Inhaltsbeschreibung
Im demokratischen Rechtsstaat bieten Gesetze und Urteile Schutz vor Unrecht und Willkür – jedoch ist damit die Wirkmacht des Rechts nicht erschöpft: Es lässt sich aktiv einsetzen, um Missstände zu bekämpfen, Fehlentwicklungen zu korrigieren und neuen Herausforderungen zu begegnen. Nora Markard und Ronen Steinke zeigen anhand zentraler Rechtsgebiete, wo und warum eine Anwendung oder Auslegung von Recht im Wortsinn umstritten ist, etwa in Fragen des Klimaschutzes, des Asyl-, Familien- oder Sozialrechts, beim Schutz der Demokratie oder im Völkerrecht. Wie und durch wen wurde gegen teils provozierende Ungerechtigkeit vorgegangen? Wie ist die Frage zu bewerten, ob sich der Eigentumsbegriff auf NS-Raubkunst anwenden lässt? Mit welchen Rechtsmitteln können zivilgesellschaftliche Organisationen sich inzwischen rechtswirksam für die Umwelt einsetzen? Wie könnte der Staat gegen Verfassungsfeinde gestärkt werden?
Markard und Steinke zeigen anschaulich, gegen welche Widerstände Menschen Rechte erstritten, eingesetzt oder auch zu deren Fortentwicklung beigetragen haben und wo weiter Handlungsbedarf besteht. Sie betten die Fallbeispiele in die jeweiligen Zusammenhänge ein und weiten so zugleich den Blick für die enge Verflechtung vermeintlich individueller Anliegen mit großen gesellschaftlichen Fragen.