Die Länder Europas sehen sich in absehbarer Zukunft mit ähnlichen demografischen Rahmenbedingungen konfrontiert: Ihre Bevölkerungen altern und langfristig kommt es in vielen Länder zu einem Bevölkerungsrückgang. Wanderungsbewegungen haben Einfluss auf die Entwicklung der Bevölkerung. Doch können sie den demografischen Wandel aufhalten? Das Dossier beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen demografischem Wandel und Migrationsbewegungen in Europa.
Die Bevölkerungen in Europa haben in den vergangenen Jahrzehnten einschneidende quantitative und strukturelle Veränderungen erfahren. Bei allen regionalen Unterschieden lassen sich die Ursachen des gegenwärtigen demografischen Wandels in Europa auf die Folgen eines demografischen Übergangs zurückführen.
Als erster demografischer Übergang wird in der Bevölkerungswissenschaft der Übergang von hohen zu niedrigen Sterbe- und Geburtenziffern bezeichnet. Er beginnt idealtypisch mit dem Rückgang einer hohen Sterblichkeit. Die Ursachen des Rückgangs umfassen sowohl einen höheren Lebensstandard und bessere Hygiene der Bevölkerung als auch den medizinischen Fortschritt, wobei zuerst die Säuglings- und Kindersterblichkeit zurückgeht.
Am Beispiel Deutschlands lassen sich die Zusammenhänge demografischer Teilprozesse anschaulich erläutern. Deutschland wies zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine zusammengefasste Geburtenziffer von rund 4,2 Kindern je Frau auf (bei einem Bestandserhaltungsniveau von damals noch 2,9 Kindern). Die Lebenserwartung bei der Geburt lag bei unter 45 Jahren.
Im Gegensatz zu den langfristig angelegten Strukturen demografischer Prozesse, wie sie im aktuellen demografischen Wandel deutlich werden, zeigt die internationale Migration in Europa zeitlich und räumlich größere Unterschiede und kann hier in ihrer Entwicklung nur in Grundzügen beschrieben werden. Ursachen, Wanderungsmotive sowie die sich hieraus ergebenden Wechselwirkungen zwischen den Bevölkerungen in den Herkunfts- und Zielregionen von Wanderung sind überaus komplex.
Der Zusammenhang zwischen internationaler Wanderung und Bevölkerungsentwicklung zeigt sich für das Beispiel Deutschland auch an der seit den 1960er Jahren stark gestiegenen Zahl an Geburten von ausländischen Müttern. Sie haben einen Anteil von 17 Prozent an allen Geburten in Deutschland. Zum Vergleich: der Ausländeranteil in der Bevölkerung liegt bei 7,8 Prozent.
Die Diskussion um die Begrenzung von Zuwanderung hat die politische Auseinandersetzung in Europa vor allem in Zeiten stark ansteigender Flüchtlings- und Asylbewerberzahlen, wie in den 1990er Jahren, geprägt. Heute wird dagegen in EU-Ländern stärker der Beitrag von Wanderungen für die Bewältigung des demografischen Wandels diskutiert. Eine Analyse der Wanderungspolitiken durch die UN zeigt, dass 2011 nur noch wenige Länder in Europa das Zuwanderungsniveau explizit als zu hoch betrachten und dieses reduzieren möchten.
Eine regionale Betrachtung des demografischen Wandels und der Wanderungssalden auf der Basis kleinerer Gebietseinheiten zeigt, dass auch in Ländern die insgesamt noch einen positiven Bevölkerungssaldo aufweisen, die Bevölkerung in einzelnen Regionen bereits schrumpfen kann
Ein Länderprofil enthält Informationen über Zuwanderung, Flucht und Asyl sowie Integration in einem bestimmten Land. Diese Informationen bestehen aus: Daten und Statistiken, Geschichtlichen Entwicklungen, Rechtlichen und politischen Maßnahmen, Aktuellen Debatten in den Ländern.
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