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Kleine Geschichte des Jemen | Jemen | bpb.de

Jemen Editorial Jemen – Hin und zurück Kleine Geschichte des Jemen Revolution, Transition und Krieg. Eine Einführung in den Jemen-Konflikt Wirtschaftliche Auswirkungen des Konflikts im Jemen Front im Regionalkonflikt. Der Jemen zwischen Iran und Saudi-Arabien Ansatzpunkte für einen nachhaltigen Frieden im Jemen Hunger als Kriegswaffe Karten

Kleine Geschichte des Jemen

Marieke Brandt

/ 20 Minuten zu lesen

Die jemenitische Geschichte zeigt, dass es keine einheitliche Vergangenheit des lange in kleinere Reiche und Einflusssphären zersplitterten Landes gibt. Auch die heute vielbeschworene nationale Einheit des Jemen ist eine junge Erscheinung mit geringer geschichtlicher Substanz.

3000 Jahre Geschichte des Jemen auf wenigen Seiten darzustellen – eine Geschichte, die ebenso glanzvoll wie wechselhaft ist –, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Es gibt keine gemeinsame Geschichte aller Landesteile des Jemen, ebenso wie es, bis auf wenige Dekaden, nie eine politische und staatliche Einheit gegeben hat. Die heutige Hauptstadt Sanaa und der Norden blicken auf eine andere Geschichte zurück als die Regionen al-Mahra und Hadhramaut im Osten; und die Geschichte der Stadt Aden und des Südens unterscheidet sich von beiden. In den vergangenen drei Jahrtausenden war das Gebiet, das wir Jemen nennen, keine politische Entität, sondern oft wenig mehr als eine amorphe und ständig wechselnde Ansammlung kleiner Reiche.

Die Idee vom Jemen als einer natürlichen Einheit hingegen ist sehr alt und geht bis auf die Zeit des frühen Islam zurück. Die Grenzen der meisten Staaten des Nahen Ostens wurden von Kolonialmächten erschaffen, viele von ihnen – etwa Jordanien und der Irak – sind Erfindungen mit wenig geschichtlicher Substanz. Im Jemen ist dies anders. Auf der Arabischen Halbinsel stellt der Raum des Jemen, obgleich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Naturräume bestehend, eine Einheit für sich dar, die durch natürliche Land- und Wassergrenzen definiert und von ihrem Umland unterschieden wird; schon früh sprechen Historiker und Geografen, etwa al-Hasan al-Hamdani im 10. Jahrhundert, von diesem Raum als "al-Yaman". Im Süden und Westen ist der Jemen vom Meer umschlossen; im Osten, zwischen Jemen und Oman, befindet sich das dünn besiedelte Gebiet von al-Mahra. Nördlich des Hadhramaut wird der Jemen von der gewaltigen Sandwüste des Rub al-Khali, des Leeren Viertels begrenzt, die es von den Machtzentren Saudi-Arabiens trennt wie ein Meer. Nur im bergigen Nordwesten ist der Übergang zwischen Jemen und Saudi-Arabien fließend und umstritten; auf große Gebiete – die heute saudischen Provinzen Asir, Dschaizan und Nadschran – erheben beide Staaten Anspruch.

Es gibt die Idee vom Jemen als einer natürlichen Einheit, und es gibt die Vision eines politisch geeinten Jemen. Die Geschichte des Landes hat jedoch nur kurz und ausnahmsweise größere politische Strukturen gesehen, die weit mehr durch ihre Referenzen an Religion, Dynastien oder Ideologien definiert wurden als durch territoriale Integrität. Macht war auf eine Vielzahl kleiner Zentren verteilt, die auf ihre eigenen kleinen Lokalgeschichten zurückblickten. Nahezu immer regierten mehrere Herrscher gleichzeitig über Reiche, die einander oft bekämpften und sich überlagerten, wuchsen und zerfielen. Der Wunsch nach staatlicher Einheit bildete sich erst in einem Kontext heraus, der von ausländischen Mächten vorbereitet und geformt worden war, und der 1990 schließlich zur Vereinigung des damaligen Nord- und Südjemen führte, die sich schon vier Jahre später in einen Bürgerkrieg verstrickten, dessen Wunden niemals heilten und dessen Folgen Nord und Süd anschließend wieder auseinandertrieben. Heute, im Zeitalter erneuter Bürgerkriege und ausländischer Interventionen, ist der Traum von der politischen Einheit des Jemen abermals in weite Ferne gerückt.

Das antike Südarabien

Trotz der natürlichen Land- und Seebarrieren, die das Land umgrenzen, war der Jemen nie isoliert; die geläufigen Beschreibungen als "verbotenes Land" oder "verschlossenes Königreich" sind unzutreffend. Der Jemen und seine Bewohner unterhielten immer Beziehungen mit dem Ausland und waren beständig durch Handel, Pilger-, Karawanen- und Gelehrtennetzwerke in die Außenwelt eingebunden.

