Sie protestierten gegen starre Strukturen, den Vietnamkrieg, die rigide Sexualmoral und die Nichtaufarbeitung des Nationalsozialismus: Tausende Studenten gingen in den 1960er Jahren auf die Straße – und unter der Chiffre "68" in die Geschichtsbücher ein. Bis heute sorgen die Ereignisse dieser Zeit für Kontroversen: War sie notwendig für den Übergang in die moderne Gesellschaft? Oder ist die 68er-Generation für Werteverlust, Kindermangel und Bildungsnotstand verantwortlich? Das Online-Dossier beleuchtet die Geschichte der 68er mit Hintergrundtexten, Analysen, Diskussionsbeiträgen, Interviews, Zeitzeugenberichten sowie zahlreichen Bild- und Tondokumenten.
Zeitzeugen-Video
"Wir hofften auf Freiräume"
Gerd Poppe erlebt 68 in der DDR. Eingeschlossen in einem autoritären Staat bringt er der antiautori-
tären Bewegung große Sympathie entgegen. Der Prager Frühling lässt auf Veränderungen in der DDR hoffen.
Zeitzeugen-Video
"Die Stimmung war reformistisch"
Im Video-Interview mit der bpb erzählt der Publizist und Bürgerrechtler Petr Uhl von der Atmosphäre des Prager Frühlings, den Hoffnungen der Menschen, der Verbindung zu 1989 und welche Rolle 68 bei seinen Landsleuten heute noch spielt.

Zeitzeugen-Interviews
Videos
Wie haben Aktivisten und Gegner das Jahr 1968 erlebt? Hier finden Sie weitere Video-Interviews zum Thema 68.

1968
Live-Chats
Begleitend zum Dossier diskutierten in zwei Doppelchats Experten zum Thema 68. Die Transkripte der Chats samt der Kommentare aller Nutzer finden Sie hier.

Die 68er-Bewegung
Jahre der Rebellion
Es waren Jahre des Aufbruchs und der Rebellion: Notstandsgesetze, das Fehlen einer starken Opposition im Bundestag und eine erstarrte Gesellschaft waren wesentliche Ursachen für die Bildung der APO – aber auch die mangelhafte Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit.

Dossier-Kapitel
Hintergrund und Vorläufer der Bewegung
In den 60er Jahren veränderte sich die Bundesrepublik nachhaltig. Der rasche gesellschaftliche und kulturelle Wandlungsprozess, der bereits in den 50er Jahren begann, führte zu Spannungen zwischen den Generationen. Beatmusik, Gammler, Provos und Hippies standen im krassen Gegensatz zu den gesellschaftlichen Erwartungen jener Zeit.

Bildergalerie
Protestformen
Die 68er-Revolte war die erste Protestbewegung, die gezielt die Medien für die Verbreitung ihrer Forderungen nutzte. Dafür wurden anfangs neue, überraschende und photogene Protestformen eingesetzt. Die Illustrationen entwickelten Studenten des Fachbereichs Design der FH Aachen unter der Leitung von Prof. Ilka Helmig.

Dossier-Kapitel
68 international
Paris, Berlin, New York, Prag, Rom: Vor allem der Protest gegen den Vietnamkrieg einte die Demonstranten und ließ sie für eine bessere Welt auf die Straße gehen. Durch die gemeinsame Protestkultur entstand bei vielen Aktivisten das Gefühl, Teil einer weltumspannenden Rebellion zu sein. War Achtundsechzig tatsächlich die erste "globale revolutionäre Bewegung"?

Dossier-Kapitel
Die 68er heute
"68" sitze wie ein Pfahl im Fleisch der Gesellschaft, schreibt der Soziologe Oskar Negt. 50 Jahre danach wird die Diskussion über die Ereignisse von damals immer noch leidenschaftlich geführt - und viele der Wortführer sprechen als Experten und Zeitzeugen zugleich.
Dossier
Prag 1968
Vor 50 Jahren beendeten Kampftruppen aus der Sowjetunion, Bulgarien, Ungarn und Polen gewaltsam die reformkommunistische Bewegung des "Prager Frühlings" in der damaligen CSSR (den heutigen Ländern Tschechien und Slowakei). Damit machte die kommunistische Führung der Sowjetunion unmissverständlich deutlich, dass sie in ihren osteuropäischen Satellitenstaaten kein Abweichen von ihrem ideologischen und diktatorischen Kurs duldete.
Online-Angebot
Kinofenster.de: We Want Sex
Nigel Coles Sozialkomödie erinnert an den Streik in Dagenham 1968, als erstmals in der britischen Geschichte Frauen für ihre Rechte kämpften. Kinofenster.de bietet passende filmpädagogische Begleitmaterialien für den Schulunterricht.