Weltwirtschaftsgipfel in Köln: Nach der politischen Lösung des Kosovo-Konflikts (Interner Link: 11. 6. 1999) haben sich die Beziehungen zwischen den sieben wichtigsten Industrienationen (G7) und Russland (Präsident Boris Jelzin) merklich entspannt. Deutschland (Gerhard Schröder), Frankreich (Jacques Chirac), Großbritannien (Tony Blair), Italien (Massimo D'Alema), Japan (Keizo Obuchi), Kanada (Jean Chrétien), die USA (Bill Clinton) und die EU, vertreten durch den scheidenden Kommissionspräsidenten Jacques Santer, beschließen, Russland gleichberechtigt und endgültig zu den Weltwirtschaftsgipfeln einzuladen. Aus G7 wird somit G8. Das Gipfeltreffen verkündet für die 41 ärmsten Länder der Welt einen Schuldenerlass - teils ganz, teils hälftig. Deutschland verzichtet vor allem auf Forderungen gegenüber unterentwickelten Staaten in Afrika (u. a. Kamerun, Senegal, Elfenbeinküste) und Südamerika (u. a. Bolivien, Nicaragua, Guyana). Mit der sog. Köln-Charta werden die Regierungen weltweit dazu ermuntert, verstärkt das Bildungswesen zu fördern; denn Bildung sei der Schlüssel für Beschäftigung und Wirtschaftswachstum und baue soziale Ungleichheiten ab. Die G8-Chefs erörtern auch den Stabilitätspakt für Südosteuropa (Interner Link: 10. 6. 1999) und den Wiederaufbau des Kosovo. Serbien erhält, anders als von Russland gewünscht, vorerst keine Wiederaufbauhilfe; denn sie setze Demokratisierung voraus, die Präsident Slobodan Miloevic verhindere.