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Leitlinie zum redaktionellen Einsatz von KI-Systemen in der bpb

/ 6 Minuten zu lesen

Auf dieser Seite finden Sie die Leitlinie zum redaktionellen Umgang mit generativer künstlicher Intelligenz auf bpb.de, auf weiteren Webseiten der bpb und in unseren Social-Media-Angeboten.

Einleitung – Warum eine KI-Leitlinie?

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Art und Weise, wie Wissen generiert, vermittelt und verarbeitet wird. Auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) beeinflussen KI-Technologien zunehmend unsere redaktionellen Arbeitsprozesse und Bildungsangebote. Diese Systeme eröffnen Möglichkeiten für eine inklusivere, zugänglichere und vielfältigere politische Bildung – bergen aber auch ethische, gesellschaftliche und ökologische Risiken.

Diese Leitlinie schafft Transparenz über den redaktionellen Einsatz von KI-Systemen in der bpb. Sie richtet sich an unsere Nutzerinnen und Nutzer, Trägerinstitutionen der politischen Bildung, Kooperationspartner und alle Interessierten. Sie benennt klare Prinzipien für den verantwortungsvollen Einsatz dieser Technologien und reflektiert mögliche Folgen. Dabei orientieren wir uns an den Interner Link: Grundfragen der demokratischen Entwicklung und des gesellschaftlichen Zusammenlebens, am Interner Link: Beutelsbacher Konsens, an den Externer Link: Leitlinien für den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Bundesverwaltung, an journalistischer Sorgfaltspflicht und an den Externer Link: UNESCO-Empfehlungen zur Ethik der KI.

Die bpb setzt Software, Apps oder technische Dienste nur nach sorgfältiger Abwägung ein: Datensicherheit und Datenschutz steht an erster Stelle. Programme werden nach Möglichkeit selbst gehostet oder es werden Dienste genutzt, deren Server und Grundlagen vollumfänglich der Datenschutz-Grundverordnung entsprechen. Nicht zuletzt prüfen wir immer den Einsatz von vergleichbaren Open-Source-Lösungen.

Grundsätze im Umgang mit KI-Systemen

Menschliche Verantwortung bleibt zentral

Der Einsatz von KI-Systemen ersetzt nicht das menschliche Lektorat, die Redaktionsprozesse und die Verantwortung für veröffentlichte Inhalte. Alle von uns veröffentlichten Inhalte werden durch Menschen verantwortet, geprüft und freigegeben.

KI-Systeme als Werkzeuge – kein Selbstzweck

Wir setzen KI-Technologien gezielt und reflektiert ein, um Prozesse zu unterstützen und unsere Arbeit effizienter zu gestalten. Diese Systeme kommen nur dann zum Einsatz, wenn sich dadurch nachweislich etwas verbessert – beispielsweise durch:

  • Unterstützung bei der Recherche

  • Erstellung barriereärmerer Materialien

  • Vereinfachung komplexer Inhalte

  • Erstellung zielgruppengerechter Varianten von Inhalten

  • Optimierung von Arbeitsprozessen

Transparenz und Kennzeichnung

Bei von uns veröffentlichten Inhalten soll erkennbar sein, ob KI-Systeme zur Erstellung beigetragen haben. Inhalte, die überwiegend durch diese Technologien erstellt wurden (z.B. Alt-Texte), kennzeichnen wir sichtbar – und zwar dort wo sie publiziert werden. Wo KI-Systeme lediglich als Hilfsmittel verwendet wurden (z.B. sprachliche Optimierung, Ideenfindung), erfolgt keine Kennzeichnung – die redaktionelle Verantwortung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bpb bleibt hier maßgeblich.

Folgenabschätzung und ethische Reflexion

Wir bedenken vor dem Einsatz von KI-Systemen, welche Risiken damit verbunden sind und welche Folgen (z. B. sozial, kulturell, politisch, ökonomisch und ökologisch) sich ergeben könnten. Dazu gehören:

  • Gefahren durch Desinformation oder Täuschung

  • Prüfung auf Sinnhaftigkeit des Einsatzszenarios und möglicher alternativer Lösungen

  • mögliche Reproduktionen von Vorurteilen

  • Reflexion über potenzielle Verzerrungen in den Trainingsdaten, gerade weil diese in der Regel nicht zugänglich sind

  • Einschränkungen von Teilhabe (z.B. Sprachbarrieren, digitale Kluft)

  • Fragen des geistigen Eigentums und urheberrechtlicher Aspekte

  • Auswirkungen auf Berufsgruppen und spezialisierte Fachkräfte, die von der bpb beauftragt werden (z.B. Lektoren/-innen, Grafiker/-innen oder Übersetzer/-innen)

Datenqualität, Verlässlichkeit und Rechtssicherheit

KI-Systeme sind nur so zuverlässig wie ihre Datenbasis. Wir verwenden beim Einsatz dieser Systeme keine personenbezogenen, sensiblen behördlichen oder geheimschutzrelevanten Daten und bevorzugen nachvollziehbare, transparente Systeme. Wir prüfen alle eingesetzten Modelle und Software auf Datensicherheit und Verlässlichkeit und entwickeln Workflows sowie technische Kontrollen, die an die verwendete Technologie angepasst sind.

Verantwortungsvoller Ressourcenverbrauch

Das Training und der Betrieb von KI-Systemen benötigen erhebliche Mengen an Energie und natürlicher Ressourcen. Im Sinne von Nachhaltigkeit und Klimaneutralität fließt auch dieser Aspekt in unsere Entscheidungen über den Einsatz dieser Technologien – vor allem im Bereich Video- und Bildgenerierung – ein.

