Mit Horst Köhler (CDU), seit 1998 Leiter der europäischen Wiederaufbau- und Entwicklungsbank (Osteuropabank) in London, wird erstmals ein Deutscher zum geschäftsführenden Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington gewählt. Der erste deutsche Kandidat, Finanzstaatssekretär Caio Koch-Weser, war am Einspruch der USA gescheitert. Der 1944 in Bretton-Woods beschlossene IWF soll die Wechselkursbeziehungen zwischen den - zur Zeit 182 - Mitgliedsländern stabilisieren, Devisenbeschränkungen oder Diskriminierungen zwischen ihnen abbauen und so Wirtschaftswachstum und Welthandel fördern. Bei Zahlungsbilanzstörungen kann der IWF finanzielle überbrückungshilfen gewähren oder langfristige Kredite vergeben.