Im Jahrtausend vor Christus boten die geografische Lage und die natürlichen Ressourcen des Landes die Voraussetzungen für die Entstehung hoch entwickelter Kulturen. Die legendären südarabischen Reiche der Antike – Saba, Himyar, Main, Qataban, Hadhramaut – organisierten und kontrollierten den Karawanenhandel über die Arabische Halbinsel und später auch Teile des Seewegs von Afrika, Indien und China nach Mesopotamien, Ägypten und in den Mittelmeerraum inklusive Rom. Insbesondere der Handel mit Luxusgütern wie dem begehrten Weihrauch brachte ihnen großen Reichtum. Sie schufen einige der beeindruckendsten Bauten der Antike, etwa den Staudamm von Marib, der zu den Weltwundern der Antike gerechnet wurde, und die Tempelanlagen von Marib, Sirwah und Qarnaw. Ihr legendärer Reichtum weckte Begehrlichkeiten; ein Versuch des römischen Feldherrn Aelius Gallus 25 vor Christus, das Königreich von Saba zu erobern, scheiterte jedoch.

In den ersten Jahrhunderten nach Christus wurde den südarabischen Reichen durch die Verlagerung der Handelswege allmählich die wirtschaftliche Grundlage entzogen, und interne Kämpfe schwächten ihre Macht. 525 eroberten die christlichen, aus Abessinien stammenden Aksumiten mit byzantinischer Unterstützung Südarabien, nachdem sich zuvor Teile der Bevölkerung dem Judentum zugewandt hatten. Um 575 gelangte der Jemen in die Abhängigkeit des neupersischen Sassanidenreiches und wurde wenig später zur persischen Provinz.

Ankunft des Islam und die islamischen Reiche

Noch zu Lebzeiten des Propheten Muhammad, um 630 und während der Herrschaft des sassanidischen Governeurs Badhan kam der Jemen mit dem Islam in Berührung. Während dieser Zeit wurden die Moscheen von Dschanad (nahe Taizz) und die Große Moschee von Sanaa erbaut. Der Übertritt des Jemen zum Islam war jedoch ein uneinheitlicher, zum Teil von schweren Rückschlägen begleiteter Prozess. Nach Muhammads Tod 632 fielen Teile der jemenitischen Stämme wieder vom Islam ab und wurden in den Feldzügen des ersten Kalifen Abu Bakr abermals unterworfen. Erst nach dem Sieg der Muslime in diesen sogenannten Ridda-Kriegen wurde der Jemen dem Islamischen Kalifat untergeordnet und Provinz des islamischen Reiches. Bis zur Ankunft der Ayyubiden 1173 wurden große Teile des nördlichen und südlichen Jemen von einer Anzahl islamischer (sunnitischer und ismailitischer) Dynastien beherrscht – den Ziyadiden, Yufiriden, Najahiden, Sulayhiden, Sulaymaniden, Hamdaniden und Mahdiden –, deren Herrschaft jedoch lokal und fragmentiert blieb und die sich häufig in Machtkämpfen miteinander befanden.

Das Jahr 897 ist für Jemens islamische Geschichte besonders bedeutend. In jenem Jahr legte Yahya bin al-Husayn ar-Rassi, genannt al-Hadi ila l-Haqq ("der zum Recht führt"), in der Region von Saada im nördlichen Jemen die Grundlagen für einen theokratischen zaiditisch-schiitischen Staat. Der Ankunft von al-Hadi war ein langwieriger Konflikt zwischen lokalen Stämmen vorausgegangen, den diese aus eigener Kraft nicht mehr zu lösen vermochten, weswegen sie al-Hadi aus Medina einluden, in ihrem Konflikt zu vermitteln. Nach erfolgreicher Vermittlung schuf al-Hadi in Saada die Grundlagen eines zaiditischen Staates, der ungewöhnlich lange – vom 9. Jahrhundert bis 1962 – überdauerte.

Al-Hadi war ein sayyid, ein Nachfahre des Propheten Muhammad. Die Zaidiyya, auch Fünfer-Schia genannt, ist eine schiitische Glaubensrichtung, die im 8. Jahrhundert am Kaspischen Meer entstand. Herzstück der Zaidiyya ist die Forderung nach der geistigen und weltlichen Führung der zaiditischen Gemeinschaft durch einen sayyid, einen Nachkommen des Propheten. Fortan gehörten der Herrscher des zaiditischen Staates – genannt Imam – und die meisten seiner Notabeln einer anderen genealogischen Linie an als seine Untertanen, von denen der größte Teil tribaler Abstammung war.

Trotz der glücklichen Begleitumstände bei seiner Etablierung unterlagen der Einfluss und die Ausdehnung des zaiditischen Reiches in den kommenden Jahrhunderten dramatischen Schwankungen. Der zaiditische Imam konkurrierte mit den Herrschern anderer kleiner Reiche, die sich im Jemen gebildet hatten. 1173 wurden Teile des Jemen von den Ayyubiden besetzt, die unter Turanshah – dem Bruder des ägyptischen Sultans Saladin – die südlichen Teile des Jemen inklusive der Küstenebene des Roten Meeres eroberten. Mit ihrer starken Armee und effizienten Verwaltung besiegten sie die kleinen Dynastien des südlichen Jemen und der Küstenebene und schufen auf diese Weise etwas, das der politischen Entität "Jemen" zum ersten Mal entfernt ähnlich sah. Der Norden des Jemen blieb jedoch in der Hand der zaiditischen Imame.

