zorn weißer Plantagenherrinnen nach sich, die mitunter zu unmenschlichen Strafen für die "Konkurrentinnen" führten. Von einer Solidarität zwischen weißen Frauen und schwarzen Sklavinnen war wenig zu spüren.

Daneben formierte sich Widerstand: Aufstände, wie der von Denmark Vesey 1823 und Nat Turner 1831, waren selten. Dafür finden sich Belege von Sabotage, Brandstiftung, Giftanschlägen und Morden. Viele schwarze Mütter trieben ihren Nachwuchs ab, um ihm das Schicksal der Sklaverei zu ersparen. Vielfach jedoch diente die Flucht als Mittel der Wahl. Im Laufe des frühen 19. Jahrhunderts etablierten sich reguläre Fluchtlinien aus dem Süden bis in den Norden und nach Britisch-Nordamerika (Kanada), die Underground Railroad, an der vielfach Quäker ebenso wie umherreisende freie Schwarze, darunter viele Frauen, etwa Harriet Tubman oder Sojourner Truth, wichtige Rollen spielten. Die Südstaatler setzten dagegen das Fugitive Slave Law von 1850 durch, das ihnen erlaubte, flüchtige Schwarze inmitten des sklavenfreien Nordens festzunehmen. Die daraus resultierenden menschlichen Tragödien, darunter öffentliche Selbstmorde ganzer schwarzer Familien, intensivierten bei einer einflussreichen und wortgewaltigen Minderheit im Norden die abolitionistischen Ressentiments gegenüber Sklaverei und Pflanzeraristokratie im Süden.

Bereits in der Amerikanischen Revolution (1765–1783) hatte die Sklavenfrage zu Unstimmigkeiten und politischen Friktionen geführt. Nicht dass die Emanzipation der Sklaven für irgendeinen Revolutionär im Zentrum seiner Überlegungen gestanden hatte – im Gegenteil. Eines der ersten Opfer der Revolutionäre in South Carolina war ein freier Schwarzer gewesen, der Kaufmann Thomas Jeremiah. Ihm hatte man vorgeworfen, einen Sklavenaufstand geplant zu haben. Im Laufe der Revolution setzten sich lediglich im Norden und Westen die Gegner der Sklaverei durch. Und letztlich führte der Gründungskompromiss – der Missouri-Kompromiss von 1820 – in der Sklavenfrage zu einer strukturellen Sollbruchstelle in der neuen Union.

Ab den 1820er Jahren intensivierte sich die daraus resultierende Krise, die schließlich in den 1830er Jahren definitiv seitens der Antiabolitionisten in Gewalt umschlug, als 1837 der erste Abolitionist im Mittelwesten gelyncht wurde. Um 1830 kam der radikale Abolitionismus auf, der eine sofortige und entschädigungslose Freilassung aller Sklaven forderte. Nordstaatliche Evangelikale erklärten die Sklaverei zur Sünde, Südstaatler nannten sie dagegen ein Institut göttlichen Rechts. Nun spalteten sich die protestantischen Religionsgemeinschaften, und ab 1850 zerfiel das Parteiensystem. 1854 setzte in Kansas ein blutiger Vorbürgerkrieg ein, in dem sich der Terrorist John Brown durch besondere Gewaltakte hervortat, die im Norden zum Teil hymnisch gefeiert wurden. 1860 versuchte er vergeblich, eine Sklavenrevolte in Virginia zu initialisieren, was zu seiner Hinrichtung führte. Parallel dazu radikalisierte sich der Süden. Als dann 1860 der moderate Abolitionist und Republikaner Abraham Lincoln wegen der Spaltung der Demokraten zum Präsidenten der USA gewählt wurde, traten die meisten Sklavenstaaten aus der Union aus – ein Akt, der in den Bürgerkrieg mündete.

