Inhaltsbeschreibung
Der ungarisch-jüdische Journalist József Debreczeni wurde im April 1944 zunächst nach Auschwitz deportiert und von dort weiter in verschiedene Außenlager des KZ Groß-Rosen verschleppt. Unter brutalsten Bedingungen musste er Zwangsarbeit leisten, vor allem beim Ausbau geheimer unterirdischer Anlagen in Niederschlesien für das sogenannte Projekt Riese. Völlig entkräftet kam er schließlich in die Krankenbaracke des Lagers Dörnhau – ein Ort, an dem todkranke Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen sich selbst überlassen wurden und den Debreczeni später als „Kaltes Krematorium“ bezeichnete. Im Mai 1945 wurde er dort von sowjetischen Truppen befreit.
Eindrücklich schildert Debreczeni in seinem Bericht die systematische Entmenschlichung der Häftlinge, von Erniedrigungen im Deportationszug über den täglichen Überlebenskampf während der „Vernichtung durch Arbeit“ bis hin zur sadistischen Gewalt des SS-Personals. Neben den körperlichen Qualen beschreibt er auch die psychologischen Mechanismen des Lagerlebens, insbesondere die komplexen Hierarchien und die Umgangsweisen unter den Häftlingen, die sich zwischen Solidarität und Konkurrenz im Kampf um das eigene Überleben bewegten. Der Bericht, den er bereits kurz nach seiner Befreiung verfasste, gewährt eindringliche Einblicke in die beispiellose Grausamkeit des NS-Lagersystems.