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Expertenworkshop 4: "Reflexion der KLASSE DENKEN-Veranstaltungen der phil.cologne" | Fachtagung "Philosophie für Kinder und Jugendliche als Zukunftsaufgabe für die demokratische Gesellschaft" | bpb.de

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Expertenworkshop 4: "Reflexion der KLASSE DENKEN-Veranstaltungen der phil.cologne" Wolfgang Buschlinger; Yves Bossart

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Wolfgang Buschlinger (© Ast/Jürgens)

Kinder verlernen durch den klassischen Schulunterricht den Umgang mit sich und ihrer Umwelt. Kann das durch den Philosophie-Unterricht verbessert werden? Es herrscht Einigkeit darüber, dass die Wahlmöglichkeit bestehen sollte, ob Religion oder Philosophie als Unterrichtsfach gewünscht sind. Allein die Einführung des sokratischen Gesprächs in die Unterrichtsführung wurde allgemein gut von den Schüler/innen aufgenommen. Mit der Hebammen-Technik können sie über sich hinaus wachsen. Die Lehrer/innen nannten folgende Vorteile der KLASSE DENKEN Veranstaltungen:
Die Erwartungen der Lehrer/innen an die KLASSE DENKEN Veranstaltungen wurden erfüllt. Unter anderem würde dadurch erreicht, dass Philosophie an die Öffentlichkeit gebracht wird. Es wird so den Schüler/innen gezeigt, dass Philosophie auch außerhalb des Unterrichts eine wichtige Rolle spielt. Einen positiven Mehrwert hat KLASSE DENKEN unter anderem dadurch, dass es sich ausnahmsweise nicht um eine curriculare Veranstaltung handelt. Das Veranstaltungsformat zeigt deutlich, dass Philosophie Spaß machen darf. Es bietet zudem ein Forum und außerschulischen Raum, in dem die Kinder sich freier äußern können. Hier fühlen sie sich ernstgenommen.

Wolfgang Buschlinger

Wolfgang Buschlinger, 1964 geboren, studierte Philosophie und Mathematik in Passau und Gießen. 1996 promovierte er zum Dr. phil. mit der Arbeit "Wider das Verbot der semantischen Geschlossenheit einer Sprache. Der Wert unliebsamer sprachlicher Strukturen für die Reduktion von Graphentheorie auf Logik". Bis heute hatte er verschieden Lehrtätigkeiten inne, zuletzt an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der TU Mittelhessen. Seine Forschungsinteressen liegen insbesondere bei Friedrich Nietzsche, Theorien des Wissens und kulturphilosophischen Fragestellungen.

Yves Bossart

Yves Bossart studierte in Luzern, Zürich und Heidelberg Philosophie und promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin über das Thema "Ästhetik nach Wittgenstein". Er ist Herausgeber des Bandes "Sehen soweit das Denken reicht. Eine Begegnung von Philosophie und Fotografie". Zuletzt erschien sein philosophisches Einführungsbuch "Ohne Heute gäbe es morgen kein Gestern. Philosophische Gedankenspiele". Yves Bossart arbeitet als Redakteur der Sendung "Sternstunde Philosophie" beim Schweizer Fernsehen und unterrichtet das Schulfach Philosophie am Gymnasium.

Zur Durchführung der KLASSE DENKEN Veranstaltung lässt sich sagen, dass die Kinder generell gut vorbereitet waren und durch die Veranstaltung vermehrt inspiriert wurden. Die Themen waren vielfältig und gut ausgewählt. Allerdings war das Leistungsniveau der Schüler/innen teilweise sehr unterschiedlich. Dabei spielen auch die unterschiedlichen Schulformen eine Rolle.

Nun stellt sich natürlich die Fragen, wie hoch die Anforderungen der KLASSE DENKEN Veranstaltungen sein dürfen, so dass sie weder unter noch überfordern? Sollten die Kinder überhaupt so gut vorbereitet sein? Sind nicht grade die spontanen Beiträge besonders interessant? Verfälscht eine zu genaue Vorbereitung den sokratischen Dialog? Welche weiteren Themen könnten durch KLASSE DENKEN angegangen werden, die nicht im Unterricht behandelt werden, aber die Kinder interessieren? Sollte die Veranstaltung auch ein Ergebnis präsentieren? Kann Philosophie überhaupt Ergebnisse bieten? Ist es dann noch Philosophie, wenn man von Ergebnissen spricht? Ein Vorschlag für die Zukunft wäre es zum Beispiel eine Generationenübergreifende Veranstaltungen anzubieten um den Dialog zu fördern. Damit die Jungen die Alten verstehen und andersherum.

Milena Mana da Costa

Fussnoten