Lincoln hatte ursprünglich nur die Ausdehnung der Sklaverei in den Westen verhindern wollen, nahm dann aber die Sezession zum Anlass, am 1. Januar 1863 mit der Emanzipationsproklamation die Sklaverei in den abtrünnigen Gebieten aufzuheben. Dies befreite zwar faktisch erst einmal keinen einzigen Sklaven, führte aber alsbald zu einer Massenflucht von den Plantagen. Gerade diese Massenflucht erbitterte die Sklavenhalter, die sich stets als mildtätige, paternalistisch-wohlwollende Herren gesehen hatten. Hinzu kam bei Lincoln unter dem Eindruck des führenden schwarzen Intellektuellen seiner Zeit, Frederick Douglass, ein Meinungswandel, der nicht allein die Emanzipation, sondern auch die bürgerliche Gleichstellung der befreiten Schwarzen anstrebte. Nach dem Mord an Lincoln 1865 nahmen die radikalen Republikaner diese Position auf und garantierten den Schwarzen neben der Freiheit Bürgerrechte und Wahlrecht. Daraufhin koalierte die liberale weiße Frauenbewegung mit rassistischen Demokraten, um mit den Frauen ein Gegengewicht zu den Stimmen der Schwarzen zu bilden. Rassismus blieb konstitutiv für die amerikanische Gesellschaft, selbst für ihr progressives Segment.

Reconstruction, Jim-Crow-Gesetze und Lynchjustiz

Die befreiten Schwarzen versuchten, ihre teilweise in alle Winde zerstreuten Familien zu sammeln und neu aufzubauen, strebten nach Bildung und politisch-gesellschaftlicher Teilhabe. Die reconstruction (1866–1877) erlaubte ihnen dies im Rahmen der Republikanischen Partei. Selbst nach dem Ende der reconstruction gelang es schwarzen Politikern, teilweise in Zusammenarbeit mit den rassistischen Demokraten, bis in die 1880er Jahre an der Macht zu bleiben. In den Augen der weißen Südstaatler haben diese Regierungen bis heute den Geruch der Korruption und politischen Unfähigkeit. Dabei haben historische Untersuchungen gezeigt, dass die Regierungen nicht korrupter und unfähiger waren als die Regierungen der weißen Rassisten zuvor und danach. Die befürchteten Racheakte nach 200 Jahren Sklaverei und grausamer Unterdrückung blieben hingegen weitgehend aus, wozu einerseits die Präsenz der Unionsarmee beigetragen haben mag, andererseits und vor allem aber der religiös-ethische Einfluss der black church, die bis zum heutigen Tag das moralische Rückgrat der black community darstellt.

Die Weißen im Süden reagierten auf diese Partizipationsversuche der Schwarzen mit rechtlicher Ausgrenzung: den black codes, die zugleich die ökonomische Abhängigkeit von den weißen Großgrundbesitzern durch das System des sharecropping zementierten. Schwarze erhielten mehrheitlich keine Bewegungsfreiheit und mussten für dieselben Herren arbeiten wie zu Zeiten der Sklaverei. Da die liberalen Republikaner nicht bereit waren, die Eigentumsverhältnisse im Süden zu verändern, kehrten die Großgrundbesitzer rasch an die Macht zurück. Ihre nominell freien Arbeiter wurden schlecht bezahlt und in permanenter wirtschaftlicher Abhängigkeit gehalten. So waren sie verpflichtet, Güter des alltäglichen Bedarfs in den Warenhäusern der Grundbesitzer zu überteuerten Preisen einzukaufen und deswegen beständig neue Kredite aufzunehmen.

Begleitet wurden diese Maßnahmen von einer entsetzlichen Gewaltkultur. Allein 1868 brachten der Ku-Klux-Klan und verwandte Terrororganisationen im tiefen Süden weit über tausend Republikaner und freie Schwarze um. Diese Massaker zogen sich bis 1873 hin, ehe das militärische Eingreifen der Unionsgruppen die gewaltsame Opposition gegen die Reconstruction-Regimes beendete. Danach aber gab die Union die reconstruction auf, und zwischen 1877 und 1896 setzten sich die lokalen und einzelstaatlichen Rassentrennungsgesetze, die Jim-Crow-Gesetze, im Süden auf breiter Front durch. Zwischen 1866 und 1967 waren Mischehen gesetzlich verboten (Entscheidung des Obersten Gerichtshofs "Loving v. Virginia"). Bald wurden das Schulsystem, die Verkehrssysteme, die Restaurants, Schwimmbäder, Trinkbrunnen, Toiletten und Kirchen nach Rassen getrennt. 1896 erklärte der Oberste Gerichtshof mit der Entscheidung "Plessy v. Ferguson" ("separate but equal") das System der Rassentrennung für verfassungskonform.