Open Source und Drittanbieter-Prüfung

Wo möglich machen wir unsere Arbeit zugänglich und nutzen Open-Source-Software. Setzen wir KI-Systeme von Drittanbietern ein, prüfen wir sorgfältig, was sie leisten können und wo ihre Grenzen liegen. Ethische Abwägungen und eine Folgenabschätzung sind zentrale Kriterien für die Entscheidung, ob wir externe Systeme verwenden.

KI-Technologien in der politischen Bildungsarbeit

KI als Gegenstand politischer Bildung

Der Bildungsbereich befindet sich durch den Einsatz generativer KI-Systeme in einem dynamischen Wandel. Erfahrungen aus Schulen, Universitäten und der außerschulischen Bildung zeigen bereits heute, wie diese Technologien Lehr- und Lernprozesse verändern – mit entsprechenden Auswirkungen auf die politische Bildung. KI-Technologien sind daher zukünftig ein strategisch wichtiger Gegenstand unserer Bildungsarbeit.

In diesem Kontext sollen unsere Angebote Menschen dabei helfen, KI-Technologien zu verstehen, einzuordnen und kritisch zu hinterfragen. Dabei beschreiben wir diese Systeme als technische Werkzeuge und versuchen vermenschlichende Formulierungen zu vermeiden. Zu den zentralen Themenbereichen gehören:

  • Grundwissen über KI-Technologien (z. B. maschinelles Lernen, Einsatz von Sprachmodellen in Bildungskontexten)

  • Auswirkungen auf Bildung und Gesellschaft (z. B. Veränderungen von Lehr- und Lernprozessen)

  • ethische Fragestellungen (z. B. algorithmische Entscheidungssysteme und Gerechtigkeit)

  • Risiken wie Interner Link: Deepfakes und Interner Link: Desinformation

  • politische Fragen zur Regulierung, Machtverteilung und Teilhabe

KI-Systeme als Lernwerkzeuge

Wir prüfen und entwickeln den Einsatz dieser Technologien als Lernwerkzeug – etwa für:

  • personalisierte Lernszenarien

  • chatbasierte Systeme für niedrigschwelligen Zugang zu Informationen

  • adaptive Kursangebote

  • kreative Formate wie Prompt-basierte Bilderstellungen oder interaktive Textdialoge

Solche Formate können helfen, Bildungsinhalte individualisierter, inklusiver und interaktiver zu gestalten – aber stets unter didaktischer Anleitung und redaktioneller Kontrolle.

KI-Systeme als Werkzeuge zur Erstellung von Bildungsinhalten

In geeigneten Kontexten nutzen wir oder planen die Nutzung dieser Technologien – etwa für:

  • die Ideenfindung und Konzeptentwicklung

  • Übertragung von Inhalten in einfache Sprache

  • Erstellung von Zusammenfassungen

  • Analyse von Texten und Dokumenten

  • mehrsprachige Übersetzungen

  • Transkription von Audio- und Videoformaten

  • visuelle Gestaltung von Materialien

  • Audio-Ausgabe durch Text-to-Speech-Systeme

Auch hier gilt: Kein Inhalt wird automatisiert und ohne menschliche Prüfung veröffentlicht.

Was wir nicht tun

  • Keine automatisierten Veröffentlichungen: Mit Hilfe von KI-Systemen erstellte Inhalte werden auf bpb.de oder weiteren Webseiten der bpb wie bspw. Externer Link: HanisauLand, Externer Link: kinofenster.de und Externer Link: fluter.de sowie in den Interner Link: Social-Media-Angeboten der bpb nie ungeprüft online gestellt.

  • Keine automatisierte Kommunikation: Die Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern wird nicht automatisiert von KI-Systemen übernommen. Es findet auch keine Vorfilterung dieser Kommunikation durch KI-Systeme statt.

  • Keine Weitergabe sensibler Daten: Wir verarbeiten keine personenbezogenen oder andere schützenswerte Informationen mit KI-Systemen.

Lernen und Testen in geschützten Umgebungen

Um unsere Angebote und Leitlinien kontinuierlich weiterzuentwickeln, sammeln wir Lernerfahrungen aus möglichen Pilotprojekten und Prototypen. Wir testen neue Technologien in abgesicherten Testumgebungen. Dies ermöglicht es uns, Innovationen zu erproben und gleichzeitig Risiken zu minimieren.

Weiterbildung, Reflexion und Weiterentwicklung

Mitarbeitende der bpb, die mit KI-Systemen arbeiten, erhalten im Sinne des Externer Link: EU-Gesetzes zur künstlichen Intelligenz (AI Act) Zugang zu Schulungsangeboten – technisch, ethisch und methodisch. Wir reflektieren den Einsatz dieser Technologien und entwickeln unsere Richtlinien intern und im Austausch mit unseren Partnerinstitutionen weiter. Interne Prozesse und Tools werden regelmäßig überprüft und an neue Standards angepasst.

Dialog, Offenheit und Teilhabe

Diskutieren Sie mit uns: über Risiken und Potenziale von KI-Technologien, über ethische Fragen, gesellschaftliche Folgen und politische Gestaltungsmöglichkeiten. Auf öffentlichen Veranstaltungen, mit Projekten und Bildungsformaten fördern wir einen offenen, kritischen Dialog über den Einsatz künstlicher Intelligenz in einer demokratischen Gesellschaft.

Bitte wenden Sie sich mit Fragen und Anregungen an: E-Mail Link: redaktion@bpb.de

Die Onlineredaktion und das Social-Media-Team der bpb