Gewalt umschreiben: Kunst, Natur, Politik Diskussionsprogramm
Gewalt wird traditionell im historischen Kontext des 20. Jahrhunderts verortet, geprägt durch Totalitarismen, Völkermorde und Massenterror. Dabei wird sie eindeutig negativ definiert. Daraus ergibt sich die Idee einer gewaltfreien Entwicklung und eines gesellschaftlichen Zustands, in dem die Methoden der Gewalt immer zivilisierter werden. In den letzten Jahrzehnten scheinen diese Ansätze durchgesetzt zu haben, inspiriert vor allem durch die Samtrevolutionen von 1989, die als „gewaltfrei“ bezeichnet wurden. Der Ansatz, Gewalt in der Gesellschaft zu reduzieren oder zu vermeiden, sie kontrollierbar und transparent zu machen, hat sich jedoch in den letzten Jahren als gescheitert erwiesen. Gewalt hat sich in ihren grausamsten und archaischsten Formen erneut mit dem gesellschaftlichen Gefüge vermischt, alle Lebensbereiche durchdrungen und zum Abbau des sozialen Zusammenhalts sowie der Solidarität geführt.
Vor dem Hintergrund anhaltender Kriege und einer rechtsradikalen Wende in der Weltpolitik beschäftigt sich die Veranstaltung mit den vielschichtigen Realitäten der Gewalt und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen. „Gewalt umschreiben“ lädt dazu ein, gemeinsam mit dem Philosophen Michał Herer, der Künstlerin Yana Kononova, dem Schriftsteller Stanislav Aseyev, der Kulturwissenschaftlerin Lesia Kulchinska sowie den Künstlern Mykola Ridnyi und Till Gathmann über Gewaltideologien, Kriegstraumata, die Zerstörung der Natur, visuelle Gewalt und deren Darstellung in Kunst und Medien zu diskutieren.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa in Kooperation mit dem Exzellenzcluster 2020 „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“ an der Freien Universität Berlin sowie dem Visual Culture Research Center.
Livestream
Unter folgendem Link können Sie die Veranstaltung via Livestream auf YouTube verfolgen:
Externer Link: https://www.youtube.com/live/3WV8E6Ap0XQ
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
taz Kantine
Friedrichstraße 21
10969 Berlin
Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung und Exzellenzcluster 2020 „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“
Anmeldung:
Teilnahmegebühr: Der Eintritt ist frei.
Aufgrund der begrenzten Raumkapazität wird um Anmeldung gebeten.
Sprache der Veranstaltung: Englisch