Der solid south mit seinem auf die Demokratische Partei gegründeten Einparteienregime entstand. Ganz wesentlich basierte er auf der color line, die selbst armen Weißen die Möglichkeit eröffnete, sich als tragende Säulen einer "Herrenvolk democracy" zu fühlen, ohne indes sozioökonomisch wirklich von Belang zu sein. Selbst der reformfreudige Franklin D. Roosevelt musste bei seinen Maßnahmen zum New Deal während der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre auf die rassistischen Vorbehalte seiner weißen südstaatlichen Wähler Rücksicht nehmen, wie überhaupt die Demokratische Partei bis in die 1960er Jahre von den sogenannten lily whites abhängig blieb.

Dies war Ausdruck und Folge der weiterhin außerordentlichen Brutalität, mit der die Rassentrennung durchgesetzt wurde. Zwischen 1890 und 1920 wurden über 3.000 schwarze Männer, nicht selten wegen des imaginierten Vorwurfs der Vergewaltigung, rituell gelyncht. In aller Öffentlichkeit wurden sie gefoltert, getötet, zerstückelt, verbrannt und Körperteile verkauft. Man nahm sogar Eintrittspreise zu diesen keineswegs spontanen Ereignissen. Die Justiz des Südens akzeptierte diese Formen extralegaler Volksgewalt vorbehaltlos. Erst als ab den 1920er Jahren vermehrt Schwarze legal (und bis 1935 öffentlich) hingerichtet wurden, ging die Zahl der lynchings deutlich zurück, um dann im Kampf gegen die Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre wieder zuzunehmen.

Die Gewaltkultur des Südens vermochte es indes nicht, die Rassensegregation auf Dauer aufrechtzuerhalten. Insbesondere zwang die ökonomische Entwicklung zum Umdenken. Um 1916 begann, vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Eintritts der USA in den Ersten Weltkrieg und die damit verknüpften Rüstungsanstrengungen, die sogenannte Große Migration vieler Schwarzer in den industrialisierten Norden. Dort stießen sie zwar auf rassisch motivierte Barrieren – weiße Familien weigern sich teilweise bis heute, Schwarze in der Nachbarschaft zu akzeptieren, weil dann die Grundstückspreise sinken –, insgesamt aber besserte sich ihre Situation. Eine schwarze Mittelklasse entstand, die sich dann mit weißen Aktivisten, darunter vielen Juden, verbündete, um etwa die Anti-Lynchbewegung im Norden institutionell abzusichern.

Schwarze Bürgerrechtsbewegung

Auf diese Weise entstanden die ersten Bürgerrechtsorganisationen, etwa 1909 die National Association for the Advancement of Colored People (NAACP), kurz darauf die sehr moderate National Urban League (NUL) sowie schwarze Gewerkschaften. Gerade die NAACP entwickelte eine streng rechtsstaatliche Strategie und kämpfte vor allem ab den 1930er Jahren erfolgreich gegen die Benachteiligung der Schwarzen im Süden. Gleichzeitig brachte die Große Migration schwarze Kultur in den Norden. Nach dem Bordellverbot in New Orleans 1910 zogen Jazzmusiker nach Chicago und New York, später nach Paris und Berlin. In New York entwickelte sich um 1925 die Harlem Renaissance, eine genuin schwarze Kulturbewegung, die Musik, bildende Künste, Theater, Kabarett und Literatur verband und bei Weißen für großes Aufsehen sorgte. Mit W.E.B. Du Bois und Booker T. Washington traten, erstmals seit Frederick Douglass, wieder hochgebildete schwarze Intellektuelle an eine breitere Öffentlichkeit.

Dies war allerdings mit Spaltungen und Fraktionsbildungen verbunden: Unter dem Einfluss von Du Bois gründete Marcus Garvey die United Negro Improvement Association (UNIA), die in Abgrenzung zum liberalen, auf Integration bedachten Universalismus der NAACP einem schwarzen, panafrikanisch-äthiopistischen Nationalismus huldigte. In den 1930er Jahren sollte die Nation of Islam diese partikularistische Perspektive übernehmen. Der schwarze Nationalismus hatte oft antisemitische und homophobe Züge, die sich in den 1930er Jahren bemerkbar machten, als viele radikale Schwarze im Norden offen mit dem Antisemitismus Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten sympathisierten.

