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Post-Communist Democracies Renegotiated | 1918-1938-2018: Beginnt ein autoritäres Jahrhundert? | bpb.de

1918-1938-2018: Beginnt ein autoritäres Jahrhundert? Conference Report Keynotes Panels Panel 1: Rise and Fall of Young Democracies Panel 2: The Rule of Law and the Power of History Panel 3: Macroeconomics and Democracy Panel 4: Minority Rights 1938 Panel 5: Flight and Migration Panel 6: Diaspora Panel 7: Continuous Transformations? Panel 8: Post-Communist Democracies Panel 9: Transformation after 1989 Panel 10: Migration, Education and Democracy Panel 11: Agents of Change Panel 12: Media, Populism, Democracy Bildergalerien

Post-Communist Democracies Renegotiated

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Im achten Panel befassten sich Dieter Segert, Ljiljana Radonić und Ekaterina Vikulina mit den Gründen für die in Osteuropa erstarkenden nationalistischen Strömungen.

Dieter Segert verglich die Krise junger demokratischer Staaten Osteuropas in den 1930er Jahren mit den heutigen autoritären Strömungen in Ländern der Region. Er suchte die Gründe der aktuellen Krise der liberalen Demokratien Osteuropas in den großen Transformationen nach dem Zerfall der Sowjetunion 1989. Der Wirtschaftsboom in den 1990er Jahren sei begleitet worden von hoher Inflation, Arbeitslosigkeit und dem Gefühl des "Verratenseins", was populistische Strömungen nutzten.

Dies griff Ljiljana Radonić auf und betonte die wichtige Rolle der Erinnerungskultur in osteuropäischen Staaten. Bei Untersuchung bedeutender Museen der Region werde deutlich, dass es in Ländern wie Ungarn oder Polen einen nationalen backlash gebe und Erinnerungskultur stark von der Politik beeinflusst und gesteuert werde.

Dies unterstrich auch Ekaterina Vikulina, welche am Beispiel der nationalen Gedenkkultur Lettlands erarbeitete, dass sehr selektiv gedacht werde und politische Mehrheiten und nationale Mythen eine große Rolle bei der Deutung der Vergangenheit spielten.

Die anschließende Diskussion verdeutlichte den Eindruck, dass die Geschichte oftmals als Narrativ zur Legitimation von Politik genutzt werde, Erinnerungskultur also immer auch Erinnerungspolitik sei.

Von: Julius Lübbersmann

Fussnoten