Der Schutz des Eigentums gehört zu den zentralen Grundrechten einer jeden liberalen Demokratie. Was Eigentum genau umfasst und wo die Grenzen seines Gebrauchs liegen, ist jedoch umstritten.
Angesichts ungleich verteilten Vermögens wird vermehrt darüber diskutiert, ob der Gemeinwohlverpflichtung des Eigentums nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden müsste, etwa durch höhere Besteuerung von Erbschaften und Vermögen oder gar die Enteignung und Vergesellschaftung von Eigentum. Eine neuerliche demokratische Verständigung über Inhalt und Schranken der Eigentumsgarantie scheint nötiger denn je.
Sabine Nuss
Privateigentum: Schein und Sein – Essay
Die Vorstellung, man könne etwas sein Eigentum nennen, ist keineswegs „natürlich“, sondern hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Letztlich ist sie Folge einer spezifischen kapitalistischen Alltagspraxis, die sich angesichts der von ihr verursachten Schäden wird ändern müssen.
Heike Göbel
Privateigentum: ein gefährdetes Freiheitsrecht – Essay
Private Verfügungsrechte spielen in der Sozialen Marktwirtschaft eine zentrale Rolle. Die dreißig Jahre nach dem Mauerfall geführte Enteignungsdebatte weckt Zweifel, ob diese Rolle noch verstanden wird. Den Schutz des Privateigentums kann das Grundgesetz allein nicht leisten.
Foroud Shirvani
Was ist Eigentum? Zur rechtlichen Architektur der Eigentumsordnung in Deutschland
Das Eigentumsrecht ist unter dem Grundgesetz als Freiheitsrecht konzipiert. Der Gesetzgeber kann zwar aus Gründen des Gemeinwohls in das Eigentumsgrundrecht eingreifen. Dabei muss er aber bestimmten verfassungsrechtlichen Vorgaben genügen.
Werner Plumpe
Eine kurze Geschichte der Enteignungen
Enteignungen waren historisch ebenso weit verbreitet wie politisch und rechtlich umstritten. Seit der Finanzmarktkrise und der zunehmenden Kritik an Marktlösungen sind Enteignungen wieder diskussionsfähig geworden. Als Mittel der Gesellschaftsreform eignen sie sich jedoch nicht.
Markus M. Grabka, Johannes König, Carsten Schröder
Personelle Vermögensverteilung in Deutschland
Vermögen ist in Deutschland höchst ungleich verteilt. Die Gründe hierfür haben mit den Phasen des Lebenszyklus zu tun, aber auch mit ungleich verteilten Erwerbseinkommen, Wohneigentum und Erbschaften. Abhilfe könnte eine Neujustierung der Erbschaftssteuer schaffen.
Theresia Theurl
Genossenschaften und Wohneigentum
Wohnungsgenossenschaften haben seit jeher Wohnraum geschaffen. Sie machen Mieter zu Miteigentümern, die damit Verantwortung übernehmen. Es ist an der Zeit, die Vorteile und Eigenschaften dieser marktwirtschaftlichen Organisationsform wiederzuentdecken.
Jens Gal
Der Erbprinz schießt seinen ersten Bock… Allegorische Überlegungen zu den Hohenzollernforderungen – Essay
Seitdem bekannt wurde, dass die Hohenzollern Entschädigungs- und Restitutionsansprüche gegen Bund und Länder stellen, ist die Öffentlichkeit entrüstet. Fraglich ist, woher diese Missgunst stammt und ob der Familie tatsächlich keine Ansprüche zustehen.