Inhaltsbeschreibung
Polykrisen und Konflikte, Herausforderungen und Wandel prägen die Gegenwart. Sie wirken auf unterschiedliche Weise als Triebkräfte für gesellschaftliche Entfremdungsprozesse, den angstvollen Rückzug in vermeintlich heile Welten, die wütende Ablehnung dessen, was als Zumutung empfunden wird, oder sie dienen als Vorwand für menschen- und demokratiefeindliche Agitation.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stellt diesem gefährlichen Resonanzboden den Blick auf die verbindenden politischen, sozialen und wirtschaftlichen Fundamente Deutschlands entgegen: Freiheit und Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Wohlstand, die deutsche Einheit und die europäische Einigung seien keine Selbstverständlichkeiten, sondern kostbare Gemeinschaftsleistungen, die es bewusst gegen Gefahren und Angriffe zu verteidigen gelte. Mit der Erinnerung an Persönlichkeiten ebenso wie an Wegmarken und Wendepunkte deutscher Geschichte gibt er zugleich Empfindungen von Menschen Raum, die mit Veränderungen und Verwerfungen hadern oder sich davon überfordert fühlen.
Eine schwierige Gegenwart bedürfe, konstatiert Steinmeier, glaubwürdiger Politik und mutiger, auf Dialog, Realismus und Verständigung setzender Gestaltungskraft. Zugleich sei die Motivation möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger unabdingbar, an demokratischen Prozessen teilzuhaben. Steinmeier wirbt für die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung, einen engagierten Interessenausgleich, für Gemeinsinn und die Würdigung von Pluralität in der Gesellschaft.