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Didaktische Konzeptionierung | Gesundheitspolitik | bpb.de

Gesundheitspolitik Merkmale des deutschen Gesundheitswesens Gesundheitswesen im Überblick Deutsche Besonderheiten Staat und Politik Selbstverwaltung Freie Verbände Ambulante ärztliche Versorgung Strukturen und Versorgungsformen Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen Vergütung vertragsärztlicher Leistungen Grundprobleme der Vergütung ärztlicher Leistungen Vergütung privatärztlicher Leistungen Stationäre Versorgung Strukturen und Inanspruchnahme Finanzierung und Vergütung Wie solidarisch ist die gesetzliche Krankenversicherung? Solidarität in der GKV Solidarprinzip Leistungskatalog Zuzahlungen Beitragsbemessung Versicherungspflichtgrenze Ausblick Literatur Versorgung und Regulierung Krankenhauspolitik und Krankenhausversorgung Überblick Versorgungsbedarf Krankenhausplanung und -finanzierung Vergütung Steuerungssystem in der stationären Versorgung Qualität und Qualitätsmängel Arzneimittelpolitik und Arzneimittelversorgung Überblick Verordnung und Verbrauch Zulassung, Herstellung und Vertrieb Ausgabenentwicklung und Preisbildung Kostendämpfung Qualitätssicherung Reformen Gesundheitliche Versorgung in Stadt und Land Didaktische Konzeptionierung Regionale Ungleichheiten Ursachen Versorgungsstruktur- und Versorgungsstärkungsgesetz Neufassung der Bedarfsplanungsrichtlinie Weitere Schritte Ausblick Literatur Aufbau eines integrierten Versorgungssystems Didaktische Konzeptionierung Integrationsbedarf und Integrationsbemühungen Gesetzliche Regelungen zur Integration Umsetzung Umsetzungshindernisse Literatur Finanzierung: Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) Prinzipien der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Das Solidarprinzip Sachleistungsprinzip – Kostenerstattungsprinzip Der Risikostrukturausgleich (RSA) Die gegliederte Krankenversicherung GKV und soziale Sicherung Literatur Finanzierungssystem der GKV heute Didaktische Konzeptionierung Grundmerkmale der GKV-Finanzierung Die Funktionsweise des Gesundheitsfonds Wahltarife Die Pflegeversicherung Pflegebedürftigkeit als soziales Risiko Ziele und Wirkungen der Pflegeversicherung Organisation und Finanzierung der Pflegeversicherung Die Leistungen der Pflegeversicherung Leistungserbringer – Leistungserbringung – Leistungsinanspruchnahme Die Steuerung der Pflegeversicherung Aktuelle Probleme der Pflegeversicherung Große Gesundheitsreformen Überblick (1975-2016) Etappen Stationäre Versorgung Finanzierung Organisation Ambulante Versorgung Arzneimittelversorgung Fazit und Ausblick Literatur Interessenvertretung und Lobbying in der Gesundheitspolitik Gesundheitspolitik in Europa Gesundheitswesen im europäischen Vergleich Frankreich Kleine Landeskunde Frankreichs Finanzierung Versorgungsstrukturen Regulierung Jüngere Reformen Probleme und Reformvorhaben Großbritannien Landeskunde Finanzierung Versorgungsstrukturen Regulierung Reformen unter New Labour (1997 bis 2010) Der Health and Social Care Act 2013 Niederlande Landeskunde Finanzierung Versorgungsstrukturen Regulierung Jüngere Reformen Aktuelle Probleme Schweden Landeskunde Finanzierung Versorgungsstrukturen Regulierung Aktuelle Probleme Jüngere Reformen Schweiz Landeskunde Finanzierung Versorgungsstrukturen Regulierung Jüngere Reformen Aktuelle Probleme Europäische Integration und deutsche Gesundheitspolitik Europäische Integration Grundzüge Institutionen der EU Kompetenzen Mechanismen europäischer Einflussnahme Gestaltung einer europäischen Gesundheitspolitik Folgen Glossar Impressum

Didaktische Konzeptionierung

Thomas Gerlinger

/ 3 Minuten zu lesen

Hier wird ein Überblick über die einzelnen Kapitel und über das behandelte Thema der Lerntour gegeben. Es werden Lernziele genannt und am Schluss erfolgt eine Zusammenfassung.

Pillenschachtel (© picture alliance / JOKER )

Überblick über die Inhalte des Moduls und die Lerntour

Die Integration von Versorgungsstrukturen zählt zu den großen Herausforderungen für das deutsche Gesundheitswesen, denn die einzelnen Versorgungsbereiche sind hier in besonderer Weise voneinander abgeschottet. Seit der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre unternimmt der Gesetzgeber verstärkte Bemühungen, diese Abschottung zu überwinden.

