Vor 40 Jahren veröffentlichte der Club of Rome den Bericht "Grenzen des Wachstums". Der Befund war alarmierend: Die herrschenden Produktions- und Lebensweisen industrialisierter Gesellschaften seien langfristig nicht tragbar. Auch die deutsche Politik beschäftigt sich intensiv mit den ökologischen Konsequenzen unseres Wirtschafts- und Wohlstandsmodells. So soll die Enquete-Kommission "Wohlstand, Wachstum, Lebensqualität" Handlungsempfehlungen für ein "ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltiges Wirtschaften" entwickeln.
Diese Aufgabe umfasst nichts Geringeres als die Neudefinition – und Neuvermessung – gesellschaftlichen Fortschritts. Neben der Frage, was unter Wohlstand und Lebensqualität gemeint ist und wie sie entsprechend gemessen werden können, kreisen die Diskussionen darum, welche Art von Wachstum notwendig ist, um möglichst viele Menschen "glücklich" zu machen.
Meinhard Miegel
Welches Wachstum und welchen Wohlstand wollen wir? - Essay
Beide Beiträge sehen durch das herrschende Wachstumsparadigma die Tragfähigkeitsgrenze der Erde erreicht. Während der erste die Einstellungen von Menschen fokussiert, sieht der zweite eine Verbindung zwischen Wachstum und Herrschaft.
Ulrich Brand
Wachstum und Herrschaft - Essay
Beide Beiträge sehen durch das herrschende Wachstumsparadigma die Tragfähigkeitsgrenze der Erde erreicht. Während der erste die Einstellungen von Menschen fokussiert, sieht der zweite eine Verbindung zwischen Wachstum und Herrschaft.
K.-H. Paqué · B. Jochimsen · M. O. Bettzüge · U. Schneidewind
Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität: aktuelle Debatten
Die Autorin und die Autoren der folgenden Beiträge sind Sachverständige Mitglieder der Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wachstum und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft“ des Deutschen Bundestags.
Christian Kroll
Wir brauchen neue Indikatoren – und ein Glücks-Audit für die Politik! - Essay
Neue Indikatoren für das Wohlergehen des Landes sind unabdingbar. Zur Verbesserung von Politikmaßnahmen ist eine systematische Gesetzesfolgenabschätzung unter Einbeziehung der Erkenntnisse der Glücksforschung notwendig.
Till van Treeck
"Wohlstand ohne Wachstum“ braucht gleichmäßige Einkommensverteilung
Während kurzfristig hohes Wirtschaftswachstum nötig sein dürfte, um die ökonomische Ungleichheit in vielen Staaten zu reduzieren, wird längerfristig erst die Reduzierung der Ungleichheit den Wachstumszwang überwinden helfen.
Johannes Hoffmann, Gerhard Scherhorn
Nachhaltigkeit als Herausforderung für die marktwirtschaftliche Ordnung. Ein Plädoyer
Noch passt die Marktwirtschaft nicht zur nachhaltigen Entwicklung, weil der Wettbewerb die Externalisierung von Kosten auf Gemeinressourcen erzwingt. Anknüpfungspunkte für Reformen bietet das Eigentumsrecht.
Nicole Rippin
Wachstum für alle?
Kernidee des pro-poor-growth-Konzepts ist es, wirtschaftliches Wachstum als Maßnahme zur Armutsbekämpfung einzusetzen. Doch inwiefern sind dieses entwicklungspolitische Konzept und seine Instrumente auf Deutschland übertragbar?
Claus J. Tully
Nachhaltiger Konsum
Die Begrenzung des Ressourcenverbrauchs rückt auch Konsumgesellschaften in den Blick. Zu nachhaltigem Handeln braucht es nicht nur Theorien zu ökologischen Risiken, sondern auch Sensibilität für die Handlungsfolgen aus Konsum.
Christian Neuhäuser
Faires Wachstum und die Rolle der Unternehmen
Testfall für die Idee eines fairen Wachstums sind die Unternehmen als ökonomischer Motor der Gesellschaft. Was kann man von ihnen erwarten? Wie können sie dazu bewegt werden, faires Wachstum zu unterstützen? Der Beitrag bietet Anregungen.
Das Konzept „Nach uns die Sintflut“ ist längst überholt, findet Michael Görtler, Sozialwissenschaftler und Referent für politische Jugend- und Erwachsenenbildung. Welche Rolle kann oder sollte die politische Bildung spielen, um nachhaltiges Handeln als Grundprinzip in der Gesellschaft zu verankern?