Inhaltsbeschreibung
Freiheitliche Demokratien und Gesellschaften sind Feindbilder des Kreml. Die militärische Gewalt Russlands gegen die Ukraine lässt dabei zuweilen aus dem Blick geraten, dass unter Putin längst auch das Arsenal der Desinformation und Propaganda, das bereits im Kalten Krieg wirksam war, weltweit reaktiviert und professionalisiert wurde. Inzwischen, so erläutern der ehemalige Diplomat Arndt Freytag von Loringhoven und der Philosoph und Propagandaexperte Leon Erlenhorst, sei der russische Einfluss via Social Media auch in Deutschland erschreckend groß und technisch auf hohem Niveau. Putins Strategen verknüpften reale Ängste, Krisen und Tatbestände – die Corona-Pandemie, die Migration, die Erderhitzung, die Kriege gegen die Ukraine oder im Nahen Osten – mit verzerrten Fakten, bewussten Falschmeldungen und Lügen. Ziele seien insbesondere die Delegitimierung und Diskreditierung der Demokratie, die Verhärtung gesellschaftlicher Spannungen sowie die politische Spaltung Europas. Unterschiedlichste Milieus könnten so über Foren und Plattformen für russische Interessen instrumentalisiert und die destruktive Wirkung manipulativer Botschaften durch KI-generierte Bilder und andere Inhalte nochmals potenziert werden.
Freytag von Loringhoven und Erlenhorst konstatieren in diesen ohnehin von gesellschaftlicher Verunsicherung geprägten Zeiten ein enormes Schad- und Gefahrenpotenzial durch russische Propaganda, die nicht wirklich unterbunden werden könne. Ihr müsse aber durch zeitgemäße Abwehr und sachliche Aufklärung viel entschiedener entgegengetreten werden.