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Zionismus | bpb.de

Zionismus

[Zion: im Alten Testament einer der Hügel Jerusalems] Politisch-religiöse Bewegung mit dem Ziel, einen jüdischen Interner Link: Nationalstaat in Interner Link: Palästina zu errichten.

Die Bewegung entstand im 19. Jh. und war zunächst v. a. eine Reaktion auf die Bedrohung durch den russischen und osteuropäischen Interner Link: Antisemitismus. Zur politischen Kraft wurde der Z. durch die Gründung der Zionistischen Organisation (1. Zionistischer Weltkongress 1897), dessen Präsident T. Herzl mit seiner Forderung nach einer »öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina« den Grundstein für den Z. legte. Anfang des 20. Jhs. kam es zu größeren Auswanderungen, 1917 erfolgte die Zusage von Interner Link: Großbritannien (GBR), die Gründung eines jüdischen Gemeinwesens zu unterstützen, und in den 1920er-Jahren begann die Phase eines verstärkten Ausbaus jüdischer Siedlungen durch die Zionisten.

Der arabisch-palästinensische Widerstand (Aufstand 1936–1939) führte 1947 zu einer Zweiteilung Palästinas. Das Ziel des Z., die Gründung des Staates Interner Link: Israel (ISR), der die »Heimstätte« insb. auch für die Überlebenden des Interner Link: Holocausts wurde, konnte 1948 erreicht werden.

Gegenwärtig zerfällt der Z. in verschiedene politische Strömungen, u. a. der sozialistische Z., verbunden mit der Interner Link: Arbeiterbewegung, der liberale Z., der religiöse und der rechtsgerichtete Z.

Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 7., aktual. u. erw. Aufl. Bonn: Dietz 2020. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.

Siehe auch:

Fussnoten

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