Inhaltsbeschreibung
Die planerische und bauliche Beherrschung des Raums mit Mitteln der Macht und Gewalt war integraler Bestandteil nationalsozialistischer Ideologie. In den zwölf Jahren der NS-Diktatur entstanden in verschachtelten Zuständigkeiten Wohnungen und Siedlungen, Partei- und Staatsgebäude, technische, militärische und Verkehrsinfrastruktur, dazu Lager für unterschiedlichste Absichten: Sie dienten etwa der ideologischen Indoktrination durch Ausbildung und Erziehung, der Isolation unerwünschter Minderheiten, waren Arbeits-, Straf- oder Vernichtungslager.
Das Buch bietet in den Texten einer Unabhängigen Historikerkommission und in zahlreichen Bildzeugnissen umfassende Einsichten in das nationalsozialistische Planen und Bauen, dessen Intentionen und schrankenlose, oft brutale Ansprüche gleichermaßen auf Räume und Menschen zielten. Wer war mit welchen Kompetenzen und Intentionen an zivilen und militärischen Planungen und Bauten beteiligt? Welchen ideologischen Mustern folgten Konzepte und Gestaltungselemente bei der Raumordnung und im Bauwesen? Welche planerischen und baulichen Mittel sicherten im NS-Regime die Ausbeutung, Bestrafung und Ermordung von Menschen? Welche Pläne bestanden für die Nachkriegszeit? Das Buch beleuchtet zudem Wirkungen und Wechselbeziehungen nationalsozialistischen Bauens in internationaler Perspektive und fragt nach Kontinuitäten der Nachkriegszeit sowie dem Umgang mit dem baulichen Erbe der NS-Zeit.