Inhaltsbeschreibung
Unsere soziale Herkunft hat Einfluss auf unser späteres Leben: Sie kann einerseits Chancen und Möglichkeiten eröffnen und uns andererseits Steine in den Weg legen. Das gilt nicht nur für den schulischen und beruflichen Erfolg, sondern auch für den Zugang zu Wohnraum, gesundheitlicher Versorgung oder die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Warum wird Armut dennoch vielfach mit dem individuellen Versagen der Betroffenen assoziiert? Für die strukturelle Benachteiligung und Abwertung aufgrund der Herkunft oder Klassenzugehörigkeit hat sich in den vergangenen Jahren der Begriff „Klassismus“ auch im deutschen Sprachraum etabliert.
Marlen Hobrack umreißt dessen Begriffsgeschichte und den theoretischen Hintergrund, um anschließend, auch anhand von Beispielen aus der eigenen Biografie, den verschiedenen Formen und Mechanismen von Klassismus nachzugehen. Dabei entlarvt sie klassistische Denkweisen, die unter dem Feigenblatt der Leistungsgesellschaft oft nicht als solche erkannt würden.