Ab Mitte des 13. Jahrhunderts brachte der Aufstieg der Rasuliden, deren Herrschaft jener der Ayyubiden folgte, Teilen des Jemen eine mehr als zwei Jahrhunderte währende kulturelle Blütezeit. Die Rasuliden förderten nicht nur den Handel und sorgten damit für wirtschaftliche Prosperität, sondern auch die Wissenschaften, Astronomie, Literatur und Künste. Unter rasulidischer Herrschaft wurden einzigartige Moscheen, unter anderem die Aschrafiya-Moschee in Taizz, sowie Burgen und Paläste erbaut. Die Rasuliden beherrschten neben dem jemenitischen Kernland – der Norden blieb weiter unter Kontrolle der Zaiditen – auch Teile des Hadhramaut sowie des Hedschas bis nach Mekka. Das führte zu Konflikten mit den ägyptischen Mamluken, die ebenfalls die Herrschaft über die Heiligen Stätten Mekka und Medina beanspruchten. Im 14. Jahrhundert gelang es den Zaiditen, den Rasuliden Sanaa zu entreißen. Im 15. Jahrhundert konnten sich die Rasuliden nur noch in den südlichen Gebieten ihres einstigen Herrschaftsbereiches behaupten, wo sie 1454 von den Tahiriden gestürzt wurden.

Die osmanischen Okkupationen

1516 besetzten die Mamluken Gebiete des Jemen, denen bereits ein Jahr später – in Reaktion auf die portugiesischen Expansionen entlang des Roten Meeres und nach Indien – die Osmanen folgten. Während dieser sogenannten ersten osmanischen Okkupation eroberten die Osmanen Teile des Jemen inklusive Sanaa. Den Qasimiten – den Imamen der qasimitischen Dynastie, die zu jener Zeit über die Zaiditen herrschten – gelang es, große Teile der nördlichen Stämme hinter sich zu vereinen und für den Kampf gegen die ungeliebten osmanischen Besatzer zu mobilisieren. Beim Abzug der Osmanen 1635 befanden sich die Qasimiten auf dem Höhepunkt ihrer Macht und konnten ihre Herrschaft über große Teile des nördlichen und südlichen Jemen inklusive des Hadhramaut im Osten ausdehnen. Anschließend jedoch begannen sie sich zunehmend in internen Machtkämpfen aufzureiben und die Kontrolle über ihr Reich zu verlieren.

Das zaiditische Reich befand sich noch in dieser Phase der Zerrüttung, als die Osmanen nach Öffnung des Suezkanals 1869 abermals den Jemen besetzten und sich 1872 in Sanaa etablierten. Auch die zweite osmanische Okkupation bewirkte galvanische Prozesse unter den zaiditischen Stämmen des Nordjemen. Im frühen 20. Jahrhundert gelang es Imam Yahya Hamid al-Din, auch er ein Abkomme der qasimitischen Linie, einen großen Teil der starken Stämme des nördlichen Hochlandes zu vereinen und mit ihnen gegen die Osmanen zu Felde zu ziehen, die zugleich in einem Krieg mit dem – mit Italien verbündeten – Idrisi-Herrscher des Asir verwickelt waren, der ebenfalls entlang der Küstenebene des Roten Meeres expandierte. Der Zusammenbruch des Osmanischen Reiches während des Ersten Weltkrieges führte auch im Jemen zum Abzug der osmanischen Truppen. Imam Yahya dehnte seine Macht in jene Gebiete aus, die zuvor unter osmanischer Herrschaft gewesen waren.

Yahyas ungewöhnlich großes Machtbewusstsein und seine harte Hand bei der Durchsetzung seiner Ziele führten jedoch bald zu Auseinandersetzungen mit gerade jenen Stämmen, die die Basis seiner militärischen Macht gewesen waren und ihm zum Sieg gegen die Osmanen verholfen hatten. Yahyas Nachfolger, Imam Ahmad, setzte diese Politik der harten Hand gegenüber den Stämmen fort. Tribale Aufstände und Rebellionen nahmen zu, in deren Verlauf sich wichtige Stämme vom Imam abwandten und sich mit den "Freien Jemeniten" verbündeten: nationalistischen Widerstandsgruppen, die hauptsächlich von Aden aus auf den Sturz des Imam hinarbeiteten.

Als Imam Ahmad starb, kam es am 26. September 1962 zur Revolution. In dem anschließenden Bürgerkrieg wurden die Royalisten von Saudi-Arabien, hinter denen Großbritannien stand, und die Republikaner von Ägypten unterstützt. Mit Beginn des Sechstagekrieges 1967 mit Israel sahen sich die Ägypter jedoch gezwungen, ihr Engagement im Jemen aufzugeben. Da aber auch Saudi-Arabien begann, sich schrittweise von den Royalisten abzuwenden, vermochten die Republikaner 1970 zu siegen.

