Inhaltsbeschreibung
Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal in der Intensivmedizin leisten, oft unter immensem Zeitdruck, das Menschenmögliche, um schwerste Erkrankungen oder den Tod abzuwenden, während die Erkrankten oder deren Angehörige auf Rettung hoffen. Insbesondere die Corona-Pandemie hat wie ein Brennglas das Potenzial, aber auch die Grenzen der Intensivmedizin in Deutschland offengelegt. Daniel Zickler, Oberarzt auf der Intensivstation der Berliner Charité, gibt einen praxisnahen Einblick in den Alltag seiner Station und die alltäglichen Herausforderungen der dort Arbeitenden.
Er schildert den Umgang mit Menschen in Extremsituationen des Lebens, die fatalen Folgen von Überlastung und fehlender Anerkennung und beschreibt das Berufsbild der Pflegekräfte und ihr Selbstverständnis. Viele von ihnen, so Zickler, habe der permanente Zeit- und Kostendruck bereits gezwungen, sich seelisch und körperlich erschöpft aus einem Beruf zurückzuziehen, den sie lieben, andere überlegten, dies zu tun. Eindringlich fordert Zickler dazu auf, sich für personell, wirtschaftlich und strukturell fairere Bedingungen in der Intensivmedizin einzusetzen. Er wirbt zudem für eine Kultur der wechselseitigen Anerkennung: zwischen ärztlichem und pflegendem Personal in der Intensivmedizin, aber ebenso zwischen diesen und den Patienten.