Mit den beiden Weltkriegen nahm die schwarze Bürgerrechtsbewegung Fahrt auf. Nach dem Ersten Weltkrieg waren viele schwarze Veteranen empört, dass sie von den Franzosen besser behandelt wurden als von ihren Vorgesetzten. Zudem kam es 1918 und 1919 wiederholt zu lynchings an schwarzen Veteranen, die im Süden in Uniform wählen gehen wollten. Der Zweite Weltkrieg war noch weitaus entscheidender. Außerhalb des Südens ließ sich der Öffentlichkeit nicht mehr erklären, warum man gegen den nationalsozialistischen Rassenwahn zu Felde zog, im eigenen Land die Schwarzen aber aus offen rassistischen Motiven unterdrückte. Hinzu kam ab 1947 der Kalte Krieg und in den 1950er Jahren die Dekolonisierung Afrikas. Die Sowjetunion zog aus der "Negerfrage" propagandistischen Nutzen, und schwarze Diplomaten aus Guinea, dem Senegal oder Ghana waren empört, als sie in Motels oder Diners nicht bedient wurden, weil sie schwarz waren. Die USA liefen Gefahr, den Propagandakrieg mit den Kommunisten, die sich bereits in den 1930er Jahren an die Seite der Bürgerrechtsbewegung gestellt hatten, zu verlieren. Dennoch reagierte der Bundesstaat mehr als zögerlich, vor allem wegen des anhaltenden Widerstands der demokratischen lily whites im tiefen Süden.

Immerhin verfügte Präsident Harry S Truman 1948 die Desegregation der US-Armee, was jedoch im Vietnamkrieg der 1960er Jahre den Effekt hatte, dass nun nicht mehr schwarze Einheiten als erstes in feindliche Dörfer einrückten, um das feindliche Feuer auf sich zu ziehen, sondern die schwarzen Soldaten gemischter Einheiten. Außerdem erfreute sich nun plötzlich die lange aus der Öffentlichkeit verschwundene konföderierte Kriegsflagge der 1860er Jahre bei weißen Soldaten aus dem Süden größter Beliebtheit, die damit, unterstützt von ihren Politikern, gegen ihre schwarzen Kameraden demonstrierten. Im Laufe der 1950er Jahre nahmen einige Südstaaten die konföderierte Kriegsflagge in ihre Staatenfahne auf oder hängten sie auf ihre Staatslegislaturen, um gegen Bürgerrechtsbewegung und Rassenintegration zu mobilisieren.

1954 kam es zu einem folgenreichen Durchbruch, den so niemand, am allerwenigsten der moderat konservative Präsident Dwight D. Eisenhower, erwartet hatte: Der neu ernannte republikanische Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten, Earl Warren, erklärte am 17. Mai mit dem ersten Urteil im Fall "Brown v. Board of Education" den juristischen Grundsatz von "Plessy v. Ferguson" ("separate but equal") für verfassungswidrig. Die Südstaatensenatoren protestierten heftig, und die Bundesregierung tat erst einmal nichts, aber der Gerichtshof drängte nun auf Reformen, um die Rassensegregation zu beenden. Angesichts der Ineffizienz der Bundesregierung nahm die schwarze Bürgerrechtsbewegung im Süden den Kampf in die eigenen Hände: 1955 provozierte die NAACP-Sekretärin Rosa Parks ihre Verhaftung in einem Bus in Montgomery, Alabama, als sie sich weigerte, zugunsten eines Weißen aufzustehen. Die schwarze Bevölkerung reagierte mit einem massiven Boykott, an dessen Spitze sich der schwarze Klerus in der Southern Christian Leadership Conference stellte. Neben Fred Shuttlesworth und Ralph Abernathy stach dabei insbesondere der charismatische, medienwirksame Prediger Martin Luther King Jr. hervor. Bald wurde er zum unumschränkten Anführer.

