Inhaltsbeschreibung
Populismus ist ein Instrument zur Machterlangung oder zum Machterhalt. Er setzt, gestützt auf eine angebliche Mehrheitsmeinung, auf Emotionen und vermeintliche Kränkungen, unzulässige Vereinfachung, inszenierte Antagonismen, suggerierte Zugehörigkeit oder bewusste Exklusion. In freiheitlichen Gesellschaften, zu deren Markenkern der engagierte, gleichwohl sachlich fundierte Wettstreit der Ideen und Meinungen zählt, vergiftet und polarisiert Populismus die öffentliche Debatte.
Robert Müller seziert die Techniken des Populismus, der sich prinzipiell losgelöst von Parteien, Weltanschauungen und politischen Lagern finde und zumal in herausfordernden Zeiten Konjunktur habe, ohne je rechtsstaatskonforme Lösungen zu bieten. Dekonstruiere man die Absichten und Funktionsweisen des Populismus, so zeige sich die Palette der Ziele seiner selbsternannten Heilsbringer: angebliche Unzulänglichkeiten für eigene Interessen auszuweiden, Fakten Emotionen gleichzustellen, Deutungshoheit zu erlangen, selbst Teil der Elite zu sein, die man angeblich bekämpft, Meinungskorridore zu verengen, Missliebige auszugrenzen und Menschen bestimmter sozialer Lagen zu marginalisieren.