Die Briten in Aden

Im Süden des Jemen nahm die Geschichte einen besonderen Verlauf, als die Briten 1839 die Hafenstadt Aden besetzten. Die so entstehende Kronkolonie Aden war für das britische Empire aus mehreren Gründen von zentraler geostrategischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Zunächst diente Aden als strategische Basis gegen die Präsenz mamlukisch-osmanischer Truppen auf der Arabischen Halbinsel, die im Auftrag des osmanischen Sultans die Wahhabiten in Zentralarabien, die später den saudischen Staat formten, zurückgedrängt hatten und am Roten Meer entlang bis nach Taizz expandierten. Kurz darauf, mit der zweiten osmanischen Okkupation des jemenitischen Hochlandes, wurde die strategische Bedeutung des Stützpunkts Aden als Bollwerk gegen die Osmanen nochmals verstärkt. Zudem diente der Hafen von Aden, einer der größten natürlichen Seehäfen der Welt, der Bekohlung und Trinkwasserversorgung der britischen Schiffe auf dem Seeweg nach Indien. Ab 1869, mit der Eröffnung des Suezkanals, lag Aden am Schnittpunkt der Routen von und nach Suez und Indien, London und Singapur und war der drittgrößte Seehafen seiner Zeit.

Nur die Kronkolonie mit dem Hafen befand sich unter der direkten Kontrolle der Briten. Im Hinterland entstand das sogenannte Protektorat Aden: ein Zusammenschluss neun lokaler Stämme, deren Herrscher – hier Sultane oder Emire genannt – Kooperationsverträge mit den Briten eingingen. Das Protektorat wuchs, als die Briten auch Kooperationsverträge mit dem Sultan von al-Mahra und Sokotra sowie mit den Herrschern der Quayti- und Kathiri-Dynastien im Hadhramaut eingingen, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit britischer Unterstützung staatsähnliche Gebilde aufbauten. Ihre Grenzen waren jedoch nicht immer eindeutig definiert; einige, wie das Sultanat von al-Mahra und Sokotra, verfügten nur über rudimentäre Verwaltungsstrukturen. Kronkolonie und Protektorat zusammen umfassten im Großen und Ganzen jene Territorien, die später zum Südjemen werden sollten. Die Trennlinie zwischen den Einflusssphären der Briten und der Osmanen in Südarabien – die Anglo-Türkische Linie – wiederum ähnelte bereits der Grenze zwischen dem späteren Nord- und Südjemen.

Nord- und Südjemen

Die Welle der Unabhängigkeitsbewegungen und des arabischen Nationalismus in den revolutionären 1960er Jahren brachten auch im Jemen große Umbrüche. Die Arabische Republik Jemen, auch Nordjemen genannt, war bereits 1962 nach dem Tod von Imam Ahmad von republikanischen Kräften ausgerufen worden, musste aber noch acht Jahre gegen die von Saudi-Arabien unterstützen Royalisten verteidigt werden. Die Ziele der Revolution waren die Abschaffung des Imamats und des von der Zaidiyya legitimierten politischen Herrschaftsanspruchs der sayyids sowie die Bildung eines modernen Staates in Form einer Republik. Die Anfänge der nordjemenitischen Republik waren turbulent, da verschiedene politische und gesellschaftliche Faktionen erbittert um Macht und Einfluss rangen. Der politische und finanzielle Einfluss Saudi-Arabiens – das sich von den Royalisten abwandte, um sich schließlich mit den Republikanern zu arrangieren – nahm enorme Dimensionen an. Der Bürgerkrieg von 1962 bis 1970 im Nordjemen hatte bei den Saudis die Sichtweise entstehen lassen, dass die konsequente Durchsetzung saudischer Interessen im Jemen unabdingbar für die Sicherheit und Stabilität des Königreiches sei. Zudem sahen die ultrakonservativen Saudis den Nordjemen als strategisches Bollwerk gegen den nahezu zeitgleich entstehenden marxistisch-sozialistisch orientierten und als "gottlos" angesehenen Staat im Südjemen.

Ab 1978 wurde der Nordjemen von Ali Abdullah Salih regiert, einem Angehörigen des Militärs, der in den Wirren nach der Ermordung der Präsidenten Ibrahim al-Hamdi und Ahmad al-Ghashmi an die Macht gekommen war. Nach schwierigen ersten Jahren, die von politischen und ökonomischen Krisen sowie einem erbitterten Guerillakrieg zwischen Nord- und Südjemen überschattet wurden, gelang es Salih ab 1982, Nordjemen durch die Einberufung eines Allgemeinen Volkskongresses zu konsolidieren, der in den folgenden Jahren den Charakter einer Einheitspartei annahm. Weit mehr jedoch als auf politischen und ideologischen Grundlagen beruhten Politik und Regierungsstil von Salih auf den Prinzipien der Kooptation und Patronage: Mitglieder seiner Familie und seines Stammes, die Sanhan, die der einflussreichen Stammeskonföderation der Hashid angehören, wurden in einflussreiche Positionen der Regierung gesetzt und die Loyalität der übrigen Stammesführer des Nordens sowie der politischen Opposition durch großzügige finanzielle Zuwendungen erkauft. Innenpolitisch war der Nordjemen weiter geprägt vom Ringen verschiedener politischer Faktionen, vor allem dem Bestreben eines tribal-islamistischen Blocks unter Scheich Abdullah al-Ahmar zur Ausmerzung der Linken, der von Saudi-Arabien unterstützt wurde. Salih hingegen verfolgte eine stärker inklusive Politik, vor allem, um seiner Macht eine breitere Basis zu geben und von den einzelnen Faktionen unabhängig zu regieren.

