Inhaltsbeschreibung
Das Essen aus dem Lieblingsrestaurant schnell nach Hause, ins Büro oder auf eine Party bestellen? Für viele Menschen ist das mittlerweile selbstverständlich geworden. Und gewohnt erscheint inzwischen auch der Anblick der Fahrer, die die Bestellungen in den Städten mit ihren Fahrrädern ausliefern. Diese sogenannten Rider arbeiten für einige wenige, teils global operierende Lieferdienste.
Ursprünglich aus der Startup-Kultur kommend, geben sich diese Firmen ein jugendliches und unkonventionelles Image, auch in der Anwerbung ihrer Lieferfahrer. Ersetzt der Job auf dem Fahrrad nicht das Fitnessstudio? Sind flexible Arbeitszeiten und leistungsabhängige Bezahlung nicht zeitgemäß? Orry Mittenmayer hat als Rider gearbeitet und liefert Einblicke hinter die Kulissen der Branche. Er zeigt, unter welchem Druck die Fahrer und Fahrerinnen stehen, wie es um ihre Sicherheit und Ausrüstung bestellt ist und welche Kontrolle die Firmen über sie ausüben. Er macht sich für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in einer Branche stark, in der Mitbestimmung schwer zu organisieren ist. Dabei steht die Arbeitsrealität der Lieferdienste auch stellvertretend für die sogenannte Gig Economy, in der große Plattformen als bloße Vermittler freiberuflicher Dienstleistungen auftreten – und dabei versuchen, Risiken und Unkosten zu einem großen Teil auf die Auftragnehmerinnen und Auftragnehmer abzuwälzen.