Eine Welle von lokalen Kämpfen gegen die Rassentrennung und die Jim-Crow-Gesetze sowie für ein integriertes Schulsystem überrollte den Süden. Schwarze und weiße Aktivisten aus dem Norden und Süden kämpften für das Wahlrecht der Schwarzen. Die weißen Südstaatler reagierten mit neuerlichen Gewaltexzessen gegen diese, wie sie es nannten, "second reconstruction". Die weiße Polizei setzte Tränengas und Hunde gegen Schulkinder ein. Immer wieder mussten Regierungstruppen oder die Nationalgarde die Ordnung wiederherstellen. Selbst das streng konservative FBI begann gegen Ende der Amtszeit von John F. Kennedy (1961–1963) auf Befehl des Justizministers Robert F. Kennedy, die Bürgerrechtsbewegung zu unterstützen. Am Ende war es Kennedys Nachfolger Lyndon B. Johnson, der als Südstaatler aus Texas 1964 den Civil Rights Act und 1965 den Voting Rights Act durchsetzte.

Noch 1965 begann die Abwanderung konservativer Südstaatendemokraten in die Republikanische Partei, wo sie in den 1990er Jahren dann die Mehrheit übernahmen. Der solide demokratische Süden wurde solide republikanisch, blieb aber konservativ. Dennoch zeitigten Bürgerrechtsbewegung und Bürgerrechtsgesetze im Süden die größten Erfolge. Der offene Rassismus der Segregationszeit brach zusammen. Problematischer war die Lage in den urbanen Zentren des Nordens, wo die Rassengrenzen fluider und verdeckter definiert waren und entsprechend die Frustration der Schwarzen groß war. Martin Luther Kings Gegenspieler Malcolm X symbolisierte diese Mischung aus Zorn und Frustration wie kein anderer. Er trat für den bewusst separatistischen Begriff "African-American" ein – anstelle des überkommenen, universalistisch-integrativ konnotierten Ausdrucks "American Negro". In den Städten kam es ab 1964 zu gewaltsamen Aufständen, die nach der Ermordung Martin Luther Kings und Robert F. Kennedys 1968 eskalierten. Anders als im Süden hatten hier nicht die liberalen Universalisten und die Kleriker der black church das Sagen, sondern schwarze Nationalisten und radikale Gruppen wie die Black Panther Party, die vom FBI mit gnadenloser Gewalt zerschlagen wurde.

Schluss

Trotz der unbestreitbaren Erfolge der Bürgerrechtsbewegung ab den 1930er Jahren blieb die color line für die amerikanische Gesellschaft konstitutiv. Gewiss, die schwarze Mittelklasse wurde breiter, entfernte sich aber auch geistig und materiell, zum Teil auch örtlich von der Masse der black community in den großstädtischen Slums oder den ländlichen Distrikten des Südens. Schwarze Politiker, Firmeninhaber, Akademiker, Polizisten und Kleriker teilen nicht mehr zwangsläufig die Lebenswelt der schwarzen Mehrheit, die wirtschaftlich, sozial, bildungspolitisch, am Arbeitsmarkt und gesundheitlich sowie im Lebensstandard hinter allen anderen amerikanischen Ethnien zurückbleibt, weil sie weiterhin strukturell durch offenen und verdeckten Rassismus sowie durch interne Fehlentwicklungen benachteiligt wird. Und so tragen die USA immer noch schwer am Erbe ihrer rassistischen Vergangenheit.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Dieses Narrativ wurde maßgeblich auf David Hollinger zurückgeführt: Postethnic America. Beyond Multiculturalism, New York 2000.

  2. Vgl. dazu ausführlich Sven Beckert, King Cotton. Eine Geschichte des globalen Kapitalismus, München 2015.

  3. Vgl. John Wareing, Indentured Migration and the Servant Trade from London to America, 1618–1718, Oxford 2017.

  4. Vgl. Udo Sautter, Sklaverei in Amerika, Darmstadt 2014, S. 11–47; Robin Blackburn, The Making of New World Slavery. From Baroque to the Modern, 1492–1800, London 2010; John Hope Franklin/Alfred A. Moss Jr., From Slavery to Freedom: History of African Americans, New York 2009; Peter Kolchin, American Slavery, 1610–1877, New York 2003; James Oliver Horton/Lois E. Horton, Slavery and the Making of America, New York 2005; David Brion Davis, The Problem of Slavery in Western Culture, Oxford 1966; Orlando Patterson, Slavery and Social Death. A Comparative Study, Cambridge MA 1982.