Auch im Süden kam es in den 1960er Jahren zum politischen Umbruch. 1963 begannen lokale Befreiungsgruppen mit ägyptischer und sowjetischer Unterstützung eine Rebellion gegen die britische Herrschaft, in deren Verlauf sich die Briten zum Rückzug aus Südarabien gezwungen sahen. Die Volksrepublik Südjemen wurde im November 1967 unabhängig erklärt und 1969 in Volksdemokratische Republik Jemen umbenannt. Der Südjemen, von einer sozialistischen Einheitspartei regiert, war der einzige marxistisch orientierte Staat im Nahen Osten und unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion und anderen kommunistischen und sozialistischen Staaten. Der Südjemen verfolgte modernistische innen- und gesellschaftspolitische Ziele wie Landreformen, Gleichberechtigung der Frau, Einschränkung der Polygamie, Verbot der Kinderheirat, Einschränkung des Tribalismus und Ersetzung der Scharia durch staatliches Gesetz. Das Familiengesetz des Südjemen galt als das progressivste seiner Zeit im arabischen Kontext. Per Verfassung wurden der Bevölkerung Arbeit, Wohnraum sowie freie Bildung und Gesundheitsversorgung zugesichert. Mitte der 1980er Jahre war der Analphabetismus fast vollständig beseitigt. Flügelkämpfe innerhalb der Sozialistischen Partei führten 1986 zu einem blutigen zehntägigen Bürgerkrieg, aus dem Ali Salim al-Beidh als Generalsekretär der Sozialistischen Partei hervorging.

Die Beziehungen zum Nordjemen, in dem tribal-konservative und allmählich erstarkende islamistische Kräfte mit Unterstützung von Saudi-Arabien die Politik des Südjemen strikt ablehnten, waren lange quasi unberechenbar; sie ähnelten einem bizarren politischen "Menuett", in dem sich militärische Konfrontationen mit Einheitsversprechen abwechselten. Die in den späten 1980er Jahren in der Sowjetunion einsetzende Perestroika, aber auch das gemeinsame Interesse an der Erschließung der Ölfelder entlang der innerjemenitischen Grenze sowie Salihs Bestrebungen zum Ausbau seiner Machtbasis unabhängig vom tribal-islamistischen Block des Nordens, führten zu einer Annäherung der beiden Staaten, die sich am 22. Mai 1990 zur Republik Jemen vereinigten.

Problematische Einheit

Die im Mai 1990 verabschiedete Einheitsverfassung der Republik Jemen sah ein pluralistisches politisches System und freie Wahlen vor, bis zu deren Durchführung politische Macht zu gleichen Teilen zwischen dem Norden und dem Süden aufgeteilt werden sollte. Salih wurde Staatschef, während al-Beidh Vizepräsident wurde. Ein Präsidialrat und ein Übergangsparlament wurden mit Vertretern aus Nord und Süd besetzt. Die ebenfalls vorgesehene Integration der Verwaltungen gelang jedoch nicht; insbesondere das Militär blieb de facto unter nördlichem und südlichem Kommando geteilt.

Bei den Parlamentswahlen von 1993 konnten Salihs Allgemeiner Volkskongress und Abdullah al-Ahmars islamistische Islah-Partei viele Wähler für sich gewinnen. Die Sozialistische Partei ging geschwächt aus den Wahlen hervor, obwohl sie die meisten Sitze im zwar flächenmäßig größeren, jedoch weit weniger bevölkerungsstarken Süden gewonnen hatte. Das neue Parlament wurde daher deutlich vom Norden dominiert. In den anschließenden Monaten verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Nord und Süd; wachsendes Misstrauen, Entfremdung und ein zunehmend vergiftetes politisches Klima machten die weitere Zusammenarbeit letztlich unmöglich. Der Versuch des Südens, die staatliche Unabhängigkeit wieder herzustellen, mündete im Mai 1994 in einen kurzen, aber heftigen Bürgerkrieg, der die Hegemonie des Nordens im vereinten Jemen bestätigte und zementierte. Tausende Politiker und Militärs des Südens wurden anschließend vertrieben, darunter al-Beidh, der ehemalige Generalsekretär der Sozialistischen Partei und Vizepräsident des vereinigten Jemen, Tausende andere in den Zwangsruhestand ohne angemessene Pensionen versetzt.

