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Media, Populism, Democracy | 1918-1938-2018: Beginnt ein autoritäres Jahrhundert? | bpb.de

1918-1938-2018: Beginnt ein autoritäres Jahrhundert? Conference Report Keynotes Panels Panel 1: Rise and Fall of Young Democracies Panel 2: The Rule of Law and the Power of History Panel 3: Macroeconomics and Democracy Panel 4: Minority Rights 1938 Panel 5: Flight and Migration Panel 6: Diaspora Panel 7: Continuous Transformations? Panel 8: Post-Communist Democracies Panel 9: Transformation after 1989 Panel 10: Migration, Education and Democracy Panel 11: Agents of Change Panel 12: Media, Populism, Democracy Bildergalerien

Media, Populism, Democracy

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Im Zentrum des letzten Panels der Konferenz diskutierten Constantin Christoph Eckner (Doktorand an der School of History – University of St. Andrews), Gleb Koran (Doktorand der Philosophie an der European Humanities University in Vilnius) und Nataliia Steblyna (PhD., Odessa I. I. Mechnikov Universität, Ukraine) über den Einfluss und die Nutzung der Medien und wie diese mit (Rechts-) Populismus und Demokratie zusammenhängen.

Constantin Eckner zog in seinem Vortrag Parallelen zwischen der ersten und zweiten Asyldebatte der Bundesrepublik Deutschland. Die erste Asyldebatte, die Ende der 1970er Jahre eingesetzt und sich in den 1980ern verselbständigt hatte, war gekennzeichnet von polemischen, hetzenden Auseinandersetzungen. Sowohl Politikern als auch den Medien wurden zu dieser Zeit populistische Agenda und Rhetorik vorgeworfen.

Seit 2015 scheint, so die Analyse Eckners, die zweite sogenannte "Asyldebatte" ähnliche Züge anzunehmen und eine feindliche Einstellung gegenüber Einwanderern zu fördern. Gleb Koran setzte seinen Fokus auf die "Affektivität" der Medien. Am Beispiel Weißrusslands und postsowjetischer Gesellschaften erklärte er, wie der Aufstieg rechter Internetgemeinschaften von der Verbreitung ungeprüfter Informationen in Kanälen der Internetgiganten, wie Google und Facebook, die lediglich ihre kapitalistischen Ziele verfolgen, begünstigt werden.

Nataliia Steblyna beschäftigte sich abschließend mit der Frage, wie Kriegsjournalisten die neuen digitalen Technologien verwenden, um Kriegszustände zu dokumentieren. Zentrales Beispiel ihrer Forschung stellt die Schlacht um Ilowajsk – der Wendepunkt des Krieges im ukrainischen Donbas – dar. Ukrainische Massenmedien nutzten zur Berichterstattung über die genannte Schlacht vielfach ungeprüfte Quellen. In sogar 62% der Fälle zitierten diese Posts aus Facebook-Konten. Die stetig steigende Nutzung von Internetmedien in unserer schnelllebigen Realität erfordert eine genaue Überprüfung der Quellen, um eine funktionierende Demokratie gewährleisten zu können.

Von: Lura Juniku

Fussnoten