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Internationaler Tourismus | Anthropozän | bpb.de

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Internationaler Tourismus Reiseankünfte in Millionen

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Der rasante Anstieg des Massentourismus und der Zunahme an Flugreisen steht sinnbildlich für das globalisierte Anthropozän. Ermöglicht wird dieser Trend durch steigende Einkommen in den Industrienationen bei gleichzeitiger Senkung von Transportkosten und Verringerung der durchschnittlichen Arbeitszeiten.

Einführung

Vor der industriellen Revolution in Europa und Nordamerika, die schnellere und günstigere Fortbewegungsmittel wie die Eisenbahn, das Dampfschiff und später Auto und Flugzeug mit sich brachte, waren Reisen ein Privileg des Adels. Und erst nachdem Arbeiter*innen höhere Löhne und Erholungszeit erkämpft hatten, wurden Urlaubsreisen zu einem Massenphänomen in diesem Teil der Erde.

Heute zählt die Tourismusbranche zu den größten Wirtschaftssektoren. Weltweit sind etwa 100 Millionen Menschen in diesem Dienstleistungsbereich beschäftigt.

Legende

OECD

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (englisch: Organisation for Economic CO-operation and Development, OECD) umfasst 35 Mitgliedstaaten (Stand 2017). In der OECD sind die meisten Länder mit einem global betrachtet hohem Pro-Kopf-Einkommen vertreten. Während ihr Anteil an der → Weltbevölkerung lediglich 18% beträgt, liegt ihr Anteil am → globalen Bruttoinlandsprodukt bei 74% (Stand 2010).

BRICS

Die BRICS-Staaten sind ein informeller Zusammenschluss von fünf Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika), die in den vergangenen Jahrzehnten ein relativ hohes Wirtschaftswachstum (von 5-10%) aufweisen konnten. Etwa 43% der → Weltbevölkerung leben in den BRICS-Staaten, während ihr Anteil am → globalen Bruttoinlandsprodukt bei 16% liegt (Stand 2010).

Übrige

Die Anzahl aller Nicht-OECD- und BRICS-Länder umfasst 154 Staaten. Ihr Anteil an der → Weltbevölkerung beträgt 39%, während ihr Anteil am → globalen Bruttoinlandsprodukt bei lediglich 10% liegt (Stand 2010).

Historische Entwicklung

Die Anzahl der internationalen Reisen pro Jahr ist innerhalb von nur 60 Jahren von rund 25 Millionen auf knapp eine Milliarde angestiegen und stellt damit einen Schlüsselaspekt der Globalisierung dar. Ermöglicht wird diese Zunahme durch steigende Einkommen in den Industrienationen und durch sinkende Transportkosten, bei gleichzeitig sinkenden Arbeitszeiten und das sich dadurch verändernde Freizeitverhalten der Menschen.

Massentourismus

Das Anthropozän ist das Zeitalter des Tourismus. Die rasante Zunahme an Urlaubsreisen betrifft besonders Küstengebiete, Bergregionen und Städte auf der ganzen Welt.

Das Phänomen des Massentourismus hat zu einer großflächigen Erschließung und Umgestaltung von Naturräumen geführt sowie zu einer Marginalisierung einheimischer Bevölkerungen beigetragen. Als nachhaltiger Gegenentwurf zum Massentourismus gilt der sog. "sanfte" Tourismus, bei dem so wenig wie möglich auf die bereiste Natur eingewirkt wird und sich Reisende der Kultur des bereisten Landes möglichst anpassen.

Flugreisen

Vor allem Fernreisen mit dem Flugzeug haben massiv zugenommen. Beim Verbrennen von Kerosin, dem aus Erdöl bestehenden Treibstoff von Flugzeugen, entstehen sowohl giftige als auch klimaaktive Treibhausgase. Flugzeuge wirken dabei auf mehrfache Weise klimaerwärmend: Zum einen wird direkt wirkendes CO2 ausgestoßen, zum anderen auch Wasserdampf (Kondensstreifen) und Stickoxide, die sich indirekt auf das Klima auswirken. Die aktuellen Schätzungen aus der Klimaforschung über den Anteil des internationalen Flugverkehrs am menschengemachten Klimawandel belaufen sich auf Werte um 12%.

Quellen / Literatur

Steffen, W., Broadgate, W., Deutsch, L., Gaffney, O., & Ludwig, C. (2015). The trajectory of the Anthropocene: The Great Acceleration. The Anthropocene Review, 2(1), 81–98.

WBGU. (1996). Welt im Wandel: Herausforderungen für die deutsche Wissenschaft, Jahresgutachten 1996. Berlin und Heidelberg.

Fussnoten

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