Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Verlust Tropischer Wälder | Anthropozän | bpb.de

Anthropozän Animation: Geschichte der Erde Gespräch: Wird der Mensch einem Erdzeitalter seinen Namen geben? Wirtschaft und Wachstum im Anthropozän Die Große Beschleunigung - 'The Great Acceleration' Animationen: Sozio-ökonomische Trends Weltbevölkerung Animationen: Erdsystemtrends Kohlenstoffdioxid Lachgas Methan Ozon Oberflächentemperatur Ozeanversauerung Mariner Fischfang Garnelenzucht Stickstoff in Küstenzonen Verlust Tropischer Wälder Domestizierte Landfläche Artensterben Begleittexte der Grafiken Das Anthropozän als politische Herausforderung Ethische und philosophische Überlegungen zum Anthropozän Planetary Boundaries: Ein Rahmen für globale Nachhaltigkeitspolitik? Geoengeneering und Klimawandel Filminterviews: Leben in neuer Zeit? Das Wörterbuch zum Anthropozän Grafiken Pro-Kopf Fleischverbrauch 2015 Futter für Europas Vieh Vermüllung der Weltmeere Planetare Grenzen Donut - ein sicherer und gerechter Handlungsraum? Leitplanken zukünftiger Systementwicklung Die Entwicklung des deutschen Wirtschaftswachstums Entkopplung von Wachstum und Ressourcenverbrauch? Interaktive Grafik: CO2, Bevölkerung und BIP weltweit Reichtum und Armut weltweit Impressum

Verlust Tropischer Wälder im Vergleich zum Jahr 1700 in Prozent

/ 2 Minuten zu lesen

Tropische Wälder gehören zu den artenreichsten, für den Menschen wichtigsten Ökosystemen der Erde. Riesige Flächen werden gerodet und in landwirtschaftliches Kulturland und andere von Menschen dominierte Land- und Nutzflächen umgewandelt. Die Abholzungen beschleunigen die globale Erwärmung.

Einführung

Tropische Wälder machen etwa die Hälfte der gesamten Waldfläche auf der Erde aus und erstrecken sich über die Kontinente entlang des Äquators. Sie gehören zu den produktivsten Ökosystemen und vielfältigsten Lebensräumen der Erde. Je nachdem wie nahe sie dem Äquator sind, unterscheidet man zwischen tropischen Regenwäldern, tropischen Feuchtwäldern und tropischen Trockenwäldern.

Vermutlich seit Menschen Landwirtschaft betreiben, also seit über 10.000 Jahren, werden Wälder gerodet. Seit dem neuzeitlichen Kolonialismus und mit der Entwicklung industrieller Produktionsmethoden, hat sich diese Entwicklung auf tropische Wälder ausgeweitet.

Historische Entwicklung

Der Verlust tropischer Wälder ist einer der Erdsystem-Trends, der sich bereits seit dem Beginn der Industrialisierung rasant entwickelt. Im Vergleich zu 1700 ist bis 2010 über ein Viertel aller tropischen Waldflächen gerodet worden. Dieser Trend bleibt bis heute auf einem hohen Niveau.

Die wichtigsten Ursachen für die Abholzung sind die → Umwandlung in landwirtschaftliches Kulturland, Infrastrukturbauten wie z.B. → Staudämme, Straßen oder Schifffahrtswege, die Umwandlung in Holzplantagen und die Gewinnung von "Bodenschätzen". Die landwirtschaftlichen Produkte sind je nach Region Soja (vor allem für Tierfutter), Rindfleisch, Palmöl oder Zuckerrohr.

Abholzung beschleunigt die globale Erwärmung

Während ihres Wachstums nehmen Bäume Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre auf und lagern den Kohlenstoff (C) in ihrem Holz in Form von Zellulose ein. Über die Hälfte allen irdischen Kohlenstoffs ist so in den Wäldern gebunden.

Durch das Roden tropischer Wälder wird ein großer Anteil dieses Kohlenstoffs wieder als CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Etwa ein Fünftel der weltweiten menschlichen CO2-Emissionen wird durch die Abholzung tropischer Wälder verursacht.

Die an die Stelle der Primärwälder tretenden → domestizierten Landschaftsräume haben eine deutlich geringere Kohlenstoff-Speicherkapazität. Dies gilt auch für die Palmölplantagen, die vor allem in Südostasien angelegt werden. Die Abholzung tropischer Wälder ist somit ein entscheidender Antreiber der aktuellen → globalen Erwärmung.

Quellen / Literatur

Steffen, W., Broadgate, W., Deutsch, L., Gaffney, O., & Ludwig, C. (2015): The trajectory of the Anthropocene: The Great Acceleration. The Anthropocene Review, 2(1), 81–98.

World Wide Fund for Nature - WWF (2011): Die Wälder der Welt – Ein Zustandsbericht. WWF Schweiz, WWF Deutschland.

Fussnoten

Weitere Inhalte