Inhaltsbeschreibung
Die Historikerin Helena Barop skizziert, wie etwa Opium, Kokain, Morphium und Heroin zunächst als Medikamente galten, bis sie im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts zu Rauschgiften erklärt und vielerorts verboten wurden. Die Geschichte der Drogenpolitik sei von rassistischen und puritanischen Moralvorstellungen sowie von nationalen und innenpolitischen Interessen beeinflusst gewesen; Gesundheitsschutz und Hilfe für Suchterkrankte hätten hingegen kaum eine Rolle gespielt.
Zum globalen Maßstab in den vergangenen zwei Jahrhunderten sei, so Barop, die US-amerikanische Drogenpolitik geworden, in der Sucht als moralische Verfehlung gedeutet und Abstinenz zum Ideal erklärt wurde. Das Ergebnis sei neben der Stigmatisierung von Betroffenen eine Tabuisierung mitunter lebensrettenden Wissens über Vorsichtsmaßnahmen, Wechselwirkungen, Risiken bei Vorerkrankungen, Dosierungen und Erste Hilfe gewesen.