Entstehung der Huthis

Die Jahre der Einheit bescherten dem Jemen eine Periode der Stabilität, die sich rückblickend jedoch auch als eine Zeit der zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Erstarrung und – trotz einer Reihe von Kommunal-, Parlaments-, und Präsidialwahlen – der schleichenden Entdemokratisierung erwies. Begünstigt von Unzufriedenheit in weiten Teilen der Bevölkerung, formierten sich Widerstandsgruppen gegen das Salih-Regime in Sanaa, von denen vor allem zwei – die Huthis im Norden und die Unabhängigkeitsbewegung Hirak im Süden – den weiteren Verlauf der Geschichte bestimmten.

Die Entstehung der Huthis ist das Ergebnis eines komplexen Prozesses, der weit in die Geschichte des Jemen zurückreicht. Die Revolution von 1962 und die Abschaffung des Imamats hatten die Gruppe der sayyids (der Nachkommen des Propheten Muhammad) marginalisiert, die seit dem 9. Jahrhundert die regierende Elite im zaiditischen Jemen gewesen waren. Im stark von tribalen Normen und Traditionen geprägten, ruralen Norden stiegen nach 1962 stattdessen die Stammesführer – die Scheichs – zur politisch und wirtschaftlich einflussreichsten Gruppe auf. Die Scheichs dominierten die Wirtschaft und begannen nach 1993, die Parlamentssitze quasi in der Familie zu vererben. Wegen ihrer überragenden Rolle wurden sie sowohl von der Regierung in Sanaa als auch von Saudi-Arabien mit großzügigen Patronagezahlungen bedacht. Diese Ungleichverteilung von politischer Partizipation und ökonomischen Ressourcen führte zu Unzufriedenheit im einfachen Volk, dessen politische, soziale und ökonomische Situation sich nach 1962 oft nicht wesentlich verbessert hatte.

In diesem Umfeld konnten religiöse Dynamiken eine ungeheure Wucht entfalten. In der Geschichte des Jemen war das Zusammenleben von schiitisch-zaiditischen und sunnitischen Gruppen zumeist unproblematisch gewesen. Dies änderte sich, als sich im Norden ab den frühen 1980er Jahren radikale sunnitische Glaubensrichtungen auszubreiten begannen, die von Saudi-Arabien, vom konservativ-islamistischen Block um Scheich Abdullah al-Ahmar, sowie zeitweise – aus politischem Kalkül – von der jemenitischen Regierung gefördert wurden. Auch al-Qaida entwickelte eine Präsenz im Jemen, seit in den späten 1980er Jahren Veteranen des Afghanistan-Krieges im Jemen Zuflucht suchten. Der Anschlag auf die USS Cole im Hafen von Aden im Jahr 2000 wurde vom jemenitischen Ableger der al-Qaida verübt.

Das Gefühl der Marginalisierung und Bedrohung durch die vorwiegend von Saudi-Arabien finanzierte Ausbreitung des radikalen Sunnismus führte dazu, dass sich ein Teil der Zaiditen ab den späten 1980er Jahren ebenfalls organisierte und allmählich radikalisierte. Aus dieser zaiditischen Bewegung gingen in den frühen 2000er Jahren die Huthis hervor, die den Namen ihres Anführers, des sayyid Husayn al-Huthi, trugen. Unter Husayn al-Huthis Führung wurde die Bewegung zu einem Sammelbecken all jener im zaiditisch geprägten Norden, die sich religiös, politisch, sozial und wirtschaftlich marginalisiert fühlten und mit dem Status quo unzufrieden waren. Husayn al-Huthis Unwille, mit Salih zu kooperieren, wurde vom Regime als Provokation empfunden.

Der Konflikt zwischen dem Regime und den Rebellen begann im Sommer 2004 im Zusammenhang mit einer Polizeioperation in Husayn al-Huthis Heimatdorf in den Bergen von Saada. Im tribalen Milieu des nördlichen Hochlandes entwickelte der Konflikt schnell eine enorme Eigendynamik und wuchs sich in den folgenden Jahren zu einem Krieg aus, der große Teile der Bevölkerung des Hochlandes gegen die Regierung mobilisierte und ab 2009 auch kurzzeitig die sensible Grenze nach Saudi-Arabien überschritt. Die Saudis nahmen dies zum Anlass, einen Luftkrieg gegen die Huthis zu beginnen, um ihre Grenze zu schützen und die bereits drohende Niederlage des Regimes in Sanaa zu verhindern; zudem fürchteten die Saudis die Entstehung einer schiitischen Entente zwischen den Huthis und dem Erzfeind Iran. Der Krieg endete unentschieden im Februar 2010. Die Zeit nach dem Ende der Saada-Kriege bis zum Beginn der Protestbewegung des Arabischen Frühlings 2011 nutzten die Huthis, ihre Macht im Norden zu konsolidieren. Es erübrigt sich zu sagen, dass sie ungeheuer von der Schwächung des Regimes durch die Protestbewegung und dem Sturz Salihs profitierten, mit dem sie sich anschließend, bis zu Salihs Tod 2017, gegen seinen Nachfolger Abd Rabbuh Mansur Hadi verbündeten. Ab 2013 verfolgten die Huthis eine Doppelstrategie der politischen Betätigung in Jemens Nationaler Dialogkonferenz und gleichzeitiger militärischer Expansion, was ihnen ermöglichte, ihre politischen Visionen in das Abschlussdokument der Nationalen Dialogkonferenz einzubringen und anschließend, im September 2014, die Hauptstadt Sanaa militärisch zu erobern.