  5. Vgl. Kenneth Morgan, Transatlantic Slavery, London 2016, S. 23.

  6. Eine kritische Evaluation der von Robert F. Fogel und Stanley L. Engerman, Time on the Cross. The Economics of American Negro Slavery, New York 1974 neuerlich angestoßenen, sehr polemischen Debatte um die wirtschaftliche Effizienz der Sklaverei bietet John Ashworth, Slavery, Capitalism, and Politics in the Antebellum Republic, Volume: 1, Commerce and Compromise, 1820–1850, Cambridge 1995, S. 499–509.

  7. Das ist ein Standardtopos aus Briefen und Tagebüchern der Sklavenhalter, den man in zahlreichen Quellen findet. Der Ausdruck spiegelt das paternalistische Selbstverständnis weißer Sklavenhalter wider, die vor allem Haussklaven und Sklavenkinder als Bestandteil ihrer Familien ansahen, wobei der Familienbegriff in etwa dem des oikos, des "Hauses", in der Frühneuzeit entspricht, wo ja auch Knechte und Mägde neben der engeren Verwandtschaft zur Familie gezählt wurden.

  8. Vgl. Frank Tannenbaum, Slave and Citizen: The Negro in the Americas, New York 1947; Michael Hochgeschwender, Wahrheit, Einheit, Ordnung. Die Sklavenfrage und der amerikanische Katholizismus, 1835–1870, Paderborn 2006, S. 198–207.

  9. Vgl. David K. O’Rourke, How America’s First Settlers Invented Chattel Slavery. Dehumanizing Native Americans and Africans with Language, Laws, Guns, and Religion, New York 2005.

  10. Vgl. Ibram X. Kendi, Gebrandmarkt. Die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika, München 2017; Jochen Meissner et al., Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei, München 2008.

  11. Siehe Nina Möllers, Kreolische Identität. Eine amerikanische "Rassengeschichte" zwischen Schwarz und Weiß. Die Free People of Color in New Orleans, Bielefeld 2008, S. 99–124.

  12. Kannan, der Sohn des Ham wird verflucht, weil Ham sich die Blöße seines betrunkenen Vaters Noah angeschaut hatte – anders als die beiden anderen Söhne Sem und Japhet, die sich schamvoll abwandten. An sich hatte der Text keine rassistische Tendenz. Aber im 18. Jahrhundert machten anglikanische Theologen in Großbritannien Ham zum Urvater der Hamiten Afrikas und legten die Verfluchung dahingehend aus, dass es um die Verurteilung der Afrikaner als Nachfahren Hams geht und darum, sie den Semiten und vor allem den Japhiten als Sklaven unterzuordnen – Japhet wurde als Vorfahr der Europäer gedacht. In manchen naturwissenschaftlichen Kreisen wurde die Stelle als Beleg für die polygenetische These, also die Lehre von den verschiedenen Ursprüngen der Menschenrassen, genommen.

  13. Stanley M. Elkins, Slavery. A Problem in American Institutional and Intellectual Life, Chicago 1959.

  14. Dieses Stereotyp wurde vor allem durch den abolitionistischen Roman von Harriet Beecher Stowe, Onkel Toms Hütte (1852), weltweit bekannt.

  15. Vgl. Elisabeth Fox-Genovese/Eugene D. Genovese, The Mind of the Master Class. History and Faith in the Southern Slaveholders’ Worldview, Cambridge 2005, S. 35–39.

  16. Vgl. Eric Burin, Slavery and the Peculiar Solution. A History of the American Colonization Society, Gainesville 2008.

  17. Siehe Eugene D. Genovese, Roll, Jordan, Roll. The World the Slaves Made, New York 1973.

  18. Siehe Elisabeth Fox-Genovese, Within the Plantation Household. Black and White Women of the Old South, Chapel Hill 1988.

  19. Vgl. Herbert Aptheker, American Negro Slave Revolts, New York 1983; Norbert Finzsch, Konsolidierung und Dissens. Nordamerika von 1800 bis 1865, Münster 2005, S. 149–156.

  20. Siehe Raymond Bial, The Underground Railroad, Boston 1995.

  21. Vgl. William R. Ryan, The World of Thomas Jeremiah. Charles Town at the Eve of the American Revolution, New York 2010.

