Inhaltsbeschreibung
Über viele Jahrzehnte lebten die Menschen in westlichen Demokratien in einem Gefühl der Sicherheit. Ihre politischen Institutionen schienen stabil und denen anderer, autokratisch regierter Länder ohne Zweifel überlegen. Dieses Bild hat in den vergangenen Jahren deutliche Risse erhalten: Die Institutionen der liberalen Demokratie erscheinen verwundbar und – von innen wie von außen – bedroht, ihre Zukunft ungewiss.
Die in dem Band versammelten Beiträge gehen dieser empfundenen Fragilität auf den Grund. Sie zeigen Gefährdungen der Demokratie in Geschichte und Gegenwart auf und fragen nach den Bedingungen für die Resilienz demokratischer Institutionen: Wie gelang den Nationalsozialisten die Machteroberung in der Weimarer Republik, der sie schließlich den Todesstoß versetzten? Wie vollzog sich der autoritäre Umbau in der Türkei, in Russland oder in Indien? Was macht die Institutionen der EU anfällig für Desinformationskampagnen und Strategien der Delegitimierung? Welche Haltungen und Einstellungen ihrer Bürgerinnen und Bürger benötigen Demokratien, um stabil zu sein – und wie lassen sich diese verankern? Was bedeutet es überhaupt für eine Demokratie, wehrhaft zu sein? Und schließlich: Wie wirken sich Herausforderungen wie der mediale Wandel oder die Klimaerhitzung auf demokratische Institutionen aus? Die Autorinnen und Autoren bieten historisch, regional und thematisch vielfältige Einblicke in die Entwicklung von Demokratien und leuchten ihre aktuellen Bedrohungen aus.