Entstehung der Südbewegung

Die zweite große Widerstandsbewegung gegen das Regime in Sanaa ging vom ehemaligen Südjemen aus. Der Bürgerkrieg von 1994 zwischen dem ehemaligen Nord- und Südjemen hatte ein unüberwindbares Misstrauen bei großen Teilen der südlichen Bevölkerung gegenüber dem Norden erzeugt, das sich in den Folgejahren noch verstärkte, als der Norden seine politische Hegemonie weiter ausbaute und dem vormals liberalen, modernistischen Süden seine tribal-konservativen und religiösen Werte aufzwang. Die südliche Wirtschaft lahmte; wegen Korruption und Rechtsunsicherheit war Aden nicht wie geplant zur Wirtschaftshauptstadt des vereinten Jemen geworden. 80 Prozent des jemenitischen Öls lagen auf südlichem Territorium, aber die Einnahmen aus der Ölförderung flossen in obskure Kassen in Sanaa. Die Einheit mit dem Norden wurde vom Süden zunehmend als eine feindliche Besatzung erlebt.

Die Südliche Bewegung, auch Hirak genannt, entstand 2006/07 als Folge von Demonstrationen südjemenitischer Staatsbediensteter und Soldaten, die gegen ihre Zwangspensionierung seit dem Bürgerkrieg von 1994 protestierten und höhere Pensionszahlungen forderten. Die Demonstrationen fanden Unterstützer aus anderen Bevölkerungsgruppen des Südens und weiteten sich schnell aus. Als die Proteste ab 2008 immer brutaler vom Regime unterdrückt wurden, das sich damals bereits im Krieg mit den Huthis befand, wurden im Süden Forderungen nach Abspaltung vom Norden und Rückkehr zum unabhängigen Südjemen laut. Mit Anbruch des Arabischen Frühlings 2011 wurde die Bewegung zur "Südarabischen Revolution": ein Sammelbecken jener Gruppen, die für die Unabhängigkeit des Südens eintraten. Viele von ihnen erinnern sich auf nostalgische Weise an Adens Vergangenheit; die sozialen Errungenschaften des Südjemen vor der Einheit haben bis heute eine große Wirkkraft auf die politische Mobilisierung vieler Südjemeniten. Die Nationale Dialogkonferenz 2013 scheiterte darin, einen Dialog mit der Unabhängigkeitsbewegung des Südens zu etablieren; heute haben sich weite Teile des Südens unter der Führung des regierungsähnlichen Südübergangsrates de facto vom Norden abgespalten. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die derzeitige neuerliche Aufteilung des Jemen ein Dauerzustand ist oder eine weitere Episode in der an Fragmentierungen reichen jemenitischen Geschichte.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. David Heinrich Müller, Al-Hamdanis Geographie der arabischen Halbinsel, 2 Bde., Leiden 1884/1891.

  2. Vgl. Laurent Bonnefoy, Yemen and the World. Beyond Insecurity, New York 2018.

  3. Vgl. Hermann von Wissmann, Die Geschichte des Sabäerreiches und der Feldzug des Aelius Gallus, in: Hildegard Temporini (Hrsg.), Aufstieg und Niedergang der Römischen Welt, Teil II: Principat, Berlin 1977, S. 308–544.

  4. Vgl. Walter W. Müller, Outline of the History of Ancient Southern Arabia, in: Werner Daum (Hrsg.), Yemen. 3000 Years of Art and Civilisation in Arabia Felix, Innsbruck 1987, S. 49–54.

  5. Vgl. Elias S. Shoufani, Al-Riddah and the Muslim Conquest of Arabia, Toronto 1973. Der arabische Ausdruck ridda bedeutet "Apostasie", also die Abwendung von einer Religion.

  6. Vgl. Rex Smith, The Political History of the Islamic Yemen down to the First Turkish Invasion (1–945/622–1538), in: Daum (Anm. 4), S. 129–139.

  7. Vgl. Johann Heiss, War and Mediation for Peace in a Tribal Society (Yemen, 9th Century), in: Andre Gingrich/Sylvia Haas/Gabriele Paleczek (Hrsg.), Kinship, Social Change and Evolution, Horn 1989, S. 63–74.

  8. Sayyid (plural sada) ist ein Ehrentitel der Nachkommen des Propheten Muhammad, die über seine Tochter Fatima und deren Ehemann Ali ibn Abi Talib von ihm abstammen.