  22. Vgl. Alan Gilbert, Black Patriots and Loyalists. Fighting for Emancipation in the War of Independence, Chicago 2012; Michael Hochgeschwender, Die Amerikanische Revolution. Geburt einer Nation, 1763–1815, München 2016, S. 319–330.

  23. Vgl. zur Bedeutung von Sklaverei und Abolitionismus in der Phase vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg Hugh Tulloch, The Debate on the American Civil War Era, Manchester 1999, S. 33–104.

  24. Siehe die empathische Biografie von David S. Reynolds, John Brown, Abolitionist. The Man Who Killed Slavery, Sparked the Civil War, and Seeded Civil Rights, New York 2005.

  25. Vgl. Sara M. Evangs, Born for Liberty. A History of Women in America, New York 1989, S. 123.

  26. Siehe Herbert G. Gutman, The Black Familiy in Slavery and Freedom, 1750–1925, New York 1977.

  27. Vgl. Richard White, The Republic for which it Stands. The United States during Reconstruction and the Gilded Age, 1865–1896, New York 2017; Steven Hahn, A Nation under our Feet. Black Political Struggles in the Rural South from Slavery to the Great Migration, Cambridge MA 2003.

  28. Vgl. Curtis J. Evans, The Burden of Black Religion, Oxford 2008.

  29. Vgl. R. Douglas Hurt, African American Life in the Rural South, 1900–1950, Columbia 2003.

  30. Vgl. James G. Hollandsworth Jr., An Absolute Massacre. The New Orleans Race Riot of July 30, 1866, Baton Rouge 2001; Hahn (Anm. 27), S. 290–303, S. 455–458.

  31. Der Begriff "Solid South" beschreibt die kulturelle Geschlossenheit des US-amerikanischen Südens.

  32. Siehe hierzu auch den Beitrag von Christopher Vials in dieser Ausgabe (Anm. d. Red.).

  33. Vgl. Manfred Berg, Lynchjustiz in den USA, Hamburg 2014; Grace Elisabeth Hale, Making Whiteness: The Culture of Segregation in the South, 1890–1940, New York 1999.

  34. Siehe Alferdteen Harrison (Hrsg.), Black Exodus. The Great Migration from the American South, Jackson 1991.

  35. Vgl. Manfred Berg, The Ticket for Freedom. The NAACP and the Struggle for Black Political Integration, Gainesville 2005.

  36. Vgl. Mark Whalan, The Great War and the Culture of the New Negro, Gainesville 2008.

  37. Vgl. Colin Grant, Negro with a Hat. The Rise and Fall of Marcus Garvey, London 2009.

  38. Vgl. Mattias Gardell, In the Name of Elijah Mohammed. Louis Farrakhan and the Nation of Islam, Durham 1996.

  39. "Negerfrage" ist ein Quellenbegriff, der auf den deutschen Diskurs über die sozioökonomischen Probleme der schwarzen Minderheit in den USA zwischen den 1920er und 1960er Jahren verweist. Obwohl "Neger" im späten 18. Jahrhundert als ausdrücklicher Wertungsbegriff das nicht diskriminierende, ältere Wort "Mohr" ersetzt hatte, büßte es im Laufe seines Gebrauchs den streng rassistischen Wertungscharakter ein und wurde im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts zum allgemein gebrauchten Begriff für Schwarze, der auch von politisch Progressiven bis in die 1980er Jahre hinein verwendet wurde.

  40. Siehe zu dieser Problematik John M. Coski, The Confederate Battle Flag. America’s Most Embattled Emblem, Cambridge 2005.

  41. Vgl. Pete Daniel, Lost Revolutions. The South in the 1950s, Chapel Hill 2000; Kevern Verney, The Debate on Black Civil Rights in America, Manchester 2006; Gary Gerstle, American Crucible. Race and Nation in the Twentieth Century, Princeton 2001.

  42. Zu Martin Luther King und seinem radikalen Gegenspieler aus den Reihen der Nation of Islam siehe Britta Waldschmidt-Nelson, Gegenspieler. Martin Luther King – Malcolm X, Frankfurt/M. 2000; dies. Malcolm X. Eine Biographie, München 2015.

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ist Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte der USA in der Antebellums- und Bürgerkriegsepoche. E-Mail Link: michael.hochgeschwender@lrz.uni-muenchen.de