Inhaltsbeschreibung
Schon vor dem Aufstieg der AfD fuhren Parteien aus dem rechtsextremen Spektrum in Deutschland Wahlerfolge ein und befeuerten die politischen Debatten. So auch „Die Republikaner“, die in den 1980er- und 1990er-Jahren mit scharfer Anti-Migrations-Programmatik, EU-Skepsis und offenem Geschichtsrevisionismus antraten und dabei auch vor antisemitischer und rassistischer Hetze nicht zurückschreckten. Zentrale Figur der Partei war Franz Schönhuber, Journalist und ehemaliges Mitglied der Waffen-SS mit einer großen Nähe zu prägenden Figuren der sogenannten Neuen Rechten, aus deren völkischem und antiliberalen Begriffsinventar er sich gerne bediente. Schließlich scheiterte Schönhuber in den Jahren nach der Wiedervereinigung daran, eine dauerhaft und gesamtdeutsch erfolgreiche rechtsextreme Alternative im Parteiensystem zu etablieren. Moritz Fischer zeichnet die Geschichte der „Republikaner“ zwischen 1983 und 1994 nach.
Er beschreibt die inneren Entwicklungen der Partei, ihre Richtungskämpfe, die meist zu einer weiteren Radikalisierung führten, aber auch den öffentlichen, politischen, juristischen und zivilgesellschaftlichen Umgang mit ihr. Zudem analysiert er die Rolle der Partei in der Geschichte des deutschen Rechtsextremismus und sieht sie unter anderem als eine Wegbereiterin für rassistische und völkische Argumentationsweisen im öffentlichen Diskurs.