Die Ozeane sind unverzichtbar für das Leben auf der Erde. Die Weltmeere liefern Interner Link: Nahrung für mehr als drei Milliarden Menschen, produzieren etwa die Hälfte des Sauerstoffs, den alle Lebewesen verbrauchen und stabilisieren das Klima. So absorbieren der Atlantische, der Pazifische und der Arktische Ozean, die etwa zwei Drittel der Erdoberfläche umspannen und zusammen ein einziges miteinander verbundenes Weltmeer bilden, etwa ein Viertel der von Menschen verursachten Kohlendioxidemissionen.
Der Welttag der Ozeane, den die Vereinten Nationen seit 2009 jedes Jahr am 8. Juni ausrufen, soll an die Bedeutung der Weltmeere erinnern und ermahnen, Maßnahmen zu ihrem Schutz zu ergreifen. Denn die lebenswichtigen Ozeane sind gefährdet – durch Klimawandel, Interner Link: Überfischung und Verschmutzung. Der Zustand der Weltmeere verschlechtert sich dabei schneller als lange befürchtet, da sich die negativen Folgen der einzelnen Risikofaktoren gegenseitig verstärken.
Ozeane leiden unter dem Klimawandel
Die Ozeane haben in den vergangenen 40 Jahren mehr als 90 Prozent der vom Menschen durch Treibhausgasemissionen verursachten Wärme gespeichert. Deshalb werden die Meere Interner Link: saurer und wärmer. In der Folge funktioniert der Austausch von Gasen und Nährstoffen zwischen Wasserschichten schlechter und es entstehen Zonen mit Sauerstoffmangel.
Einige marine Arten verlagern aufgrund der Erwärmung ihr Habitat nach Norden in kühlere Gebiete. So finden sich mediterrane Fische wie Meeräsche, Sardelle oder Sardine heute auch in Nord- und Ostsee. Der Artenreichtum in mittleren und höheren Breiten nimmt zu, in tropischen Gewässern dagegen ab. Doch nicht alle Spezies haben die Fähigkeit und die Möglichkeit, ihren Lebensraum zu verlassen.
Die Vermüllung der Meere und der Eintrag von Giftstoffen aus der Landwirtschaft und der Industrie, die über das Grundwasser und über Flüsse ins Meer gelangen, verändern das ozeanische Ökosystem massiv. Einerseits sterben dadurch zahllose Fische, Meeressäuger und Seevögel. Andererseits nimmt die Masse an schädlichen Algen und Organismen mit geringem Nährwert wie Quallen zu. Kleinlebewesen wie Korallen und Muscheln leiden nicht nur an der zunehmenden Zahl dieser Nahrungskonkurrenten, sondern auch an der fortschreitenden Erwärmung der Meere. Außerdem verlieren die Meere durch massive Überfischung viele für das ökologische Gleichgewicht wichtige Bewohner. In den vergangenen 30 Jahren mussten bereits über 300 Meeresgebiete für tot erklärt werden.
50 Prozent der Korallenriffe zerstört
Der diesjährige Welttag der Ozeane beschäftigt sich mit der Bedeutung der Meere für das Leben auf der Erde. Das Motto lautet "The Ocean: Life and Livelihoods" (etwa: "Der Ozean: Leben und Lebensgrundlagen"). Nach Angaben der Vereinten Nationen produzieren die Meere etwa die Hälfte des weltweit verfügbaren Sauerstoffs, sie sind Heimat für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Außerdem stellen sie für eine Milliarde Menschen weltweit die Hauptquelle für Protein dar. Die Ozeane sind somit die Existenzgrundlage für das Leben auf der Erde Allerdings benötigen die Ozeane besonderen Schutz, denn das Artensterben hat drastische Ausmaße angenommen: Beispielsweise wurden die Bestände großer Fische, wie Thunfisch, Hai oder Kabeljau, durch industrielle Fischerei bereits um 90 Prozent reduziert. Die Folgen des Klimawandels, wie der Anstieg der Meerestemperatur, haben zudem die Hälfte der Korallenriffe zerstört.
"Wir müssen eine Verbindung zum Ozean aufbauen, die inklusiv, innovativ und von den Lehren aus der Vergangenheit geprägt ist", positionieren sich die Vereinten Nationen. Gerade weil die Ozeane auch Grundlage für menschliches Leben auf dem Planeten seien, bestehe dringender Handlungsbedarf. Die Menschheit müsse ein "wahres Verständnis" für die Meere entwickeln und dafür, wie menschliches Handeln, darunter Überfischung und Vermüllung, die marinen Interner Link: Ökosysteme gefährdet und zerstört.
Die Verschmutzung der Meere mit Plastikabfällen stellt eine ernste Gefahr für die Zukunft der Ökosysteme dar. Nach Schätzungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen landen jährlich über acht Millionen Tonnen davon als Müll über Flüsse und Abwasser im Meer, Tendenz steigend. Ohne Einschränkungen und Schutzmaßnahmen könnte im Jahr 2050 das Gewicht des Plastikmülls das der Fische im Meer übersteigen und schätzungsweise 99 Prozent aller Vögel Plastik geschluckt haben.