Im Mittelpunkt dieses Dossiers stehen die Lebensgeschichten elf europäischer Juden im 20. Jahrhundert. CENTROPA, das in Wien ansässige Zentrum zur Erforschung und Dokumentation jüdischen Lebens in Ost- und Mitteleuropa, hat ihre (Über-)Lebensgeschichten in Filmen erzählt, basierend auf Interviews und Familienfotos. Diese individuellen Geschichten werden hier eingebettet in die größeren historisch-politischen Entwicklungen ihrer Zeit, die anhand von interaktiven Karten und Hintergrundtexten nachvollzogen werden können.
Darüber hinaus ist es ein wichtiges Anliegen dieses Dossiers, mithilfe des begleitenden Materials deutlich zu machen, dass die Biografien der Filmfiguren nicht repräsentativ für das Schicksal der europäischen Juden sind. Während die Filme immer von Überlebenden handeln, verlor die Mehrheit der europäischen Juden ihr Leben im Holocaust. So illustrieren die hier vorgestellten Lebensgeschichten zwar mögliche Verläufe jüdischer Biografien im Europa des 20. Jahrhunderts, sie müssen aber vor dem Hintergrund – und teilweise im Kontrast zu – der allgemeinen historischen Entwicklung betrachtet werden.
Elf Lebenswege in Filmen
Aus der Bibliothek der geretteten Erinnerungen: Elf Filme mit jüdischen Lebens- und Familiengeschichten im Europa des 20. Jahrhunderts.
Historisch-politische Karten
In fünf interaktiven Karten wird die geographische und politische Situation in Europa ab 1933 dargestellt. Vier Karten zeigen die Auswirkungen der nationalsozialistischen Verfolgung, des Kriegsverlaufs sowie der Nachkriegszeit für die jüdischen Bürger/-innen Europas auf. Die fünfte Karte verbindet das persönliche Leben der der Protagonisten der Filme mit den politischen Entwicklungen ihrer Zeit.
Historischer Kontext
Hintergrundinformationen zur Entwicklung des europäischen Judentums im 20. Jahrhundert:

Europäisches Judentum vor dem Nationalsozialismus
Bevor Millionen von europäischen Juden durch die nationalsozialistische Verfolgung und Vernichtung ihre Heimat, ihren Besitz oder ihr Leben verloren, war Europa das wichtigste Zentrum jüdischen Lebens weltweit.

Palästina als Zufluchtsort der europäischen Juden bis 1945
Unter den vielen Ländern, in denen europäische Juden vor der nationalsozialistischen Verfolgung und Vernichtung Zuflucht fanden, nimmt Palästina einen besonderen Stellenwert ein.

Juden in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg: 1945 bis 1989/90
Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa am 8. Mai 1945 war nicht gleichzeitig auch das Ende der Verfolgung und Vertreibung der europäischen Juden.

Juden in Europa nach dem Ende des Ost-West-Konflikts
Der Fall der Berliner Mauer im November 1989 und der politische Systemwechsel in Ostmitteleuropa, der 1991 im Zusammenbruch der Sowjetunion gipfelte, hatten dramatische Auswirkungen auch für die europäischen Juden.
Dossier
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. Als er 1945 endete, lag Europa in Trümmern. Über 60 Millionen Menschen waren tot. Wie konnte es soweit kommen? Und wie sollte es weitergehen mit einem Land, das den größten Zivilisationsbruch der Geschichte begangen hatte?
Dossier: Antisemitismus
Was heißt Antisemitismus?
Vom christlichen Antijudaismus hin zum linken Antizionismus: Sie ist alt, die Feindschaft gegen Juden, alt und dennoch hochaktuell.
Online-Angebot
chotzen.de
Auf der Webseite www.chotzen.de wird die Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis heute erzählt. Mit vielen Filmen, Bildern und Dokumenten.
Auschwitz heute
Auschwitz – Ort und Symbol der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie. Der Name der südpolnischen Stadt steht für den millionenfachen Mord an Juden, Sinti und Roma und Menschen, die nach der NS-Rassenideologie nicht zur „Volksgemeinschaft“ gehörten. Der Bombay Flying Club hat dazu eine Webdocumentary für die bpb umgesetzt. Grundlage sind Fotos von Martin Blume.