Dieses Modul gibt einen Überblick über diese Bemühungen und den Stand ihrer Umsetzung. In einem ersten Schritt werden der Begriff der integrierten Versorgung sowie die Gründe für die Stärkung der integrierten Versorgung erläutert (Lerntour "Interner Link: Integrationsbedarf und Integrationsbemühungen").

Die Lerntour "Interner Link: Gesetzliche Regelungen zur Integration von Versorgungsstrukturen" geht auf die gesetzlichen Maßnahmen zur Förderung einer integrierten Versorgung ein. Dabei werden die unterschiedlichen Steuerungsinstrumente und Handlungsfelder näher erläutert. Im Mittelpunkt stehen hier die Verträge zur integrierten Versorgung, strukturierte Behandlungsprogramme (Disease Managment Programme) und Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung.

Die Lerntour "Interner Link: Umsetzung" befasst sich mit der Umsetzung dieser Maßnahmen. Hier stehen die verschiedenen Instrumente und Handlungsfelder der Integration im Mittelpunkt.

Die abschließende Lerntour "Interner Link: Umsetzungshindernisse" legt dar, auf welche Hindernisse die Integration der Versorgung stößt. Dazu zählt die Orientierung von Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen an finanziellen Eigeninteressen, das Festhalten insbesondere auf der Seite der Ärzte an gewachsenen institutionellen Zuständigkeiten oder auch das fortbestehende Nebeneinander von Einzel- und Kollektivverträgen.

Das Programm dieser Lerntour

Lernziele

Dieses Modul verfolgt folgende Lernziele:

  • Die Nutzer dieses Moduls sollen die Notwendigkeit einer verstärkten Integration der Versorgung verstehen.

  • Sie sollen die gesetzlichen Maßnahmen, die auf einer Überwindung der Abschottung von Versorgungssektoren zielen, kennenlernen.

  • Sie sollen sich mit den verschiedenen Handlungsfeldern, auf denen sich eine Versorgungsintegration vollzieht, vertraut machen.

  • Sie sollen die unterschiedlichen Formen, in denen sich eine Integration vollziehen soll, kennenlernen.

  • Sie sollen sich Kenntnisse über den Stand der Umsetzung einer Versorgungsintegration aneignen und die Hindernisse in diesem Prozess verstehen.

Zusammenfassung

Der Begriff "Integrierte Versorgung" bezeichnet die umfassende und koordinierte Bearbeitung aller Gesundheitsprobleme über den gesamten Versorgungsweg von der Primärversorgung bis zur Rehabilitation und Pflege. Der Integrationsbedarf wird durch die Spezialisierung der modernen Medizin erhöht. Außerdem steigt durch den demographischen Wandel voraussichtlich die Zahl der Krankheiten, an denen ein Mensch gleichzeitig leidet (Multimorbidität). Damit wächst auch die Zahl der Spezialisten, die an der Behandlung eines Menschen beteiligt sind. Der Integrationsbedarf, der sich daraus ergibt ist in allen modernen Gesundheitssystemen anzutreffen. Allerdings ist er in Deutschland besonders ausgeprägt, weil das deutsche Gesundheitswesen in besonderer Weise durch eine Abschottung der unterschiedlichen Versorgungsbereiche gekennzeichnet ist.

Seit der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre bemüht sich der Gesetzgeber verstärkt um eine Integration der Versorgungsstrukturen und Verläufe. In diesem Zusammenhang hat er der Selbstverwaltung aus Ärzten und Krankenkassen eine Reihe von Instrumenten an die Hand gegeben. Dazu zählen neue Freiheiten in der Vertragsgestaltung und finanzielle Anreize für die Beteiligten, einschließlich der Patienten.

Vor diesem Hintergrund sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Versorgungsformen und Versorgungseinrichtungen entstanden. Dazu zählen z.B. Disease Management Programme, die hausarztzentrierte Versorgung und die integrierte Versorgung. Umstritten ist allerdings, ob und inwieweit diese Neuerungen auch zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität geführt haben. Hinzu kommen Medizinische Versorgungszentren als neue Organisationsformen der ambulanten Versorgung, die ebenfalls auf eine stärkere Integration zielen.

Weitere Inhalte

Prof. Dr. Dr. Thomas Gerlinger ist Professor an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld, AG 1: Gesundheitssysteme, Gesundheitspolitik und Gesundheitssoziologie.