  9. Vgl. Wilferd Madelung, Der Imam al-Qasim ibn Ibrahim und die Glaubenslehre der Zaiditen, Berlin 1965.

  10. Vgl. Noha Sadek, Custodians of the Holy Sanctuaries: Rasulid-Mamluk Rivalry in Mecca, Berlin 2019.

  11. Vgl. Rex Smith, Rasulids, in: The Encyclopedia of Islam, Bd. 8, Leiden 1995, S. 455ff.

  12. Vgl. Paul Dresch, Tribes, Government and History in Yemen, Oxford 1989, S. 212–218.

  13. Vgl. Caesar E. Farah, The Sultan’s Yemen. 19th-Century Challenges to Ottoman Rule, London 2002.

  14. Vgl. Anne K. Bang, The Idrisi State of Asir 1906–1934, Bergen 1996.

  15. Vgl. Abd al-Aziz al-Masudi, al-Yaman al-muasir [Contemporary Yemen], Kairo 2006, S. 138f.

  16. Vgl. J. Leigh Douglas, The Free Yemeni Movement 1935–1962, Beirut 1987.

  17. Vgl. Asher Orkaby, Beyond the Arab Cold War. The International History of the Yemen Civil War, 1962–68, Oxford 2017.

  18. Vgl. R.J. Gavin, Aden Under British Rule. 1839–1967, London 1975.

  19. Ebd.

  20. Vgl. John Matthew Willis, Unmaking North and South. Cartographies of the Yemeni Past, 1857–1934, London 2012.

  21. Vgl. William Harold Ingrams, A Report on the Social, Economic and Political Conditions of the Hadhramaut, London 1937.

  22. Vgl. Gregory Gause, Saudi-Yemeni Relations, New York 1990.

  23. Vgl. Robert D. Burrowes, The Yemen Arab Republic. The Politics of Development 1962–1986, Boulder 1987, S. 124f.

  24. Vgl. Sarah Phillips, Yemen and the Politics of Permanent Crisis, London 2011, S. 51–74.

  25. Vgl. Burrowes (Anm. 23), S. 101–113.

  26. Vgl. Susanne Dahlgren, Contesting Realities. The Public Sphere and Morality in Southern Yemen, New York 2010, S. 153–162.

  27. Vgl. Noel Brehony, Yemen Divided. The Story of a Failed State in South Arabia, London 2013, S. 151–167.

  28. Nach einem Ausdruck von Burrowes (Anm. 23), S. 99.

  29. Vgl. Paul Dresch, A History of Modern Yemen, Cambridge 2000, S. 183–204.

  30. Vgl. Sheila Carapico, Campaign Politics and Coalition-Building. The 1993 Parliamentary Elections, in: Yemen Update 33/1993, S. 37ff.

  31. Vgl. Jamal al-Suwaidi, The Yemeni War of 1994, Abu Dhabi 1995.

  32. Vgl. Gabriele von Bruck, Islam, Memory, and Morality in Yemen. Ruling Families in Transition, New York 2005.

  33. Vgl. Marieke Brandt, Tribes and Politics in Yemen. A History of the Houthi Conflict, London 2017, S. 311ff.

  34. Zur Ausbreitung radikaler sunnitischer Glaubensrichtungen im Jemen vgl. Laurent Bonnefoy, Salafism in Yemen. Transnationalism and Religious Identity, London 2011.

  35. Vgl. Lisa Wedeen, Peripheral Visions. Publics, Power and Performance in Yemen, Chicago 2008, S. 198; Marieke Brandt, The Global and the Local. Al-Qaeda and Yemen’s Tribes, in: Olivier Roy/Virginie Collombier (Hrsg.), Tribes and Global Jihadism, London 2017, S. 105–130.

  36. Vgl. Brandt (Anm. 33), S. 337–342 sowie dies., The Huthi Enigma. Ansar Allah and the Second Republic, in: Marie-Christine Heinze (Hrsg.), Yemen and the Search for Stability. Power, Politics and Society after the Arab Spring, London 2018, S. 160–183. Zur Nationalen Dialogkonferenz siehe auch den Beitrag von Marie-Christine Heinze in diesem Heft.

  37. Vgl. Anne-Linda Amira Augustin, Die Südbewegung. Aden und die politischen Umbrüche im Jemen, in: Beate Backe/Thoralf Hanstein/Kristina Stock (Hrsg.), Arabische Sprache im Kontext. Festschrift zu Ehren von Eckehard Schulz, Leipzig 2018, S. 411–430.

  38. Vgl. ebd.

  39. Vgl. dies., Generational and Political Change in Southern Yemen, in: Heinze (Anm. 36), S. 93–114.

  40. Zum Südübergangsrat siehe auch den Beitrag von Marie-Christine Heinze in diesem Heft.

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ist Wissenschaftlerin und Projektleiterin am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Ihre Forschungen konzentrieren sich auf die Sozialanthropologie, politische Rolle und Geschichte der tribalen Gesellschaften Südwestarabiens, insbesondere des Jemen. E-Mail Link: marieke.brandt@oeaw.ac.at